Den richtigen Stall fürs Pferd finden?
Hallo miteinander,
Ich bin auf der Suche nach einem Stall für meine Reitpony Stute und benötige gerne euren Rat.
Zur Stute: sie kennt Boxenhaltung mit täglichem Paddock mit anderen Pferden, sowie einen Offenstall mit 15 Pferden. Ist sehr sensibel und ich habe gemerkt, dass sie manchmal im Offenstall auch nicht ganz zur Ruhe gekommen ist. Gerade steht sie in einem Zuchtstall wo sie leider nur am Paddock alleine steht. In einigen Wochen kommt das Fohlen und muss (leider) dann im Oktober/ November abgesetzt werden.
Da der Zuchtstall für mich zu weit weg auf Dauer ist und ich mit der Haltung nicht zufrieden bin suche ich nun einen neuen Stall.
wichtig sind mir folgende Sachen:
- Heuzugang 24/7 (keine Heulage)
- Stute kommt zur Ruhe
- Weidegang ganzjährig (außer wenn reine Matschwiese)
- täglicher Auslauf mind 10 Stunden mit Artgenossen
- optional: Reithalle
Jetzt habe ich einige Ställe gefunden die ich bereits besichtigt habe. Entscheiden kann ich mich aber nicht wirklich.
Der erste Stall ist ein großer Aktivstall: Alle Bedürfnisse sind erfüllt (Heu/ viel Platz) und objektiv scheint er auch der beste zu sein. Allerdings ist der Stall sehr groß mit 40 Pferden in einer Herde (100qm pro Pferd) und es kommt wohl immer wieder zu Pferdewechseln. Daher habe ich die Sorge, dass meine Stute sich nicht wohl fühlen könnte und mit der Aktivstallhaltung mit den Futterautomaten auch eher überfordert wäre.
Der 2. Stall ist ein Boxenstall mit täglichem Weide und Paddockgang mit anderen Pferden. Die Pferde stehen über Nacht in der Box und kommen dann tagsüber auf den Paddock (mit Heu und Artgenossen) und oder die Weide. Für mich ist es offensichtlich die weniger artgerechte Art und Weise aber ich habe das Gefühl, dass sie dort mehr zur Ruhe kommen könnte…
Einen weiteren aktivstall mit einer etwas kleineren Herde werde ich mir noch anschauen aber die Kernfrage bleibt trotzdem: welche Haltungsform (Aktivstall oder Box mit tägl. Auslauf) haltet ihr für mehr geeignet für meine Stute?
9 Antworten
Das kann doch hier jetzt keiner wissen! Soll sie mit Fohlen umziehen? Dann ist das doch erstmal das wichtigste Kriterium, dass sie mit Zwerg vernünftig unterkommt.
24/7 Heu für ein Pony halte ich für suboptimal, die wenigsten vertragen das.
Ansonsten bin ich ein Verfechter von artgerechter Haltung und eine Box mit 14 h Stehzeit käme keinesfalls in Frage. Allerdings bin ich auch nicht unbedingt ein Fan von Aktivställen mit 40 Pferden, eben auch weil da idR ein häufiger Wechsel statt findet und sich auch die Gruppen in der Gruppe dann teils ständig neu finden müssen.
Eine kleine, feine Offi - Stutengruppe mit 6 - 8 Pferden, genug Platz und alle so in etwa die gleichen Bedürnisse was Heumenge und Co. angeht, möglichst stabile Gruppe mit wenig Wechsel, aber auch die Möglichkeit, das Pferd nachts unterzubringen, wenn du merkst es braucht mehr Ruhe, fände ich optimal.
Beides nicht optimal, keiner hier kennt dein Pferd.
Pferde sind unterschiedlich, bei zwei meiner Pferde würde ich mich für den Aktivstall entscheiden (stehen auch beide im Offenstall). Die andere steht in der Box und ich könnte sie mir in einem Aktivstall mit 40 Pferden auch nicht vorstellen. Sie braucht einfach mehr Ruhe.
Ist schwierig zu sagen ohne dein Pferd zu kennen. Kann dir aber empfehlen wenn dein Pferd im Aktivstall nicht zur Ruhe kommt die andere Möglichkeit zu nutzen. Pferde sind UNTERSCHIEDLICH. Wichtig ist wenn das Fohlen mit umzieht achte darauf das es mit anderen Fohlen zusammen steht.
40 Pferde sind doch super. Es bilden sich 6 bis 8 "Familien", wo das Pferd leichter die passende findet als bei 10 Pferden. Einfach, weil es mehr Wahlmöglichkeit hat.
Die Stationen benutzen hat noch jedes Pferd gelernt, das fachkundig eingelernt wurde ohne einmischen seines Besitzers.
Dass bei 40 Pferden, wenn man die Lebenserwartung inklusive sowas wie Unfällen und Krankheiten betrachtet, schon 1,5 bis 2 im Jahresschnitt sterben, ist auch klar. Auch gibt es Wechsel aufgrund der Wahl der Menschen - insbesondere derer, die sich vor Einzug so äußern wie du.
Deine oben geschilderten Gedanken sind die offenstallinkompatibler Menschen. Für meine Pferde wünsche ich mir, dass Menschen mit solchen Gedanken nicht bei uns im Aktivstall einstallen, denn die verstehen es meist nicht, sind beim einlernen zu ungeduldig, fangen gut meinend an, die bisherigen Erfolge der Stallbetreiber zunichte zu machen und wenn sie nach einem halben Jahr wieder weg sind, verlieren meine Pferde wieder mal einen Freund. Seitdem unser Stallchef wirklich nur noch Leute nimmt, deren Äußerungen bei Besichtigung passen und eine Gebühr fürs einlernen nimmt, haben wir das Problem kaum mehr und er bekommt seine Plätze trotzdem vermietet.
ich würde mein Pferd nie in einen Aktivstall stellen. Never. Die Idee dazu mag ja gut sein, aber ich kenne keinen einzigen Aktivstall, wo wo nicht viel zu viele Pferde auf engem Raum gequetscht werden. Stress ohne Ende ist vorprogrammiert, samt Verletzungen.
Mein früheres Pferd stand mal ein halbes Jahr in einem sündhaft teuren Aktivstall. Gott sei Dank hat er wohl gewusst, dass er das nicht überleben würde und hat alle Integrationsversuche in die Herde vereitelt. Er sollte in die Wallachherde, aber es war nicht möglich. Er panikte nur. In seiner Integrationsbox fühlte er sich einigermaßen sicher, denn da war er von den anderen Pferden getrennt. Die Wallachherde bestand aus 25 Wallachen. Der gemeinsame Offenstall mit zwei Ausgängen war groß, aber für 25 PFerde natürlich nicht groß genug. Sprich: die dicken, robusten Büffel standen bequem in dem Stall und prügelten jeden raus, der ebenfalls rein wollte. Und das im Winter. Die hochblütigen Pferde standen 24/7 draußen im Hagel, Sturm und Dauerregen.
In dem halben Jahr, wo mein PFerd in der Integrationsbox mit Paddock stand, wohnte der TA praktisch bei uns. Jeden Tag gab es Verletzungen und insgesamt drei Beinbrüche.
Manche SB werben damit, dass die Pferde ja viel Platz hätten. Ja, in meinem Stall war das auch so. Ein riesiger Auslauf und riesige Weiden. Aber der STALL ist immer zu klein.