Bin ich zu jung mit 13 für ein eigenes Pferd?

14 Antworten

Ich bin 14, reite seit 8 Jahre und habe eine Stute. Früher ist mein Papa darauf geritten, aber seit 2 Jahren reite ich sie regelmäßig. Ich fahre nach de Schule mit den Öffis eine Stunde auf's Land raus und komme um 17:30-18:00 nach Hause.

Wenn der Reitstall in der Nähe ist, sparst du dir also ziemlich hiel Zeit. Aber es ist ja nicht nur die Zeit, sondern auch das Geld. Du kannst mit Fixkosten von 500€ im Monat rechnen, dann kommen noch Reitstunden, Tierarzt, Hufschmied etc dazu.

Dazu kommt noch, dass du nicht einfach sagen kannst 'jetzt reite ich mal nicht'. 

 Wenn dich deine Eltern dabei unterstützen passt doch alles. Rede vielleicht mit ein paar erfahrenen Reitern im Stall oder deinen Reitlehrer, ob sie dir ein Pferd zutrauen. Hier weiß ja niemand, wie gut du reitest.  Aber am Alter sehe ich jetzt kein Problem. In unserem Reitstall ist sogar ne 10-jährige mit eigenem Pferd, nur die riegelt leider und ist sonst auch ein klein wenig grob :/

Auf Deine Frage gibt es keine pauschale Antwort, denn es kommt immer auf die ganzen begleitenden Umstände an und auch auf den Menschen an sich, der da die Verantwortung für ein Pferd übernimmt.

Es gibt auch 30-jährige, die kein eigenes Pferd haben sollten und 10-jährige, die sehr pflichtbewusst und verantwortungsvoll sind. Und es kommt auch auf die ganzen begleitenden Umstände an, wie unterstützende Eltern, die Ahnung von dem ganzen haben, oder andere verlässliche Bezugspersonen, die einem zur Seite stehen und ein Auge auf alles halten, was ein noch so junger Mensch so alles veranstaltet.

Meine Kinder sind mit Pferden groß geworden. Geschadet hat es ihnen nicht - im Gegenteil. Sie sagen einhellig, dass sie davon profitiert haben und es ihre Kindheit bereichert hat - sogar der Sohn, der in der Pubertät aufgehört hat mit dem Reiten sagt das.

Aber sie haben auch reitende Eltern, die sich mit der Materie auskennen und denen sie kein X für ein U vormachen konnten. Kinder von nicht-reitenden, bzw. nicht pferdekundigen Eltern können viel erzählen und behaupten. Ich kannte mal ein Mädchen, die ihrer Mutter immer erzählte, sie würde zum Stall gehen und ihr Pferd bewegen. In Wirklichkeit ließ sie das arme Ding in der Box verschimmeln und spielte nur am Reitplatz mit ihrem Handy um nach anderthalb Stunden wieder zu gehen, bis ihre Eltern davon Wind bekamen....

Ob ein sechsjähriges Pferd zu Dir passt, das kann Dir hier keiner sagen, der Dich und das Pferd nicht kennt. Das sollte Dein Trainer besser wissen.

Ich bin ein großer Freund davon, einen eher unerfahrenen Reiter lieber auf erfahrenere und gut ausgebildete Pferde zu setzen. Ein 6-jähriges Pferd kann mitunter noch recht unfertig sein und wenig im Wesen gefestigt. Reiterfehler können dann vieles kaputt machen. Wenn allerdings guter regelmäßiger Unterricht gegeben ist, unter Umständen Korrekturberitt und das Pferd wirklich zum Reiter passt, dann kann auch ein 6-jähriges Pferd zu einer jungen Reiterin passen.

Wie gesagt, Dein Trainer/ Reitlehrer/-in wird wissen, ob das Ganze vernünftig ist, oder nicht. Ich drücke Dir die Daumen, das alles gut geht.

Das kommt darauf an...

- Schön wenn deine Eltern das Pferd finanzieren. Haben sie denn aber auch Pferdeerfahrung und wissen dass das Pferd auch mal ernsthaft krank/verletzt sein kann und sie dann tausende Euro Tierarzt-Rechnungen bezahlen müssen? 

