Darf man noch landstreicher sagen oder ist das Diskriminierung?

Das ist ein Wort das so veraltet ist dass sich da wohl kaum jemand angesprochen fühlt.

Da sich die woken Leute scheinbar nur für Rassismus und LGBTIQ interessieren und bei Beleidigung von Obdachlosen als Penner etc. nicht auf die Barrikaden gehen, wirst Du wohl nicht zurechtgewiesen werden wenn Du Landstreicher sagst.

Wenn man davon absieht, dass es diese kaum mehr gibt (fast alle Obdachlosen leben in Städten) - darfst du das sagen.
Du musst für dich selber entscheiden, ob du an den altertümlichen und kaum mehr verwendeten Worten hängen bleiben möchtest - wenn es jemand diskriminierend findet, wird die Person das dir möglicherweise sagen.

Ich denke, der klassische Landstreicher ist längst ausgestorben. Der Obdachlose der hier eine Lebensphilosophie sieht und durchs "Land streicht", mal hier beim Bauern arbeitet oder irgendwo auf dem Dorf an der Haustüre klingelt und nach einer Brotzeit fragt, gibt es einfach nicht mehr. Die Menschen haben sich verändert, aber auch die dörflichen Strukturen.

Ansonsten finde ich an diesem Begriff nichts despektierliches. In meiner Jugend kam alle paar Wochen ein Landstreicher durch unser Dorf. Jeder kannte den. Der Pfarrer ließ ihn im Keller des Pfarrhauses übernachten und in der Dorfkneipe gab ihm jeder ein Bier aus. Er bezeichnete sich selbst als Landstreicher. Aber er hatte auch nichts gemein, mit irgendwelchen Großstadtobdachlosen, die man im Stadtbild so sieht. Darauf legte er wert. Er hatte so seine feste Tour und Stationen die er regelmäßig anlief. Sowas findet man heute wohl kaum noch. Genauso wie es heute in meinem Heimatdorf keine Dorfkneipe und auch keinen Pfarrer mehr gibt.

DU darfst immer noch denken und sagen, was DU willst.

Es mag keine "Diskriminierung" sein - eine Beleidigung für Menschen, welche nich an einem Ort leben, sondern ihr Leben quasi "auf der Straße" führen, ist das allemal!