Darf man Ungläubige als Freunde haben im Islam?

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As-salamu alaykum.

(﷽)

Sure 5 Ayah 51: „O die ihr glaubt, nehmt nicht die Juden und die Christen zu Schutzherren! Sie sind einer des anderen Schutzherren. Und wer von euch sie zu Schutzherren nimmt, der gehört zu ihnen. Gewiß, Allah leitet das ungerechte Volk nicht recht.“

Tafsir ibn Kathir über sure 5,51: Allah verbietet seinen gläubigen Dienern, Juden und Christen als Freunde zu haben, weil sie die Feinde des Islam und seines Volkes sind, möge Allah sie verfluchen. Allah erklärt dann, dass sie Freunde voneinander sind, und er gibt denjenigen, die dies tun, eine Warnung. (Und wenn sich einer von euch mit ihnen anfreundet, dann ist er sicherlich einer von ihnen.) Ibn Abi Hatim verzeichnete, dass `Umar Abu Musa Al-Ash`ari befahl, ihm auf einer Bilanz die Zählung dessen zu schicken, was er aufgenommen und was er ausgegeben hat. Abu Musa hatte dann einen christlichen Schreiber, und er war in der Lage, der Forderung von `Umar nachzukommen. `Umar gefiel, was er sah, und rief aus: "Dieser Schreiber ist kompetent. Würden Sie in der Masjid einen Brief lesen, der von Ash-Sham zu uns kam", sagte Abu Musa: "Er kann nicht". `Umar sagte: "Ist er nicht rein", sagte Abu Musa: "Nein, aber er ist Christ". Abu Musa sagte: "Also 'Umar ermahnte mich und stieß meinen Oberschenkel (mit seinem Finger) und sagte: 'Ste ihn raus (von Al-Madinah).' Dann rezitierte er: (O ihr, die ihr glaubt! Nehmen Sie nicht die Juden und Christen als Freunde...) Dann berichtete er, dass `Abdullah bin `Utbah sagte: "Lassen Sie einen von Ihnen aufpassen, dass er ein Jude oder ein Christ sein könnte, während er sich dessen nicht bewusst ist". Der Erzähler dieser Aussage sagte: "Wir dachten, dass er sich auf die Ayah bezog, (O ihr, die ihr glaubt! Nimm nicht die Juden und die Christen als Freunde, )'' sagte Allah, (Und du siehst diejenigen, in deren Herzen es eine Krankheit gibt...) Eine Krankheit des Zweifels, des Zögerns und der Heuchelei. (Sie beeilen sich zu ihrer Freundschaft,) was bedeutet, dass sie sich beeilen, ihnen ihre Freundschaft und Treue im Geheimen und in der Öffentlichkeit anzubieten, (Sagen: "Wir befürchten, dass uns kein Unglück einer Katastrophe ergehen könnte.") Sie bieten somit diese Ausrede für ihre Freundschaft und Treue zu den Ungläubigen an und sagen, dass sie befürchten, dass die Ungläubigen die Muslime besiegen könnten, also wollen sie für die Juden und Christen sein, um diese Gunst in diesem Fall zu ihrem Vorteil zu nutzen! Allah antwortete: (Vielleicht kann Allah einen Sieg bringen...) bezieht sich auf die Eroberung Makkahs, so As-Suddi. (Oder eine Entscheidung nach seinem Willen), die die Juden und Christen verpflichtet, die Jizyah zu bezahlen, wie As-Suddi erklärte, (Dann werden sie) Bedeutung, die Heuchler, die den Juden und Christen ihre Freundschaft gegeben haben, werden, (Für das, was sie als Geheimnis in sich selbst gehalten haben) von Loyalitäten, (Bedauerlich) für ihre Freundschaft mit den Juden und Christen, die ihnen nicht zugute kam oder sie vor Schaden schützte. Vielmehr war es nichts als Schaden, da Allah seine wahre Realität seinen treuen Dienern in diesem Leben offenbarte, obwohl sie versuchten, sie zu verbergen. Als die Zeichen, die ihre Heuchelei aufgedeckten, gegen sie zusammengestellt wurden, wurde ihre Angelegenheit für Allahs treue Diener klar. Die Gläubigen waren also erstaunt über diese Heuchler, die vorgaben, Gläubige zu sein, und schworen auf ihre Treue, aber ihre Behauptungen waren alles Lügen und Täuschungen. Deshalb sagte Allah: (Und diejenigen, die glauben, werden sagen: "Sind das die Männer, die ihre stärksten Eide bei Allah geschworen haben, dass sie bei euch waren? Alles, was sie getan haben, war umsonst, und sie sind die Verlierer geworden.)“

https://www.alim.org/quran/tafsir/ibn-kathir/surah/5/51/

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Islamisches Wissen (Ahl-as Sunnah), von Bücher und Shuyukh.