- Was macht ihr wenn euer Pferd mal Medikamente braucht und ihr täglich mehrmals in den Stall müsstet um es zu versorgen

- Wer fährt dich jeden Tag in den Stall und holt dich wieder ab? 

- Wer überprüft die Ausrüstung des Pferden und merkt wenn man der Sattel nicht mehr passt usw.

- Hast du regelmäßig ordentlichen Unterricht/Beritt des Pferdes um es auch ordentlich auszubilden? Gerade ein 6-jähriger braucht regelmäßige Korrektur/Weiterbildung.

- Ihr werdet das Pferd ja höchstwahrscheinlich die nächsten 20 Jahre haben. Was passiert wenn du mit 15/16/17 feststellst dass auf einmal andere Hobbies interessanter sind und du das Interesse verlierst? 

Falls ihr euch das alles gemeinsam überlegt habt und deine Eltern da vollends hinter dir stehen und auch mal bereit sind das Pferd zu versorgen solltest du krank/auf Klassenfahrt etc. sein dann kann ich dir den Kauf nur empfehlen ;-)

lies mal den Brief an die Eltern meiner RB und an sie selbst zum selben Thema

UND

was dann daraus wurde:

Ein grausam ehrlicher Brief an die Eltern meines Pflegemädchens

Liebe Familie XYZ!

Ich kenne das schon aus langjähriger Erfahrung: Fast alle, die bei mir eine Reitbeteiligung hatten, haben sich früher oder später ein eigenes Pferd angeschafft. Leider ging das aber nicht in allen Fällen gut; vor allem dann nicht, wenn es sich dabei um Kinder handelte. Alle, die über 18 geworden sind und sich dann vom eigenen Geld (oft natürlich "gesponsert" von Familienangehörigen) ein Pony oder Pferd zulegten, haben durchgehalten,

doch die jugendlichen Pferdebesitzerinnen sind alle (!!!) wieder von der Reiterei abgesprungen.

Meist wegen Ausbildung, Beruf und wegen der Jungs.

Da dadurch aber leider viel Pferdeelend entsteht, habe ich mir gestattet, Ihnen einige Seiten zu kopieren, die sich sachkundig und ausführlich mit dem Wunsch von Kindern und Jugendlichen nach dem eigenen Pferd befassen.Dazu habe ich noch eine Liste der üblichen einmaligen und laufenden Kosten der Pferdehaltung beigelegt. Den Kosten und Preisen sind dabei nach oben nahezu keine Grenzen gesetzt; die maximal-Preise, die ich angesetzt habe beziehen sich auf qualitativ sehr gute Gebrauchsgüter der jeweiligen Kategorie, nicht aber auf die natürlich auch noch möglichen Luxusausführungen, die dann auch leicht noch doppel so teuer sein können...

Was noch fehlt, sind die täglich anfallenden Arbeiten, die auch an Sonn- und Feiertagen zu leisten sind, die keine Rücksicht nehmen auf Hausarbeiten, schlechtes Wetter oder Krankheit und Urlaub des Pferdebesitzers! Zwar werden einige dieser Arbeiten von Verpächtern übernommen, aber meist nur in Ställen mit monatlichen Einstellkosten von über 300,-€ zzgl ca. 200€ für diveres wie Versicherung, Sattler, Turniuergebühren, Hängermiete usw usw usw. Und auch das reicht leider nicht immer.

Aber alles der Reihe nach:

