Denkt ihr man kommt durchs Medizinstudium wenn man nur durchschnittlich Intelligent ist, aber dafür gut auswendig lernen kann?
6 Antworten
Ich würde mich persönlich auch nicht mehr als durchschnittlich intelligent bezeichnen und bin bisher (7. Semester) ganz gut durch gekommen. Im Studium muss man halt echt viel auswendig lernen, z.B. :
- Muskeln mit Ursprung, Ansatz, Funktion und Innervation
- Stoffwechselwege
- Medikamente mit Indikationen und Wirkungsmechanismen und Nebenwirkungen
- Differentialdiagnosen von bestimmten Krankheiten
In den Klausuren wird häufig gelerntes Fachwissen durch Multiple Choice Fragen abgefragt. Allerdings ist das nicht so einfach wie man denkt, da man auch hier häufig umdenken muss, um auf die richtige Lösung zu kommen!
Ganz ohne Naturwissenschaftliches Verständnis kommt man also auch nicht aus und man sollte Kausalketten (X führt zu Y und das wiederum macht dann Z) verstehen können. Ein Genie wie Einstein muss man dafür aber nicht sein!
Im Berufsleben kommt es dann vor Allem darauf an, wie Du mit den Patienten umgehst und wie Du die notwendigen Infos aus dem Patientengespräch erfährst. Außerdem muss man da auch viel praktisch arbeiten (z.B. Zugänge legen, Herz abhören, operieren), das ist aber auch eigentlich Übungssache.
Hier kannst Du Dir mal einen Eindruck vom Schwierigkeitsgrad des Studiums machen:
*link durch Support editiert
Ist nicht ein NC von 1,2 erforderlich? Ich weiß, dass der Notenschnitt nicht direkt von der Intelligenz abhängig ist, aber wenn man zum Studium zugelassen wird (ausgenommen Wartesemester) dürfte man ein gewisses Potential haben
Nein. Du musst ja auch bei einer OP assistieren können und dafür musst Du das, was Du (auswendig) gelernt hast, auch verstanden haben um es variabel einsetzen zu können.
Ja, das sind gute Voraussetzungen das Studium zu schaffen. Ob man allerdings mit nur nachgeplappertem Wissen ein guter Arzt wird, steht noch dahin...
Einen Studienplatz zu haben ist noch lange kein Zeichen für Intelligenz.