Darf man mit weissen und grauen Dobermänner züchten?

5 Antworten

Meines Wissens nach sind diese Farben, obwohl optisch ganz hübsch, in Deutschland nicht anerkannt und das hat auch seinen Grund. Die Farbgene, die diese hellen Färbungen erzeugen, verursachen bei den Hunden diverse gesundheitliche Probleme. Hauptsächlich Haut- und Augenerkrankungen und wenn du etwas googlest, wirst du einen ganzen Katalog an Krankheiten und Syndromen finden, die mit dieser Färbung in Verbindung stehen. Dazu kommt noch, dass es leider immer wieder vorkommt, dass Züchter Tiere miteinander verpaaren, die viel zu eng miteinander verwandt sind, um solche zufälligen Farbschläge zu erhalten bzw. schneller zu reproduzieren. Diese Inzucht bringt dann natürlich noch weitere Probleme mit sich.

Züchten darfst du grundsätzlich, was du willst. Wenn du gewerbsmäßig züchten willst, allerdings nur mit Genehmigung .Da diese Farben in Deutschland nicht dem Rassestandard entsprechen, wirst du aber nie einen Preis mit den Hunden gewinnen. Es ist ziemlich sicher, dass du von Käufern im Durchschnitt auch einen geringeren Kaufpreis erhalten wirst. In anderen Ländern wird durchaus mit diesen Farben gezüchtet aber in Deutschland gilt es als Fehler.


spikecoco  04.09.2023, 09:19

das ist kein züchten sondern verantwortungsloses vermehren. Großer Unterschied.

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Rennegent  04.09.2023, 18:30
@spikecoco

Alle neueren Rassen sind aber so entstanden. Wenn Sie sich durchsetzen können, werden sie irgendwann anerkannt, sonst verschwinden sie wieder. Erst die Rasse, dann die Anerkennung Ohne Zuchtexperimente hätten wir Stagnation in der Hundezucht und es würden keinerlei neue Rassen entstehen.

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spikecoco  04.09.2023, 20:29
@Rennegent

dann verschwinden sie eben, zudem es hier nur um Fellfarben geht. Und gerade kit diesen exotisch anmutenden Farben kann man viel Geld machen. Sieht man ja bei blauen Frenchies z.b

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Rennegent  04.09.2023, 22:19
@spikecoco

Ja, sie werden verschwinden und das ist auch besser so aufgrund der gesundheitlichen Probleme. Neue Rassen sollten eher durch Kreuzungen unterschiedlicher Rassen als durch Verengung der gleichen Rasse entstehen. Das Kreuzen durchmischt den Genpool und es können gesundere Tiere gezüchtet werden, jefenfalls für eine gewisse Zeit.

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Nein, aus gutem Grund darf man mit diesen Farben nicht züchten ( was natürlich Vermehrer, die nur am Verdienst interessiert sind, nicht kümmert ).

Diese Farben werden durch das "Dilute-Gen" verursacht. Und, diese Mutation hat oft schwerwiegende Folgen für den Hund.

Hier ein Artikel darüber:

"Worauf es uns beim Hund ankommt? Dass er gesund ist und einen guten Charakter hat, werden die meisten Halter denken. Doch für immer mehr Menschen scheint noch etwas anderes im Vordergrund zu stehen: Der Hund soll besonders edel oder extravagant aussehen – also am besten eine außergewöhnliche Fellfarbe haben. Derzeit extrem beliebt ist die "Blue Line" vor allem bei Französischen Bulldoggen oder American Staffordshire Terriern beziehungsweise die Farben Silber, Charcoal und Champagner bei Labradoren.

Doch wie kommt es zu diesen neuen Trendfarben, die bei den genannten Rassen wohlgemerkt nicht zum Rassestandard der FCI gehören?

Die Ursache für die außergewöhnliche Fellfärbung ist das sogenannte Dilute-Gen, von Englisch "to dilute", also "verdünnen". Es bewirkt die Verklumpung und Verkleinerung der Pigmentkörnchen und sorgt so für die aufgehellte Färbung. Im Fall der Farbe Silber handelt es sich beim Labrador also um ein verdünntes Braun, bei Charcoal um ein aufgehelltes Schwarz und bei Champagner um ein versilbertes Gelb. So weit, so gut. Für den Laien mag erst einmal nichts dagegen sprechen, dass es jetzt auch silberne Labradore oder blaue Bulldoggen gibt. Doch das Dilute-Gen beeinflusst bei diesen Rassen leider nicht nur die Fellfarbe, sondern es erhöht auch das Risiko für die Krankheit CDA (von Color Dilution Alopecia, Deutsch: Farbmutantenalopezie).

CDA äußert sich vor allem durch starken Juckreiz, Fellverlust, Hautekzeme und schlecht heilende Wunden. Und zwar in einem solchen Ausmaß, dass ein normales Hundeleben nicht mehr möglich ist. "Es handelt sich um eine schwerwiegende Problematik, die unheilbar ist und qualvoll für das Tier", erklärt Dr. Daniela Koppenhöfer, Veterinärbiologin, Kynologin und Autorin des Buchs "Labbylike". "Die Symptome, die meist erstmalig im Alter von sechs Monaten bis zwei Jahren auftreten, lassen sich mit Antibiotika und juckreizlindernden Medikamenten lediglich kurzfristig abmildern. Durch das ständige Kratzen entsteht für das Tier ein permanenter Stressfaktor, der zu gravierenden Folgekrankheiten wie etwa Dauerschäden an Herz und Immunsystem führen kann."

Das Verhalten des Hundes kann durch CDA ebenfalls massiv beeinträchtigt werden: "Hundeschulen berichten immer wieder, dass Hunde in Sonderfarben unkonzentriert, hyperaktiv und nervös wirken. Lernprozesse werden deutlich verzögert vom Tier umgesetzt, das Training dauert länger und benötigt mehr Intensität, oft im Einzeltraining", so Dr. Koppenhöfer. Ein hoffnungsloses Leben, das viele Hunde erwartet, die allein wegen ihrer schönen Färbung ausgesucht wurden."

Also: dass diese Farben nicht dem Rassestandart entsprechen, hat seinen Grund.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – fast 50 Jahre Hundehaltung, Zucht, Ausbildung...

Die Farbe entsteht zufällig und entspricht nicht dem FCI Standard. Der lässt nur braun oder schwarz zu. Ein Hund mit weissem, bzw. grauem Feld wird nicht im Zuchtbuch eingetragen und wird selbst nie zur Zucht zugelassen. Aber man kann sie bei Züchtern bekommen, wenn man sich mit ihnen verständigt. Ein Züchter, der aktiv auf diese Farbe(n) hin züchtet, ist garantiert nicht im Rasseclub, was an sich schon ein Grund darstellt, von ihm kein Tier zu übernehmen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bin Wesensrichter für die Zuchtzulassung von Hunden.

Das nennt sich nicht züchten sondern vermehren. Die Farbe ist, zum Glück, nicht anerkannt -in Deutschland zumindest. Sie meisten Dobis mit der Farbe welche ich gesehen habe waren taub und/oder blind.

Vermehren darf hier leider jeder. Machen würde ich es nicht. Vor allem nicht mit einer bereits so krankheitsanfälligen Rasse.

Ps: der Dobermann hat Hängeohren und die sollen auch so bleiben.


DieJugend 
Fragesteller
 04.09.2023, 17:41

Ja, das ist mir bewusst, besitze selbst einen Dobermann mit Schlappohren, hatte leider keine anderen Bilder gefunden von nicht kupierten Dobermännern in diesen Farben

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