a) HaltergemeinschaftHier werden alle Arbeiten (und Kosten) anteilig auf die Mitglieder umgelegt.Das sind zuerst mal die regelmäßigen täglichen Arbeiten:mindestens 2x täglich Futter mischen oder ansetzen und verteilen sowie Heu und Stroh füttern, täglich die Pferde aus dem Auslauf/Stall auf die Weide stellen und zurückbringen, Ausläufe/ Ställe entmisten und neu einstreuen, Wasser schöpfen/pumpen und verteilen (und all das auch bei sengender Hitze oder Regen, Schnee und Eiseskälte), E-Zäune kontrollieren und mind. 1mal pro Woche freischneiden/pflücken und reparieren, Futtergras entweder freistecken( täglich, z.T. auch nur wöchentlich) oder als frisches Schnittgras schneiden, holen und vorlegen, Nagehölzer besorgen, vorlegen und auch wieder entsorgen, Löcher in Weide und Auslauf zustopfen/treten, kranke Tiere mit der nötigen Medizin versorgen/ behandelnDann sind da noch die zeitlich nicht ganz genau planbaren, sehr plötzlich anfallenden Arbeiten die aber wegen ihrer Wetterabhängigkeit meist absolute Dringlichkeit haben:Pferde umstellen auf andere Weiden(2-4mal pro Jahr), E-Zäune ziehen(monatlich), feste Zäune reparieren oder bauen( 2mal pro Jahr), Gräben säubern von Unkraut ggf auch Schlamm (sommers 1-2mal), düngen, kalken, Kompost/Mist ausbringen(monatlich), Totholz entfernen(1-2mal pro Jahr), Brennesseln und Disteln mähen(2mal pro Jahr und Weide), Stroh und Heu packen/ umpacken (winters monatlich; + 2mal im Sommer),und Unvorhergesehenes kommt garantiert auch noch einige Male dazwischen...

b) PensionsplatzJe nach Preis werden hier 1-2mal täglich die Grundversorgung mit Einstreu, Rauhfutter und Wasser, ggf. auch Kraftfutter vom Verpächter übernommen, jedes Extra muß meistens aber entweder selbst geleistet oder zusätzlich bezahlt werden( z.B. besonderes Futter, weil Hafer für viele Ponys nicht geeignet ist; oder Mineralpellets, Staub-freies oder gewaschenes Heu u.v.m.).

Der tägliche Auslauf ist nach meiner langjährigen Erfahrung in den wenigsten, auch teuren(!) Ställen nicht gesichert, da bei "schlechtem" Wetter die Pferde meist aus Faulheit im Stall gelassen werden. Entweder der Verpächter mag nicht naß werden oder sein Auslauf ist nicht pferdegerecht und wenigstens teilweise befestigt, sondern bei Regen ein Schlammloch, in das keiner gerne hineintreten mag und das auch die Tiere krank machen kann. Ständiger Stallaufenthalt aber ist auch nicht artgerecht und macht die Tiere mit Sicherheit krank! Ständiger, ungeregelter Weideaufenthalt auf den hier üblichen Weiden ist für viele Kleinpferderassen aber auch nicht ungefährlich, da sie verfetten und jämmerlich an Leberschäden oder Rehe erkranken und sogar zu Grunde gehen können.

Erkundigen Sie sich nach der Qualifikation und/oder dem Sachkundenachweis z.B. für die Robustpferdehaltung.

Wie sind die anderen Einsteller mit der Pferdeversorgung zufrieden,

welche Pflichten kommen auf Sie und oder Ihre Tochter zu. Wie wird alles im Krankheitsfalle oder bei Urlaub ( von Ihnen/Ihrer Tochter und auch vom Verpächter) geregelt?

Müssen Sie ggf. eine Ersatzperson stellen, um Ihrem Pferd/Pony die nötige Pflege und Versorgung zukommen zu lassen?

Wenn Sie jetzt das Gefühl haben, ich will Ihnen Angst machen, ist das vielleicht gar nicht so falsch. Schließlich übernehmen Sie mit dem Kauf eines Ponys/Pferdes die Verantwortung für ein lebendiges Wesen, das völlig von Ihnen abhängig ist und ohne Ihre Fürsorge leiden muß oder letztendlich beim Schlachter landet!