GandalfAwA  02.10.2023, 21:32

Es steht aber auch folgendes im Koran: 🙏

Allah verbietet euch nicht, gegenüber denjenigen, die nicht gegen euch der Religion wegen gekämpft und euch nicht aus euren Wohnstätten vertrieben haben, gütig zu sein und sie gerecht zu behandeln. Gewiss, Allah liebt die Gerechten. (Quran 60:8)
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Ich sag folgendes nicht als Islamexperte, aber als jemand der mit dem Islam aufgewachsen ist und sich mit den islamischen Grundlagen auskennt:

Jeder Mensch sollte seine Freunde/Freundinnen bewusst auswählen, aber dafür muss erst mal jeder für sich genau definieren was überhaupt ein Freund/ eine Freundin ist.

Es gibt einen Unterschied, ob es sich um den besten Freund handelt, den man fast jeden Tag sieht und zu dem man eine starke Bindung hat. Daneben gibt es Bekannte, mit denen man sich ab und zu trifft, aber du denen man keine tiefe emotionale Bindung hat. Außerdem gibt es noch Schulfreunde, Kommilitonen und Arbeitskollegen.

In der Regel spiegeln die fünf Menschen, mit denen du am meisten Zeit verbringst, auch dich wieder. Es ist daher sinnvoll, sich hauptsächlich mit Menschen zu umgeben, die deine Werte teilen und im Leben ähnliche Ziele wie du verfolgen. Es ist empfehlenswert, dass du als gläubiger Muslim Freundschaften mit anderen gläubigen Muslimen schließt. Dennoch ist es möglich auch mit Menschen aus anderen Religionen tiefe Freundschaften zu pflegen. Bspw. könnte jemand, der nicht muslimisch ist, trotzdem deine Werte teilen und insgesamt ähnliche Ansichten und Ziele im Leben haben.

Es kann auch aus islamischer Perspektive wertvoll sein, vereinzelt nichtmuslimische Freunde zu haben, damit sie dich als positives islamisches Vorbild in ihrem Leben haben.

Letzten Endes musst du selbst entscheiden, welche Menschen dir persönlich gut tun und du das Gefühl hast, dass ihr miteinander harmoniert und nicht große Differenzen eure Freundschaft gefährden. Außerdem ist es wichtig welchen Bezug der Mensch zu dir hat, da würde ich z. B. bei Arbeitskollegen oder Schulfreunden nicht so im Detail darauf achten, was sie in ihrem Privatleben machen (welcher Religion sie angehören etc), weil da hauptsächlich die Arbeit oder auch die Schule/Uni im Vordergrund stehen.

Was wichtig ist zu beachten, dass du dich nicht isolierst gegenüber allen Menschen die anders sind als du. Auf der anderen Seite solltest du auch darauf achten, dass du dich selbst nicht verlierst, indem du mit Leuten abhängst, die absolut nicht wie du sind und du dadurch vergisst, wer du überhaupt bist.

Ja, im Gegensatz zu Muslimen, die Mohamed gehorchen, der geboten hat, keinen Nichtmoslem zum Freund zu nehmen, können Christen, die Jesus gehorchen, auch Ungläubige zu Freunden nehmen und ihnen zeigen, wie man mit Gott lebt. Nur muss man aufmerksam sein, dass keine böse Kumpanei dabei herauskommt. Von einem habe ich mich neulich getrennt, weil er plötzlich anfing, Gott zu lästern.

„Denn das ganze Gesetz (Gottes) wird in einem Wort erfüllt, in dem: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«.“

‭‭Galater‬ ‭5‬:‭14‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/gal.5.14.SCH2000


mimisophia  02.10.2023, 23:20

Bravo, genau so ist das.

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Nein. Also als Bekannte bei der Arbeit oder Sport ist das okay, um denen den Islam näher zu bringen aber als enge Freunde nicht und das sollte man auch nicht.

Wer meint, ANDRESGLAEUBIGE augrund seiner religioesen Vernageltheit nicht zu Freunden haben zu duerfen, sollte sich dann aber auch nicht darueber beschweren. wenn sie von diesen dann diskriminiert werden. Diese Art von Diskriminierung ist dann absolut verstaendlich. Wer sich selbst ausgrenzt und meint eine Paralelgesellschaft aufbauen zu muessen, ist in DE fehl am Platz.