Denkt ihr oft darüber nach auszuwandern?
Diese Zeiten sind schwierig. Es herrscht Krieg, die Inflation sorgt für Existenzängste, die Mehrheit protestiert gegen die AfD, was ein Unding ist weil die Ampel als Regierung nicht taugt. Viele wollen daher am liebsten auswandern. Doch wie steht ihr dazu ?
20 Antworten
Hallo zusammen,
ich bin Deutscher und lebe seit geraumer Zeit in Österreich, habe aber auch schon in Südkorea, Chile, Kanada, Australien und Russland gelebt. Das vorweg mal zu meinem Background mit dem ich auf diese Frage antworte.
Diese Zeiten sind schwierig.
Stimmt, aber das sind sie überall.
Es herrscht Krieg,
Als ich das letzte mal nachgeschaut habe, traf dies auf Deutschland und Österreich noch nicht zu. Aber bitte, man kann natürlich gerne in die Ukraine oder nach Gaza auswandern, wenn man das unbedingt will...
die Inflation sorgt für Existenzängste,
Auch das ist in anderen Ländern nicht besser sondern teilweise sogar eher schlimmer als in Deutschland. Und inzwischen hat sich hier ja die Inflation wieder auf gesunde 2,9% normalisiert. Da braucht man noch keine Existenzängste schüren.
die Mehrheit protestiert gegen die AfD, was ein Unding ist weil die Ampel als Regierung nicht taugt.
Unzufriedenheit mit der Regierung ist auch nicht unbedingt was Neues. Ich gebe zu, dass die Ampel-Regierung in Deutschland schon einige mehr als nur fragwürdige Entscheidungen getroffen hat, aber wir hatten in Österreich bereits zweimal eine blaue Regierungsbeteiligung und beide Male ist das in einer Katastrophe und mit jahrelangen Gerichtsprozessen gemündet. Ich gehe davon aus, dass das in Deutschland mit einer AfD in der Regierung auch nicht besser enden würde... Insofern - ihr habt ja immer noch Fr. Wagenknecht mit ihrer neuen Partei...
Viele wollen daher am liebsten auswandern. Doch wie steht ihr dazu ?
Ich bin in meinem Leben schon viel zu oft ausgewandert. In meiner Kindheit und Jugend eher unfreiwillig und gezwungenermaßen aber später dann auch mal freiwillig. Inzwischen lebe ich seit knapp 8 Jahren in Österreich und ich finde es hier nicht schlecht, wobei ich sagen möchte, dass die Unterschiede zwischen Österreich und Deutschland bestenfalls minimal sind, sowohl was die Politik als auch was da tägliche Leben und Arbeiten angeht.
Alles in allem ist meine Meinung, dass das Gras auf anderen Weiden auch nicht grüner ist - mit anderen Worten: Wer in Deutschland (oder auch in Österreich) nicht glücklich wird, der wird es anderswo wahrscheinlich auch nicht. Die politischen Verhältnisse sind in den meisten anderen Ländern jedenfalls eher noch schwieriger und das Niveau der Lebensqualität dafür im Allgemeinen eher niedriger.
Deshalb glaube ich, dass jemand, der Deutschland aufgrund von Unzufriedenheit mit wasauchimmer verlässt, in einem anderen Land vermutlich auch nicht zufriedener sein wird. Denn Perfekt ist es einfach nirgendwo.
Inflation gibt es auch anderswo. In Ungarn ist sie sogar besonders hoch.
In Argentinien ist sie sehr hoch, dabei liegt das nicht mal in Europa. Ich würde lieber nach Skandinavien auswandern, aber die sind nicht so rechts, wie du sie vermutlich gerne hättest.
Gerade solche Länder leiden, deren Leute wenig Ahnung von Wirtschaft haben. Ungarn geht es nicht gut. Der Brexit war für das UK sehr schlecht, daher geht es dort auch bergab. Schade, ich mag England sehr.
Wo möchtest du denn hin?
Der Brexit hat dem vereinten Königreich bereits über eine halbe Billion Pfund gekostet. Das Land könnte ganz anders dastehen, wenn sie nicht aus der EU ausgetreten wären. Für Deutschland wäre ein Dexit sogar noch teurer. Aber sowas sagt einem die AfD halt nicht...
Ich denke immer öfters darüber nach. Nicht wegen unserer bescheuerten Politik in Deutschland. Beruflich ins Ausland und danach dort zur Ruhe setzen.
Österreich klingt sexy, Schweden auch. Darf auch Kanada oder Neuseeland sein. Viele Pros und Kontras, und natürlich das was einen noch in D hält ( betagte Eltern zum Beispiel ). Im Freundeskreis hauen irgendwann einige an die Nordsee oder nach Ungarn ab.
Schaun wir mal, ich stehe ganz am Anfang. Nur keine zu kurz gedachte Entscheidung treffen.
Guten Tag,
eigentlich nicht, nein. Und so düster die Situation auch war in meiner Heimat, kam selbst ein Ortswechsel innerhalb Deutschlands lange Zeit nicht in Frage, weil ich trotz allem irgendwie an meiner Heimat hing. Erst als gar nicht mehr ging, musste gehandelt werden, doch das habe ich nie bereut.
Politisch mache ich mir keine Sorgen in Deutschland, gesellschaftlich auch nicht, andererseits betrifft mich im absolut provinziellen Raum, wo vieles tatsächlich noch ein wenig wie in den 90ern vonstatten geht, vieles davon schlichtweg nicht.
Das "Fernweh", das auch Roger Whittaker mal besungen hat (ein Schlager aus meiner Schulzeit - Roger war okay, seine Stimme mag ich heute noch), hat mich nie gepackt.
Ein paar Gute braucht dieses Land noch, also gut, wenn Du bleibst. GLG. :-)
Hallo BanhammerBayern und den tollen Anderen hier,
ich würde mit diesem Gedanken spielen, wenn die Braunen mal an die Macht kämen, wenn es dann nicht schon zu spät wäre.
Die Ampel ist bisher die einzige Regierung die zumindest versucht, ihre Regierungsversprechen umzusetzen, wohingegen man bei den Schwarzen regelmäßig weiß, dass die ihr Geschwätz von gestern nach der Wahl so überhaupt gar nichts mehr angeht, meine Meinung.
Ist mir überhaupt ein Rätsel, warum die Leute, wenn stets nur Pest oder Cholera zur Verfügung stehen, auch immer nur Pest oder Cholera wählen. Warum nicht mal eine von den sog. sonstigen Parteien und sehen, ob vielleicht da eine dabei ist, die etwas taugen könnte. Aber das ist nicht das Thema dieser Frage.
Fazit: Im Moment würde ich nicht auswandern wollen und wenn, dann vermutlich nach Österreich, vielleicht noch die Niederlande, oder gleich nach Skandinavien.
Ich hoffe aber, dass das nie nötig sein wird und wünsche Dir und den tollen Anderen hier noch eine gute Woche, LG. :)
Liebe Freundin, bleib' noch etwas bei uns. Und die Käuze brachen euch auch.
GLG, W.