Denkt ihr, dass Blauwähler dumm sind?

Das kann man so nicht sagen. Es gibt durchaus auch sehr intelligente und gebildete Menschen, die blau (ehemals braun) wählen und von diesen Ideologien überzeugt sind. Ich bin selbst Mitglied bei einem der "intelligentesten Vereine der Welt" und auch da begegnet man Leuten, die blau wählen und darum auch ganz und gar kein Geheimnis machen.

Allerdings bestätigt sich auch in den Diskussionen mit solchen braunen Hochbegabten das Zitat Gerhard Bronners immer wieder:

Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus. Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig. Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent. Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi.

Es gibt sicherlich viele blau-Wähler, die ganz und gar nicht dumm sind. Vor allem gibt es sicherlich einige schlaue Funktionäre in der Partei, die genau wissen, dass sie auf die Stimmen von "dummen" Leuten angewiesen sind.

Das Wort dumm mag ein bisschen hart sein, aber viele Leute wählen blau aus Protest, nach dem Motto "endlich kümmert sich mal jemand um die kleinen Leute". Aber ist das auch so, was denken denn die "kleinen Leute"?

Die größte Überschneidung gibt es sicherlich bei der Migrationspolitik, viele sind der Auffassung, "uns gibt man nichts, den Flüchtlingen alles". Dieses Klischee nutzt Blau natürlich aus und spricht das Thema laut und deutlich an. Das ist ja auch eine vermeintlich simple Rechnung: Schuld sind "die anderen".

ABER: letztendlich ist blau eine große Mogelpackung. Man tut so, als kümmere man sich um die kleinen Leute, am Ende aber ist es eine neoliberale Partei, die hauptsächlich den Reichen und Unternehmern nutzen soll.

Viele sind schlicht Egoisten, die für ihren Vorteil keine noch so widerliche Partnerschaft scheuen würden, viele können aber auch einfach nicht lesen (oder wollens nicht).

Bildung ist das Stichwort und nein, das ist nicht das was man (zum Großteil) in der Schule lernt. Bildung bedeutet u.a. über seine eigenen Vorurteile hinaus reflektieren zu können. Philosophisch mehrere Seiten und Standpunkte in eine Entscheidung zu involvieren. "Ein Flüchtling bekommt vom Staat 3000 Euro, ein Handy und Puffgutscheine" vernünftig hinterfragen zu können. Edit: Im aktuellen Fall Kurz und Blümel: Reine Rhetorikmanöver als solche erkennen zu können.

In der Wählerschaft in meinem Umkreis sehe ich vor allem einen Konsens an mangelndem differenzierten Denken unabhängig vom Abschluss.

Es ist einfach eine politische Linie, der man mit dieser Wahl nachgeht. Genauso tut es jemand, der die Linke wählt. Beides sind gleichermaßen politische Richtungen mit ihren Vor- und Nachteilen. In Deutschland herrscht nunmal Meinungsfreiheit. Wenn Politiker dies als Problem sehen, da die andere Seite Raum zur Äußerung hat, sind sie selbst nicht besser als jene, die sie verachten. Zuhören heißt nicht zustimmen.