7 Antworten

Den Millionen Arbeitslosen in Deutschland ist sicherlich nicht bewusst, dass das Land dringend andere Arbeitskräfte braucht. Und du wirst dich mehr anstrengen müssen, ihnen diese Theorie zu erklären als eine Behauptung der Haltungsjournaille zu präsentieren.


Traconias  15.04.2022, 06:46

Wir haben in vielen Bereichen freie Stellen, in denen deutsche Arbeitslose aber nicht arbeiten wollen. Zuwanderer sind da offenbar besser motiviert.

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DocPsychopath  15.04.2022, 07:58
@Traconias

Ich formuliere dein Arbeitgeberverbandssprech noch mal auf Deutsch um:

WIr haben viele Stellen mit Löhnen und Arbeitsbedingungen, die deutsche Arbeitslose nicht akzeptieren. Osteuropäer sind anspruchsloser und lassen alles mit sich machen.

Damit wir die Bedingungen nicht angemessen umgestalten müssen, so dass wir wieder deutsche Arbeitswillige finden, brauchen wir weiter Zuwanderer, die mehr Druck für Arbeitsbedingungen abwärts machen.

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Traconias  15.04.2022, 09:24
@DocPsychopath

Schon klar.

Der linke Gartenzaun ums Heimatland ist mir fast so verhasst wie der rechte.

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Singvogelnest  24.04.2022, 10:28
@Traconias

Und das wäre? Viele deutsche Arbeitslose sind nicht gewollt. Und die einzige Motivation die ich von deinen Zuwanderern haufenweise erlebt habe sind Menschenrechte verletzen, Schikane und respektlose Verhalten.

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Traconias  24.04.2022, 11:46
@Singvogelnest

Uiui ... "haufenweise" - wie viele wären das ungefähr? Und alles selbst erlebt?

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Ich halte die Zahl für übertrieben, aber insgesamt bereichert uns die Zuwanderung. Die Menschen, die zu uns kommen, sind zum Großteil sehr motiviert und vor allem oft bereit, auch Arten von Arbeit anzunehmen, die Deutsche kaum noch machen wollen.

Kritiker der Zuwanderung schauen immer nur auf die direkten Folgen einer Zuwanderungswelle: Sprachprobleme, keine Arbeitserlaubnis, Spannungen in Unterkünften, Warteschlangen, die Belastungen des Sozialsystems. Wie schnell und eifrig diese Menschen sich aber in der Volkswirtschaft eingliedern und dann nach ein paar Jahren zum allgemeinen Wohl (-stand) beitragen, wird ausgeblendet. Da hängt man sich dann schon lieber an die Verbrechen der kriminellen 0,1 Prozent, die es natürlich auch gibt.

Zuwanderer machen unsere Wirtschaft leistungsfähig und unsere Gesellschaft vielfältiger und damit auch resilienter. Dass dabei auch mal der eine oder andere alte Zopf abgeschnitten wird, bedauern nur die, die sich an solche Zöpfe klammern. Natürlich verändert sich unser Land dabei auch, aber nach Jahrzehnten unter der Käseglocke der Selbstzufriedenheit ist mir das sehr willkommen.

Migration gegen Fachkräftemangel ist ein Teufelskreis. Dadurch wird der Fachkräftemangel nicht entschärft, denn die 'neuen' Fachkräfte (mit Anhang) generieren durch ihre Bedürfnisse einen weiteren Mangel. Die Zahl 400'000 sugeriert, dass man so viele reinlassen kann und dann der Mangel behoben wäre, aber so ist die Situation nicht. Ob der sogenannte Fachkräftemangel wirklich ein Problem ist, ist noch eine andere Frage. Eigentlich ist er nur für diejenigen ein Problem, die an seiner 'Entschärfung' verdienen. Immobilienbesitzer, Grundbesitzer, Firmeninhaber und Staat.

2008 hat die Schweiz unbedingt die Personenfreizügigkeit einführen müssen. Argument: Mangel an Hochqualifizierten! Damit sind Hochschulabgänger und Uniabsolventen gemeint. (Dabei konnten die Hochqualifizierten aus dem Ausland auch schon vorher hier arbeiten.)

Versprechen: Es werden dann auch nur diese sogenannt 'Hochqualifizierten' kommen und das alles mit viel weniger Bürokratie. Also intelligente, gesteuerte, wohldosierte Zuwanderung.

Lustig oder eher entlarvend ist, was aus diesem Wort 'Hochqualifiziert' geworden ist. Von Hochqualifizierten spricht niemand mehr, das Wort ist einfach verschwunden… Oder ersetzt worden mit den sogenannten 'Fachkräften'…

In Wirklichkeit bedeutet das einfach, dass es überall Putzfrauen gibt, die sich kaum in der Landessprache verständigen können und dafür dankbare Ausbeutungsopfer sind, jeder zweite Kassierer, Burgerbrater, Kellner, Krankenpfleger, LKW- oder Busführer ist aus dem Ausland, alle helfen mit, dass es auf den Strassen und im ÖV enger wird, dass der Wohnungsmarkt umkämpfter ist, die Naherholungsräume beinahe immer rappelvoll sind und so weiter und so fort. Bedeutet wiederum, dass in die Infrastruktur investiert werden muss und staatliche Angebote ausgebaut werden müssen. (Folgegenerierung von Fachkräftemangel bei Strassenunterhalt, ÖV-Reinigung, Bau, Konsuminfrastruktur, Bildungswesen, Landwirtschaft, IT, Ämtern, Polizei etc.)

Das alles ist wie ein durchgehender Dieselmotor, einfach diskreter und über einen längeren Zeitraum.

Vielen ist es sicherlich überhaupt nicht bewusst. Zudem passt es ja auch gar nicht zu dem bequemen Vorurteil mancher Leute, dass diese anderen einem etwas wegnehmen und darum an allem Schuld sind...

Aber ich denke mehr und mehr wird das alles besser, es sind ja zum Glück nur manche Leute, die so stark geprägt von Vorurteilen und Ablehnung sind, viele sind auch offen und insgesamt gibt es schon eine positive Entwicklung zu mehr Toleranz. Insbesondere die jüngeren Generationen sind durchschnittlich im Vergleich zu den heutigen Rentnern etc. weltoffener, das ist in der Hinsicht auch eine wirklich gute Sache.

Wenn Deutschland das Ziel aus dem magischen Viereck mal erreichen sollte, ist es zumindest etwas gehemmt.