"Da hab ich jetzt aber Dusel gehabt!" .....
Viele wissen von mir, dass ich mich gerne mit der Abstammung von Begriffen - hier ein bayerischer - beschäftige. Heute dachte ich wieder schwer darüber nach, woher dieses "Dusel" eigentlich kommt. Mein Sohn kommt heim und sagt: "In der Früh hab ich richtiges Dusel gehabt, weil der Schulbus eigentlich schon abgefahren war und trotzdem, nur wegen mir, noch mal eine Vollbremsung hingelegt hat." Woher kommt "Dusel" oder "Dusl"?
Danke für Eure Antworten, casa!
3 Antworten
Zu allen anderen Erklärungen - von germ. *dus, Verwandtschaft mít der Tor, töricht, englisch dizzy 'schwindlig', niederdeutsch: Dusel, 'Betäubung' - noch etwas:
In niederdeutscher Lautform (d-) ins Hochdeutsche entlehnt.
Die junge Bedeutung 'unverdientes Glück' beruht auf der biblischen Vorstellung (Psalm 127,2), dass es der Herr den Seinen 'im Schlafe gibt', und wohl auch auf dem sprichwörtlichen Glück der Betrunkenen, die "im Dusel" sind. (Wolfgang Stammler, Kleine Schriften, 1954, S. 164)
dankeschön für den Link - hab nicht gedacht, dass das so leicht zu "ergurgeln" wäre...;-)))
Das wollte ein anderer User auch schon mal wissen:
http://www.gutefrage.net/frage/woher-kommt-der-ausdruck-dusel-haben
Da stehen ein paar gute Erklärungen drin.
Aber warum ist das ein bayerischer Ausdruck? Wegen Bayern-Dusel?
Ich kenne den Ausdruck auch und wohne eine ganze Ecke nördlicher. ;-)
LG, Lilly
Man darf das Wort aber nicht mit "Dussel" verwechseln, was "Dumkopf" bedeutet.
Obwohl: Das Glück ist mit den Dummen.
Könnte man das jetzt auch um schreiben mit:
Der Dussel hat Dusel! ???
ich dachte, das wär' bayrisch - danke für den Link - manchmal ist es vielleicht gar nicht schlecht, wenn ein Thema nach einiger Zeit wieder auftaucht - und ganz anders kommentiert wird. Ich hab da echt nicht nachgeschaut....
und: "Der Dussel hat Dusel!" - das gefällt mir sehr!
Wenn man ein Wort von kleinauf kennt, ist man immer geneigt zu denken, es kommt aus der eigenen Gegend. ;-)
Oft ist es aber auch so.
Jetzt hab ich doch am Samstagin unserer Lokalzeitung gelesen, dass ein Hund, der in letzter Minute aus einem Graben gerettet wurde, "Dussel" hatte.
Kann man mal sehen. Nicht mal die "Sprachkünster" haben Ahnung.
Das habe ich im (Rechtschreib-)Duden gefunden:
Dusel, der; -s (ugs. für unverdientes Glück; landsch. für Schwindel, Rausch); Duselei (ugs.)
duselig, duslig, nordd. düselig (ugs.)
duseln, (ugs. für im Halbschlaf sein); ich dus[e]le
Rumduseln kenne ich auch für "träumen", "abwesend sein".