Würdet ihr das Auto verkaufen oder behalten?
Ich lebe in einer kleinen Stadt wobei klein jetzt nicht wirklich klein ist . Sind ca 120.000 Einwohner. Ich wohne zentral neben Supermärkten und brauche zu Fuß 10-15 min in die Stadt.
Busverbindung sind hier auch gut aber teuer. Dann käme nur das Deutschlandticket in Frage für mich und meinen Partner dann 100€ monatlich ( auch ziemlich teuer )
Wir haben ein Auto und mein Partner meint das brauchen wir nicht da wir auch ebikes haben und damit fahren können .das stimmt aber im Winter ist es schon sehr unangenehm.
Versicherung liegt bei 38€ im Monat und die Steuer bei 110€ jährlich. Also überschaubar und günstiger als das Deutschlandticket?
Wir haben nicht sehr viel Geld ca 2000€ für 5 Personen monatlich nach Abzug der Nebenkosten
Was würdet ihr machen Auto behalten oder aufs Deutschlandticket umsteigen ?
11 Antworten
Ich würde es verkaufen. Warum? Du musst auch an die Reparaturen denken. Der Fiesta meiner Eltern hat jetzt inkl tüv 520 Euro gekostet. Die Jahre davon waren es pro Jahr zwischen 500 bis 1000 Euro. Ebenso ist dieses Jahr die Kupplung fällig. Wenn du schon so rechnest, dann aber auch bitte mit Reparaturen. Und was ist mit dem tanken? Was ist mit Parkgebühren? Was ist mit dem tüv? Ja, die fallen beim e bike auch an, aber mit Ahnung und wissen kann man viele der Arbeiten auch selbst machen.
Ich rechne mal gegen, was ich jährlich zahle:
- 55 steuer
- 60 l x 20 tanken - 1200 l sprit * 1,61 Euro - 1932 Euro (so viel tanke ich nicht, bin mal grob ausgegangen von: 1 mal jeden Monat, 4 mal Urlaub und 2 mal Sicherheit; preis ist zwischen Benzin und Diesel)
- Verschleiß: Rücklage von mind 500 Euro pro jahr
- tüv: 77,5 (pro Jahr)
- versicherung: 500
- gesamtkosten: 3119,5 pro jahr
die Karte kostet für zwei Personen in einem Jahr 1200 Euro.
Gib das Auto weg solange es noch wenigstens ein bissal was wert ist.
Bei dem Budget wird garantiert auch bei der Wartung gespart und nur das gemacht, was wirklich notwendig ist um das nächste Pickerl noch zu bekommen. Man kann sich also an weniger als 2 Fingern abzählen, dass das Auto nicht gut in Schuss sein wird. Und die Reparaturen die dann kommen, sind üblicherweise RICHTIG teuer. Und dann müsste das Auto sowieso weg weil ihr euch das nicht leisten könnt.
Am Fahrzeug festzuhalten ist also effektive Geldverbrennung.
Abgesehen davon solltet ihr euch noch besser über Alternativen bzw Fördermittel für die Öffis umschauen. Da sollte es doch noch mehr als das Deutschlandticket geben. In den Schulen der Kinder zu fragen ob es zb Unterstützung vom Elternverein gibt und dergleichen wird oft vergessen.
Sollte man für einzelne Tage dann doch noch ein Auto UNBEDING brauchen gibts schon recht günstige Mietvarianten.
Testen, ob Ihr damit klarkommt und dann versuchen. Ich hatte eine BahnCard 100 1. Klasse und wohnte 2 Straßen vom Bahnhof weg. Zur Arbeit pendeln ging, wenn der Zug denn überhaupt kam, der Anschluss nicht verpasst wurde und man über die anderen Fahrgäste hinwegsehen kann. Da gab es auch die täglichen Spezis. Über die Interna zweier Firmen wusste ich damals mehr als über die meiner eigenen. :-)
Wieder auf das Auto umzusteigen war ein Segen. Keine Schnorrer, kein Rumstehen an irgendwelchen verwarzten Umsteigebahnhöfen, kein Uringeruch, immer Sitzplatz und im Stau läuft ohne nervtötende Kopfhörer meine Musik, die nicht primär den Lärm übertönen soll.
Edit: hast Du an Einkaufen gedacht? Mit 5 Leuten ist das nicht ohne!
Überlegt euch gut, ob ihr auch ausserhalb eueres üblichen Aktionsbereiches ohne Auto flexibel genug seid! Zwar ist meine Situation nochmal spezieller, aber als Rollstuhlfahrer habe ich die Erfahrungen gemacht, daß ich absolut von einem privaten PKW abhängig bin! Wenn ich mich auf rollstuhlgerechte "Öfis" verlassen habe, war ich nicht erst einmal total aufgeschmissen!
Ich hab mein Auto schon lange weggegeben, weil es einfach ein Zugewinn an Lebensqualität war.
Ich geb dir vollkommen Recht. Ich wollte es auch erwähnt haben, nur oben steht was von guten Verbindungen. Und es gibt auch Städte mit ausgeklügelten Bussystemen wo das Bus fahren funktioniert. Ich selbst bin in meiner Stadt nicht in den Stoßzeiten gefahren, hatte immer einen Sitzplatz in der Bahn. Konnte lesen, am Handy spielen, den Computer benutzen. Die Fahrt mit dem Auto war länger. Gut es kam noch der Fußweg durchs grüne hinzu. Aber ich wäre sowieso spazieren gegangen oder Hätte Sport gemacht. Das wäre mehr Zeit gewesen. Und ich war obendrein noch nie so fit in meinem Leben. Für mich war das ein echter Zugewinn. Die Takte wurden verdoppelt etc. Aber klar, wer in der Stoßzeit fahren muss, und dann auch noch mit dem Bus, der hat verloren.
In Bus und Bahn mit teils kranken Leuten eingepfercht sein ist keine Lebensqualität sondern schei**