Braucht man heutzutage „brauchen“ nicht mehr mit „zu“ zu gebrauchen?
Kaum jemand verwendet noch das „zu“ beim Verwenden von „brauchen“. Beispiel: „Darum brauchst Du Dich nicht kümmern.“ Seid wann und warum lassen viele das „zu“ weg?
3 Antworten
Diese Unart ungebildeter Sprecher gibt es schon ewig. Das ist keine Neuerung.
Möglicherweise hat das durchschnittliche Sprachniveau noch weiter abgenommen, aber nicht dramatisch.
In meinem Umfeld verwenden es die meisten korrekt. In manchen saloppen, umgangssprachlichen Situationen rutscht es wohl fast jedem mal ohne "zu" raus.
Das ist schon seit vielen Jahrzehnten so — als ich vor 40 Jahren in die Schule ging, haben die Älteren genauso wie heute über diese „neue Unsitte“ geklagt.
Tja, ganz wertfrei: Das ist der Sprachwandel.
Brauchen mit zu zu gebrauchen klingt - zumindest in meinen Ohren und im alltäglichen Gebrauch - fast schon archaisch. Das Wort scheint sich immer mehr den sog. Modalverben anzunähern. Das sieht man nicht nur am Gebrauch ohne zu, sondern auch an der schon weiter verbreiteten Form bräuchte anstatt brauchte im Konjunktiv; die ja auch Sprachwandel ist - und vergleichsweise neu.
https://blog.leo.org/2021/05/07/ist-braeuchte-immer-noch-tabu/