Dementen Kater einschläfern?
Ab wann sollte man dies in Erwägung ziehen?
Unser Kater ist 19 Jahre alt, läuft mit Hüftschmerzen nurnoch sehr unnatürlich, mauzt manchmal das ganze Haus 10 Minuten nach Futtergabe zusammen weil er denkt er hatte noch nichts zu fressen, und wenn er nicht miaut, dann wartet er 2 Stunden lang aufs Essen bis er sich bis zum Abend hinlegt und wieder aufs Essen wartet.
Mittlerweile muss man jeden Tag die großen und kleinen Geschäfte von ihm wegmachen, weil er zu 95% nicht mehr aufs Katzenklo geht. Wir haben schon 4 Stück davon im Haus verteilt. Er hört zudem kaum noch was ,sieht relativ schlecht, sein Atmen ist deutlich hörbar und sicherlich schwergängig.
Er vergisst ab und zu wer wir sind, er spielt garnicht mehr, hat viel Angst, wird schnell aggressiv.. Das sind so die Sachen die man mitbekommt wenn er Mal wach ist.
Alles in allem ein Leben voller Schlaf, Hunger, Vergesslichkeit, Verwirrung, Schmerz und Unsauberkeit.
Wir hatten ihn lang vor meiner Geburt als Streuner aufgenommen und lieb gewonnen, aber ich glaube dass ein Einschläfern beide Parteien glücklicher machen würde. Er wäre an einem besseren Ort ohne Leid, und wir müssten uns das Leid nicht weiter ansehen und durch reintreten in gewisse Geschäfte auch nicht ertragen.
Ist das moralisch vertretbar? Ich denke manchmal dass ich mich schuldig fühlen müsste aber wenn ich dement währe würde ich auch lieber tot sein wollen.
12 Antworten
Das Einzige, was mir hier Sorgen machen würde, wären die Atmung und die Schmerzen. Beides kann ein Tierarzt sicher lindern, und dann wird der Kater auch wieder aktiver. Der Rest sind normale Alterserscheinungen.
Wann war eigentlich sein letzter Checkup? Was sagt der Tierarzt dazu?
Einer meiner Kater ist im selben Alter, aber noch fitter. Unsauber ist er aber auch manchmal. Ganz wichtig für alte Tiere ist, Rituale beizubehalten und sie auch mal zu fordern, z.B. mit Schnüffel- und Schleckmatten, Futterball, rasselnde Bälle zum Spielen, Spielzeug das knistert usw. Mein Kater kommt z.B. durch den Laserpointer in Wallung und verfolgt ihn hartnäckig. Am Ende einer Verfolgungsjagd bekommt er dann immer ein Leckerchen.
An einem besseren Ort, ohne Leid..... Jepp, er wär "weg". Sein "Selbst" wär ausgelöscht, nonexistent.
Natürlich wär das für euch als Menschen eine Erleichterung, da ihr dann die Belastung nicht mehr rund um die Uhr habt. Das kann ich auch nachvollziehen (der letzte Lebensmonat meiner Katzendame war sehr sehr sehr anstrengend für mich, sowohl nervlich als auch emotional und körperlich belastend).
Rein sachlich betrachtet: Was davon wäre finanziell "günstiger"? Ihn einschläfern lassen oder auf seine jetzigen Bedürfnisse einstellen, durchhalten, die Hüftschmerzen lindern lassen durch den Tierarzt?
Rein emotional betrachtet: Was fühlt sich schwerer an für euch? Der aktuelle Zustand, oder die Angst vor dem "letzten Gang zum Tierarzt" und das "danach"?
Die Entscheidung müsst ihr als Familiengemeinschaft treffen, das kann euch kein Fremder abnehmen.
Also, wegen Demenz und Unsauberkeit würde ich persönlich wohl nicht einschläfern lassen. Die anderen Baustellen würde ich durch einen Tierarzt bewerten lassen (insbesondere das Thema Schmerzen), mich entsprechend beraten lassen und dann die Entscheidung fällen. Früher oder später wird sie fällig und durch Schmerzen, die man nicht nehmen kann, leiden lassen - das würde ich nicht wollen.
Alles Gute für euch!
Wenn das Tier Schmerzen hat und Leidet, dann kann man es einschläfern.
Ein Tierarzt sollte das beurteilen können.
Eure Befindlichkeiten spielen keine Rolle, ihr habt euch mit der Anschaffung eines Tieres auch die Verantwortung ins Haus geholt.
Mit dem Alter ist halt auch Inkontinenz bei Tieren normal. Heißt ja nicht, dass das Tier selbst leidet.
Ich würde mal versuchen das ganz sachlich zu betrachten. Auf der einen Seite wie geht es dem Tier wirklich? Hat es noch Lebensqualität frisst es noch gerne? Schläft es ruhig und entspannt.?
was könnte man tun, um eventuelle Schmerzen noch zu lindern? Alte Katzen schlafen nun mal viel, das sagt jetzt nichts über ihren wirklichen Zustand aus. Auch das betteln nach Futter zeugt nicht davon dass die Katze sterben möchte. Dass es nervt wenn sie öfter mal schreit - das kann ich nachvollziehen, aber das muss man eben aushalten können.
dann betrachte bitte kritisch ob es dich nicht einfach nur nervt eben mal in einen Haufen zu treten oder eben die ganze Arbeit mit dem Tier. Viele Leute machen das Leiden der Tiere schlimmer als es ist nur weil es sie selber an die Grenzen bringt. Das kann ich auch verstehen. einen alten Menschen zu pflegen ist z.b auch nicht einfach. Aber da muss man ehrlich zu sich selbst sein. Geht es dem Tier wirklich so schlecht oder möchte man sich nur selbst die Belastung vom Hals schaffen?
aber wenn das Ergebnis wirklich so ausfällt, dass die Katze keine Lebensqualität mehr hat und man selber es nicht schafft das Tier noch weiter zu pflegen, dann lass es einschläfern. Besser wird es ja nicht mehr werden. Nur noch schlechter.
Allerdings sollten alle Familienmitglieder in die Entscheidung mit einbezogen werden.
Das ist ja logisch. Es geht nicht darum dass es nervt eine unsaubere Katze zu haben, sondern eher auch darum dass es ja einen Grund haben muss. Natürlich treten so Gedanken erst Recht dann auf wenn man am besten Barfuß in einen Haufen tritt. Das ist schon ein anderes Level von eklig, aber schon vor der Unsauberkeit habe hauptsächlich ich mir Sorgen um das Wohlergehen des Tieres gemacht denn mein Vater scheint dafür nicht so ein Auge zu haben. Der meint dem Tier geht es blendend gerade weil er nur noch schläft und so gut isst. Alter Mann eben. Ich weiß aber dass Katzen sich nichts anmerken lassen und deute jedes Signal