Darf mein Lehrer das?
Hey ich hatte gestern Sportunterricht und wir haben so einen Fußball Parkour gemacht, mir ging es leider nicht so gut und deswegen habe ich etwas langsamer gemacht. Wir sollten am Ende des Parkours ins Tor schießen in dem mein Sportlehrer stand. Ich habe geschossen aber nicht getroffen weil ich den Ball etwas verfehlt habe. Als mein Lehrer mir den Ball wieder gegeben hat, hat er gesagt: ,,wir sind hier im Sportunterricht da muss man sich ein bisschen bewegen ich weiß das machst du nicht gerne aber trotzdem“ das ding ist halt das ich übergewichtig bin und man mir das auch ansieht. Darf er das eigentlich zu mich sagen?
11 Antworten
Ich sehe in dem Spruch eine Form von Dienstpflichtverletzung. Ich halte den Spruch für absolut grenzüberschreitend und unprofessionell. Er zeugt vom pädagogischen Totalversagen deines Lehrers in dieser Situation.
Hätte er vor diesem Spruch nur 5 Sekunden lang einen Perspektivwechsel versucht und sich überlegt: "was denkt und fühlt diese Schülerin gerade?", dann hätte er solch einen Spruch nicht gemacht. Dann hätte er vielleicht gesagt: "Nicht so schlimm, beim nächsten Mal schaffst du es." Und wenn das ein notorisches Problem bei dir ist, dass du nicht ins Tor triffst, dann sollte er in Zukunft mal in einer Stunde Partner- oder Gruppenarbeit machen. Und dann sollte er jemanden darauf abstellen, der/die das gut kann, dass er/sie mit dir gezielt genau das übt.
Es gehört zur Arbeitsplatzbeschreibung deines Lehrers, wenn Fußball dran ist und du darin nicht gut bist, dich dazu zu motivieren, dass du besser wirst. Dafür wird er bezahlt. Solche Sprüche aber bewirken das Gegenteil. Die Häme darin finde ich unerträglich (als wüsstest du nicht, dass ihr im Sportunterricht wart). Er macht dich verächtlich, offenbar auch noch in Gegenwart von Mitschüler:innen! Er sagt dir, dass du das nicht gerne bewegst.
Solch eine Aussage, zumal von einer Autoritätsperson, bewirkt meist, dass man sich das anzieht, nach dem Motto: Der Lehrer sagt: ich bewege mich nicht gern, also bewege ich mich nicht gern. Und wenn du dich ohnehin schon nicht gern bewegst, dann verfestigt sich das durch so einen Spruch nur noch mehr (das nennt man eine selbsterfüllende Prophezeiung). Und das weiß der Lehrer, das kam in den Pädagogikvorlesungen dran.
Motivieren würde er dich, in dem er das, was da ist, wertschätzt und dir sagt, dass er daran glaubt, dass du das verbessern kannst. Aber bestimmt nicht, in dem er dich in dieser Weise mobbt.
Bewegungsmangel ist ein gigantisches Problem in unserer Gesellschaft. Und Lehrer:innen, die weniger sportlichen jungen Leuten in dieser Weise jegliche vielleicht noch vorhandene Lust an der Bewegung vergällen, kommen ihren Arbeitspflichten nicht nach.
Ich kriege echt so einen Hals, wenn ich das lese. Wäre ich sein Schulleiter und würde davon Wind bekommen, den würde ich einbestellen und im Wiederholungsfall eine Abmahnung schicken.
Such das Zweiergespräch mit ihm, sag ihm, wie verletztend das für dich war (denn das war es wohl, sonst hättest du die Frage hier nicht gepostet) und wenn er keine Einsicht zeigt, geh zum Vertrauenslehrer, oder mit deinen Eltern zur Schulleitung.
Alles Gute dir! Lass dich von ihm nicht einschüchtern und fertigmachen! Du schaffst es!
Ich sehe das, dass er Dir einen Motivationsschub verpassen wollte, das hat aber wohl nicht geklappt. Warum sollte es verboten sein, zu versuchen, Dich zu motivieren?
Ganz einfach: Weil man als Lehrer wissen sollte, wie Motivation funktioniert und wie nicht. Wenn er das nicht weiß, kann er den Pädagogikteil seines Examenszeugnisses den Hasen geben.
Naja, verboten ist das nicht. Dennoch könnte der Lehrer etwas feinfühliger sein. Er ist einer der typischen Sportlehrer, die den Jugendlichen das letzte bisschen Spaß am Sport nehmen – erst recht, wenn man vielleicht zum Beispiel mit etwas Übergewicht sowieso nicht die allerbesten Voraussetzungen mitbringt.
Denk nicht so viel darüber nach, ärgere dich nicht drüber und vielleicht kannst du den Ärger über diesen Kommentar in Energie umwandeln, die du nutzt, um dein Gewicht ein bisschen anzupassen.
Habe schon mal versucht abzunehmen und habe fast eine essstörung bekommen, habe angst das das wieder passieren könnte
Ich würde ganz offen sagen, dass es dich verletzt hat.
Ich finde, dass das eine wirklich gute Antwort ist. So eine Offenheit zahlt sich oft aus. Ich hatte in den 80ern in der 11 einen Sportlehrer, der mich nicht mochte. Fast alle anderen redete er mit Vornamen, mich mit Nachnamen (ohne Herr) an. Ich bin zu ihm gegangen und habe ihm gesagt, dass ich die Anrede mit Nachnamen wenig höflich fände und mich noch dazu negativ heraushebe aus denen, die er mit Vornamen anredet. Ich hatte vorher eine wahnsinnige Angst vor dem Gespräch. Ich dachte: er macht mich fertig mit ätzenden ironischen Kommentaren oder schreit mich an, dass er sich Kritik an seiner Art zu reden verbitte. Aber nichts von alledem. Er hat mich einfach angehört, ok gesagt und mich von da an nur noch mit dem Vornamen angeredet.
Also sagen darf er das schon. Betonung usw. macht da aber auch viel aus. Wenn ichs so lese, hört es sich für mich aber schon ziemlich frech an und würde es wahrscheinlich auch nicht so nice finden. Könntest ja auch mal mit einem Vertrauenslehrer reden, falls er sowas öfters sagt und es dir merkwürdig vorkommt
Werde ich machen wenn sowas nochmal passieren sollte. Vielen Danke :))
Was ist eigentlich dein Problem ist doch meine Sache es kommt mir so vor als wenn du dich von mir angegriffen fühlst?
Nein, ganz und gar nicht! Ich habe keine Probleme im Gegensatz zu dir, wie man ja an deinem Beitrag sieht.
Warum sollte man sich da lächerlich machen? Wenn z.B. die Betonung so war "...ich weiß das machst DU nicht gerne..." ist es alles andere als nett. Wenns nicht böse gemeint war ist ja alles super, reden schadet nicht. Dafür sind Vertrauenslehrer da
Habe es ja nicht wirklich als Motivation gesehen sondern eher das er was gegen mich hat oder so