Ich hatte eine Freundin, der eines meiner damals jungen Ponys so gut gefiel, daß sie es mir abkaufen wollte, sich aber nicht sicher war, ob sie das auch alles schaffen könnte. Also machte ich ihr den Vorschlag, sie möge für dies Tier ein Jahr lang, mindestens aber einen ganzen Winter lang so sorgen wie für ihr eigenes , gerade so als wenn ich nicht da wäre. Danach wußte sie, wie enorm viel Kosten, Arbeit, Verantwortung aber auch Freude am Geschaften die Pferdehaltung beinhaltet, und vor allem, was sie selbst zu leisten in der Lage war. Ich halte das für den besten und ehrlichsten Weg gegenüber allen Beteiligten, den Zweibeinern wie den Vierbeinern. Wenn Sie daran interessiert sind, könnte ich Ihnen eine meiner Stuten zur Verfügung stellen. Es wird garantiert eine harte aber faire und realistische Prüfung. -

1. Nachtrag: Das junge Mädchen hat übrigens kein eigenes Pony bekommen und spielt jetzt sehr engagiert Damenfußball...

2. Nachtrag
Brief an das Reitmädel Du hast dir eine Menge Gedanken gemacht und vieles berechnet -aber NUR die Dinge eingeplant, die DU bisher kennen gelernt und erlebt hast -also weder schwerkranke Pferdenoch schlimme Unfälle bei Roß ODER Reiterin,die dein ganzes Traumschloß von gleich auf jetzt versinken lassen !SO knapp wie Du dein Geld kalkuliert hast, ist weder Geld für Führerschein, Urlaub, Freund/e, Ausgehen, Fortbildungskurse, defekte Ausrüstung von Mensch und Tiernoch Ausfall der RB (!!!) drin ...Du mußt schon noch so 4000,-€ jederzeit im Hintergrund haben, für eben diese Notfälle - und finde z.B. mal im Winter ne GUTE RB.....Dann kommt deine Ausbildung - WO ist die denn - gleich um die Ecke oder viel 100e Kilomenter weit weg z.B. im extrem teuren Umkreis von München (800,-€ mtl. für nen Stallplatz ist dort normal zzglDEINEM Zimmerchen, das vermutlich genauso viel kosten wird inkl.Nebenkosten -aber OHNE Essen für Dich! ok, wenn du Köchin werden willst, ist DAS vielleicht noch egal ;-D )und wenn dir dann deine große (zweibeinge ) Liebe übern Weg läuft und du auch noch schwupps schwanger bist und nen Ring am Finger trägst...Was ist dann mit dem Pferderl? Keine Zeit UND kein Geld !WARTE, bis Du ganz auf eigenen Beinen stehst,dein gesamtes eigenständiges Leben organisierstUND finanzierst und guck DANN nochmal, ob ein eigens Pferd dazu paßt ! TU es dem armen Tier JETZT nicht an!Sei bitte die beste RB der Welt,dann kannst du auch (fast) alles "pferdige" erleben, was Dir im Kpf herum spukt,aber OHNE daß am Ende,wenn's eben doch nicht paßt,ein fühlendes, leidensfähiges Wesen darunter leiden muß - sei bitte nicht SO egoistisch!Denn wenn du Pferde wirklich liebst, siehst Du das auch ein -falls du ehrlich vor dir selbst sein kannst.

Ergebnis? s.o. :einige Jahre Damenfußball, jetzt berufstätig , verheiratet, 2 Kinder, 2 Freigänger-Tierheim-Katzen,KEIN eigenes Pferd

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reiten-Haltung-Zucht-Ausbildung n.LTJ u.ä.

Nein. Die englischen Prinzen hatten vermutlich schon ein eigenes Pony als sie noch keine 3 Jahre alt waren.

Es kommt halt darauf an, ob du Eltern hast, die das ganze finanzieren wollen und ob sie dich dabei unterstützen. Mit Geld, mit eigener Erfahrung und/oder mit Reitlehrer.

Die englischen Prinzen hatten einen Vater und Großeltern, die selbst jede Menge Pferdeerfahrung hatten. Und sie hatten natürlich jede Menge fachmännischer Unterstützung.

Ingrid Klimke hatte sicher bereits ein Pony, ehe sie 13 war. Sie hatte aber auch einen Papa, der sie mit Sicherheit angelernt und unterstützt hatte.

Wenn du das freilich nicht hast, also keine erfahrenen Eltern, dann ja: dann bist du zu jung. Viel zu jung.