Datenschutz Kamerateam?

3 Antworten

Die serösen Sender filmen entsprechend zurückhalten und betreten Wohnungen im Regelfall nur mit Erlaubnis der dort Anwesenden Personen bzw. der dortigen Hausrechtsinhaber. Und oft werden auch im Nachhinein noch Teile raus geschnitten.

Sender aus der RTL-Gruppe, von  ProSiebenSat.1 Media oder ähnlichen Bild-artigen Presseorganisationen mit fraglichen journalistischen Standards hingehen... dehnen das Recht schon mal etwas aus, nach dem Motto "Wo kein Kläger, da kein Richter".

kann ich mir nicht vorstellen das Sie bei einer Person die Drogenabhängig ist und in einem unangenehmen Einsatz involviert ist die Erlaubnis zur vollständigen verarbeitung der Bilder bekommt

Ich gehe schon davon aus, dass heute in der Regel ein ausdrückliches Einverständnis der Betroffenen eingeholt (nachgeholt) wird, notfalls gegen Geld. Die Umstände, unter denen diese Einwilligung erfolgt, kennen wir nicht, die können im Einzelfall durchaus fragwürdig sein.

Davon trennen muss man dann aber nochmal Serien wie "Auf Streife", die komplett mit Schauspielern nachgestellt sind.

Die öffentlich-rechtlichen Sender sind da aber in aller Regel sehr positiv hervorzuheben, gerade die Dokus vom NDR sind in der Regel schon recht hochwertig und entsprechen den üblichen Standards.

Woher ich das weiß:Hobby – Interessierter Laie; Grundwissen, garniert mit Recherche

toni2525 
Beitragsersteller
 29.04.2022, 01:07

Danke für deine Respektvolle und umfangreiche Antwort, ja solche Sendungen wie Auf Streife meine ich ja nicht, ich rede schon von Seriösen Berichterstattungen der Öffentlich Rechtlichen Medien oder Spiegel TV obwohl die auch manchmal etwas fragwürdig sind meiner Meinung nach. Weißt du was die möglichkeit wäre dagegen vorzugehen wenn Material veröffentlicht wird oder denkst du das es soweit erst garnicht kommt?

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Answer1234567  29.04.2022, 01:15
@toni2525

Wenn die Veröffentlichung bereits erfolgt ist, ist das kaum noch rückgängig zu machen bzw. lassen sich nur noch zukünftige Veröffentlichungen bearbeiten. Primär geht es in so einem Fall daher um eine Entschädigung der betroffenen Person.

Bei den serösen Sendern kann man auch erst mal selbst Kontakt aufnehmen und versuchen, eine vernünftige Einigung hinzubekommen. Wenn das nicht klappt, wäre der richtige Ansprechpartner ein Rechtsanwalt, der dann etwaige Unterlassungs- und Schadensersatzansprüche geltend macht, ggf. auch gerichtlich.

Die serösen Sender werden in aller Regel aber so eine Situation im Vorneherein vermeiden.

DocPsychopath hat allerdings auch schon zutreffend erwähnt, dass Journalisten einige Rechte haben, die normale Menschen nicht haben. Zumindest, solange sie sich bei der Ausübung ihrer Tätigkeit an die journalistischen Standards halten. Es gibt durchaus ein berechtigtes öffentliches Interesse an der Einsatzberichterstattung, das in jedem Einzelfall gegen die berechtigten Interessen der abgebildeten Personen abgewogen werden muss. Dass private Wohnungen ohne Erlaubnis oder sogar gegen den Willen der Bewohner betreten und gefilmt werden, dürfte aber bei serösen Sendern die absolute Ausnahme sein.

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Deine Frage wirft allerlei durcheinander, was nicht zusammen gehört. Vielleicht merkst du es nicht. Was der Datenschutz erlaubt und was "die Moral" sind zweierlei. Der Datenschutz ist in Datenschutzgesetzen geregelt, die jedoch nicht die Moral regeln.

Datenschutzrechtlich haben Medien Ausnahmeprivilegien, die du als Individuum nicht hast. Du dürftest Bilder von anderen nicht veröffentlichen. Medien dürfen das im Prinzip schon, weil sie dem Interesse der Allgemeinheit an Information nachkommen. Dafür gibt es ja sogar eine Grundrechtsbestimmung der Pressefreiheit. Natürlich nicht uneingeschränkt.

Aber dadurch treten sog. "konkurrierende Rechtsgüter" auf.

Die Abwägung kann verschieden ausfallen, z.B. je nachdem, ob etwas entwürdigend sein könnte oder nicht, ob Gruppen gezeigt werden oder Individuen usw. etc.

Im Regelfall holt ein Medium sicherheitshalber die Zustimmung der Gezeigten ein. Das muss nicht mal schriftlich erfolgen. Ich brauche dir nur eine Kamera und Mikro vor die Nase zu halten und dich was zu fragen. Wenn du mir antwortest, hast du mir logischerweise auch zugestimmt, dass du ins Bild möchtest, oder? ^^

Oder man riskiert es einfach. Man sendet erstmal. Und wartet, ob Widerspruch kommt. Das wird aber immer weniger, denn die Menschen haben sich so an die totale Medienwelt gewöhnt...

Wenn doch, könnte man die Sendung immer noch kürzen und verändert hochladen. Sowas siehst du ja mit Schwärzungen immer mal wieder. Ist aber besser, als wenn man auf die Einnahmen von vornherein verzichtet. So wird man nicht erfolgreich.


toni2525 
Beitragsersteller
 29.04.2022, 01:01

Die Moral frage hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun, lies die letzte bitte noch einmal. Damit ist gemeint das ich es Moralisch nicht gut finde Einsätze mit einem Kamera Team zu begleiten. Vorallem wenn involvierte in einem schlechten Bild öffentlich wiedergeben werden.

So wird man nicht erfolgreich? Verstehe diese Aussage nicht, "Wenn du mir antwortest, hast du mir logischerweise auch zugestimmt, dass du ins Bild möchtest, oder? ^^"

Das ist ja dann offensichtlich ein kleines Interview und genau das ist nicht wovon ich rede, ich spreche von dem mitfilmen intimer Einsätze vorallem welche wo Hilfesuchende gefilmt werden. Danke für deine Mühe.

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toni2525 
Beitragsersteller
 29.04.2022, 01:58
@DocPsychopath

Ja scheinbar hast du nen anderes Bild von beantworten

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