Determinismus oder Indeterminismus?
Wenn es aus logischer Sicht betrachtet, nicht möglich ist zu beweisen, ob das Universum deterministisch oder indeterministisch ist, dann wäre die Realität doch in einem Zustand vergleichbar mit der Superposition in der Quanten Mechanik. Wenn es für uns unmöglich ist die Realität zu entschlüsseln dann ist es logisch betrachtet beides richtig. Macht das Sinn? Ist am Ende nicht alles unklar?
3 Antworten
Nein, das macht absolut keinen Sinn.
Nur weil wir nicht wissen ob unser Universum dem Determinismus untergeben ist, heißt das noch lange nicht, dass sie deterministisch und indeterministisch gleichzeitig ist.
Bei der Superposition geht es um Objekte aus dem Mikrokosmos, die 2 absolute Zustände gleichzeitig annehmen können, aber nur so lange bis wir den Zustand überprüfen. Die Frage nach dem Determinismus geht doch einfach nur einer Kausalitätskette nach. Das hat absolut nichts miteinander zutun, vor allem ist das nicht mit der Superposition zu vergleichen, weil wir Menschen, Planeten, Pflanzen,... Objekte aus dem Makrokosmos sind. Das Universum kann schon also gar nicht deterministisch und indeterministisch sein.
Die Quantenmechanik hat tatsächlich aber etwas mit dem Determinismus zu tun (aber nicht das was in deiner Frage vorkommt.) Tatsächlich ist es so, dass die Erkenntnisse die uns die Quantenmechanik liefert langsam am Determinismus zweifeln lassen. Man war lange Zeit, zwar nicht mit Konsens, aber überwiegend, der Meinung, dass die Welt vollkommen deterministisch sei. Selbst Albert Einstein war ein EXTREM überzeugter Anhänger des Determinismus.
Das ist wie mit Schrödingers Katze. Vielleicht ist die Katze ja wirklich die ganze Zeit schon tot, aber wenn wir nicht nachschauen, können wir es unmöglich sagen. Vielleicht ist das Universum deterministisch, aber solange wir es nicht prüfen können ist es beides.
Wobei tot/lebendig und logisch/unlogisch natürlich einen fundamentalen Unterschied machen.
Du ziehst hier immer Vergleiche die gar nicht zum Thema passen. Schrödingers Katze ist ein Gedankenexperiment, das aufzeigen will, dass sich die klassische Physik und die Quantenmechanik nicht richtig vereinen lassen. Die Superposition funktioniert NUR bei Objekte aus dem Mikrokosmos, eben Quantenteilchen.
Die Katze kann nicht tot und gleichzeitig lebendig sein, weil sie eben kein Quantenteilchen ist (der Logik nach müsste sie es aber) das ist die Quintessenz aus "Schrödingers Katze", hast du das Gedankenexperiment überhaupt richtig verstanden? Schrödingers Katze geht viel tiefer in die Materie als es oft verklickert wird. kurz gefasst ist die Aussage von Schrödingers Katze: Die klassische Physik und die Quantenmechanik lassen sich nicht verbinden/vereinigen. Sie müssen sich aber vereinigen lassen weil man sonst vor einen riesigen Widerspruch innerhalb der Physik hätte, aber irgendwie tut sie das einfach nicht, obwohl es in der realen Welt doch auch eine Verbindung gibt. Ein Fundamentalproblem der Physik.
Dass Indeterminismus nicht existieren kann war ewig lange fast vollständiger Konsens. Wie gesagt machen aber jüngere Entdeckungen aus der Quantenmechanik dies streitig. Nach vielen Hypothesen agieren Teilchen teilweise vollkommen willkürlich, also nach reinsten Zufall, ohne System ohne Nichts. Wenn du etwas schlussfolgerst heißt das aber dann auch das Menschen teilweise (unfreiwillig) nach reinsten Zufall handeln und die Kausalkette anscheinend nur Illusion ist. Das ist aber alles nur hypothetisch, nichts davon ist bewiesen.
Philosophie ist der Missbrauch einer eigens zu diesem Zweck erfundenen Nomenklatur. Paul Dirac
Darum ist Donald Trump kein Philosoph: Donald hört zu was er sagt und weiß dann was er denkt. Der Philosoph denkt und fragt sich dann, was er damit meint.
Nur dann ist alles unklar: wenn man vergisst, irgendetwas zu definieren. Selbst unter Determinismus versteht jeder etwas anderes.
denken alle Philosophen. Und dann finden sie heraus, dass andere Philosophen etwas anderes meinen, und diskutieren in elliptischen Bahnen umeinander herum (wenn es denn schon eine physikalische Analogie sein muss). Physiker verhindern das, indem sie ihre Begriffe an eine Messvorschrift koppeln und die Zusammenhänge zwischen den Begriffen mit Gleichungen beschreiben.
Für mich ist klar dass der Determinismus Realität ist aus eigenen Erfahrungen heraus ;D
Aber aus logischer Sicht kann Indeterminismus nicht existieren. Denn alles braucht eine Ursache. Aber wenn alles deterministisch, ist dann muss die Kausalkette unendlich weit in die Zukunft und die Vergangenheit reichen. Aber wäre das nicht auch unlogisch, dass es nie etwas zuerst gab? Es gab immer was davor. Würde das die Zeit nicht bedeutungslos machen? Außerdem wären wir unendlich lange damit beschäftigt die nächst kleineren Ursachen zu entdecken. Und die Ursachen der Ursachen. Wir würden am Ende gar nicht an eine Anfangsursache kommen und somit nie wissen, ob es eine Anfangsursache gibt oder nicht. Und somit ist es nicht möglich sich zu 100% sicher zu sein, weil wir es nicht alles erfassen können.