Die Sekler in Rumänien?
Wie findet ihr, dass die Magyaren, die seit Generationen in Rumänien leben und die in zwei Kreisen Mehrheit haben, sehr schlecht rumänisch Sprechen? Sie lernen Rumänisch in der Schule quasi wie eine Fremdsprache.
Budapest finanziert ständig dieses Gebiet wenn Bukarest sie vernachlässigt..
Auch jetzt in der Coronakrise hat die ungarische Regierung gezielt diese Region mit Schutzausrüstung beliefert.
Die Leute dort sehnen nach Autonomie und Budapest scheint sie zu unterstützen.
4 Antworten
Die Szekler empfinden sich als Ungarn, die durch die Wirren des Schicksals auf das falsche Territorium gelandet sind. Da sich Ungarn u.A sehr stark über ihre Sprache identifizieren, ist es gerade für die Gruppen in der "Diaspora" extrem wichtig, dass ihre Kinder und Nachfahren das Ungarisch beibehalten.
Eine Sprache zu erlernen, hat mir seiner inneren Einstellung zu tun. Wenn man sich in einem Land wohlfühlt, die Menschen und das Leben dort mag, ist man viel eher geneigt und aufgeschlossen die Sprache zu lernen und zu übernehmen. Das ist bei den Szeklern nicht immer der Fall. Viele wollen lieber einen Teil vom viel wohlhabenderen Ungarn sein. Sie sprechen durchaus gut Rumänisch, aber sie machen es nicht, bewusst.
Das gleiche Verhalten habe ich Mitte der Neunzigern in Ungarn gesehen. Alle Ungarn, bis auf die sehr betagten, hatten in der Schule Russisch gelernt. Keiner sprache ein Wort Russisch. Sie lehnten es einfach ab, sich in der Sprache der ungeliebten Besatzungsmacht zu verständigen, obwohl viele exzellent Russisch konnten und reihenweise russische Bücher gelesen haben. Die Ungarn sind extrem bockig und rebellisch, und was sie nicht gutheißen, machen sie nicht.
Und wie sieht es in Deutschland aus? Eine Bekannte arbeitet in einer Großstadt als Leiterin des Sozialamtes, bzw. Jobcenter. Sie hat erzählt, dass sie täglich mit Araber und Türken zu tun hat, deren Eltern schon hier geboren wurden, und die noch immer nicht soviel Deutsch beherrschen, dass sie die Anforderungen für eine normale Lehrstelle erfüllen. Man muss gar nicht nach Rumänien schauen um die gleiche Situation vor zu finden.
Ja, das ist eine kniffelige Frage.
Sie betrifft alle kleinen sprachlichen Minderheiten in einem Land: Basken in Spanien & Frankreich, Rätoromanen in der Schweiz, Sorben in Deutschland, Südtiroler in Italien, Elsässer in Frankreich, Jiddisch in Israel, etc.
Ich finde es richtig und wichtig, dass man diese kleinen Minderheitssprachen erhält und fördert.
Doch ich finde, dass Kinder, die nur diese Sprache sprechen später als Erwachsene benachteiligt sind, weil sie dann von allen Berufe, wo sie die Haupt-Landessprache brauchen, quasi ausgeschlossen oder nur 2. Wahl sind.
Daher bin ich für zweisprachige Schulen, wo die Kinder beide Sprachen perfekt lernen...
Die Gefahr ist allerdings gross, dass die Kinder sich nach 1-2 Generationen ganz an die Mehrheitssprache assimilieren...
Ich habe nicht wirklich eine Lösung für das Problem...
Was die Spenden betrifft: Wenn die Ungarn spenden wollen, sollen sie spenden, wenigstens muss rumänien für die dann nicht bezahlen... Das kann man auch kaum unterbinden, wenn jemand Geld oder Güter oder Leistungen schenken will, dann wird dieses Geld immer irgend einen Weg finden, auch wenn man es verbieten will... ...das ist ja auch in Deutschland so mit der Unterstützung der Saudi-Arabier für Moscheen oder Religionsunterricht... es finden sich immer irgend welche Kanäle, wie das Geld ankommt...
Das ist richtig. Dort spricht man viel ungarisch, deutsch (dort "Schwáb" genannt) und die Amtssprache. Die Szekler sind noch mal eine eigene ethnische Gruppe.
https://ro.m.wikipedia.org/wiki/Maghiarii_din_Rom%C3%A2nia
Hier kannst du sehen der Anteil der Magyaren in jedem Kreis.
Auch der deutsche Staat hat Jahrzehnte lang die Rumäniendeutschen stark unterstützt und tut das bei den wenigen dort verbliebenen Siebenbürgern und Banatern immer noch.
Rumänien ist kein reiches Land und hat für seine Minderheiten nicht besonders viel Geld übrig. Das betrifft vor allem auch die Roma. Denen hift aber keiner.
Alles richtig, bis auf die Bemerkung über die Roma. Die EU verteilt sehr viel Geld unter den Minderheiten in der EU, was auf dem Balkan häufig die Roma sind. Es werden Schulen und Ausbildungstätten gebaut, Analfabetismus bekämpft, Hygienekurse gegeben, Verhütungsmittel verteilt etc. Alles gratis, aber leider sind die Erfolge nur sehr gering.
Dafür gäbe es Geld, aber es wird unterschlagen, viel Koruption..
Ja und? Lass sie doch.
PS: ich hätte gedacht, dass das ungarisch-sprachige Gebiet von Rumänien viel grösser ist, Cluj, Satu Mare, Sighet, etc. der ganze nördliche halbmond...