Biologie - Evolution - Flaschenhalseffekt?
Hallöchen!
ich bin im Grundkurs Biologie und ich habe letztens über die Evolution eine Klausur geschrieben.
Eine Frage lautete dabei sinngemäß, wie die Varroamilbe gegen ein bestimmtes Pestizid resistent werden kann. Dabei sollten wir gar nicht auf Genetik oder so eingehen, sondern es mithilfe der Evolution erklären.
Meine grobe Erklärung dafür wäre, dass die Population durch den Flaschenhalseffekt, also Gendrift, (ich würde die Nutzung von einem Pestizid als Katastrophe für die Population ansehen) sehr stark verkleinert wird und aus diesem Grund nur über einen zufälligen Genbestand verfügt. Und wenn ein Individuum dabei zufällig eine gewisse resistent gegen das Pestizid entwickelt hat, kann dieses sich stärker durchsetzen und hat eine höhere biologische Fitness. Das heißt es hat einen höheren Fortpflanzungserfolg und kriegt mehr Nachkommen im Vergleich zu anderen Individuen, sodass sich diese resistent im Genpool verbreitet.
Fehlt da irgendetwas bzw. ist es überhaupt richtig? Korrigiert mich bitte auch wenn es kleine Fehler sind. Das ist mir sehr wichtig.
Liebe Grüße AK!
2 Antworten
Der Flaschenhalseffekt spielt eher eine Rolle in stark verkleinerten Populationen, weil dann auch Allele fixiert werden können, die unter normalen Voraussetzungen sogar nachteilig sind. Wesentlich für den Flaschenhalseffet ist, wie für alle Gendriftereignisse, ja die Wirkung des Zufalls. Es bleiben also nicht gezielt einige Individuen übrig, weil sie am besten angepasst sind, sondern die Auswahl der Individuen erfolgt zufällig. Eine große Flutkatastrophe z. B. dezimiert eine Population zufällig, indem einige Individuen das große Pech haben, in den Fluten umzukommen, während andere sich vielleicht durch glücklichen Zufall etwas höher aufhielten, wo die Flut sie nicht erreichen konnte.
Die Resistenzentwicklung der Varroamilbe ist hingegen ein natürlicher Selektionsprozess, bei dem die zunächst noch wenigen resistenten Individuen gegenüber den nicht resistenten einen Überlebensvorteil haben. Sie überleben ja nicht zufällig, sondern weil sie aufgrund ihrer Resistenz an diese neue Umweltsituation am besten angepasst sind. Weil sie als einzige überleben, geben sie das Resistenzallel an die Nachkommen weiter und die Frequenz des Allels wird mit jeder Generation somit zunehmen.
Danke, dachte wenn die Milben mit Pestiziden getötet werden, zählt das als stark verkleinerte Population. Sodass ein Gendrift stattfinden kann.
Aber ja, Selektion klingt plausibler
Ich hätte es einfach mit Selektion erklärt. Flaschenhalseffekt oder Gründereffekt wirken eher bei wirklich stark verkleinerten Populationen.
Du hast eine Population. Einige haben durch Zufall eine Mutation, die sie resistent gegen das Pestizid macht. Die Individuen ohne Resistenz haben eine schlechtere Fitness und die resistenten Individuen setzen sich durch.