Bin ich gläubig?

12 Antworten

Hallo lattemiachato,

ohne Zweifel bist Du gläubig, da Du ja nicht an nichts glaubst! Für Dich ist Gott real und deswegen betest Du immer wieder zu ihm. Allerdings ist man nicht automatisch Christ, nur weil man an Gott glaubt und zu ihm betet! Was gehört noch dazu?

Man könnte natürlich vieles aufzählen, was das Christentum ausmacht, z.B. die verschiedenen Lehren und Handlungsweisen, doch darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen. In der Hauptsache geht es ja darum, an Jesus Christus als den Sohn Gottes zu glauben, seinem Beispiel genau nachzufolgen und ein Leben zu führen, das sich durch Liebe und Hingabe an Gott auszeichnet.

Das schließt natürlich vieles ein, was ich an dieser Stelle im Einzelnen gar nicht aufzählen kann. Die Bibel enthält dennoch kein umfangreiches und kompliziertes Regelwerk. Ein paar grundsätzliche Dinge möchte ich aber nachfolgend kurz erwähnen.

Zum Beispiel zeichnet sich ein echter Christ dadurch aus, dass er seinen Glauben nicht für sich behält, sondern gern mit anderen darüber spricht. Wenn wir an Jesu Leben denken, dann fällt auf, dass er hauptsächlich mit der Verkündigung der guten Botschaft (oder dem Evangelium) beschäftigt war. Will jemand sein Nachfolger sein, dann sollte die Verkündigung ebenfalls einen wichtigen Platz in seinem Leben einnehmen.

Das betonte Jesus, als er seinen Jüngern den so wichtigen Auftrag gab: "Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe" (Matthäus 28:19,20).

Es gibt natürlich vieles Weiteres, das zum Leben eines Christen gehört, wie z.B. Gott und seinen Nächsten zu lieben, anderen Gutes zu tun, friedliebend zu sein, nicht zu lügen oder zu stehlen etc. Wer Jesus nachfolgt, ist genauso wie er darum bemüht, Gottes Willen zu tun und ihn an die erste Stelle in seinem Leben zu setzen. Er sieht das nicht als eine Last an, sondern tut das voller Freude!

Das Leben eines Christen kann auch gewisse Härten mit sich bringen. Jesus machte mit folgenden Worten darauf aufmerksam: "Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig" (Matthäus 16:24). Sich selbst zu "verleugnen" kann z.B. heißen, eigene Wünsche und Interessen hintenan zu stellen. Und der sinnbildliche "Marterpfahl" kann Verfolgung, Leiden und sogar den Tod mit einschließen!

Bevor sich daher jemand entschließt, Christ zu werden, sollte er das machen, was Jesus einmal gleichnishaft beschrieb, als er sagte:"Wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst nieder und berechnet die Kosten, um zu sehen, ob er genug habe, ihn zu vollenden? Sonst könnte er den Grund dazu legen, aber nicht imstande sein, ihn zu Ende zu bringen, und alle Zuschauenden könnten anfangen, ihn zu verspotten und zu sagen: ‚Dieser Mensch fing an zu bauen, konnte [es] aber nicht zu Ende bringen" (Lukas 14:28-30).

Dazu, "die Kosten zu berechnen" gehört es eben auch, sich zu fragen: "Bin ich bereit, alles zu halten, was Jesus Christus geboten hat oder ist mir einiges davon zu schwer?" Wer verstanden hat, was wahres Christentum alles einschließt, ist auch dazu bereit die Worte zu bedenken, die Jesus in dem vorangehenden Vers sagte: "Wer nicht seinen Marterpfahl trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein" (Lukas 14:27).

Wenngleich der Weg eines Christen also nicht unbedingt der einfachste ist, so ist er dennoch nach der Überzeugung vieler der beste Lebensweg und der einzige, der zu wahrem und dauerhaftem Glück führt!

LG Philipp


Meine klare Überzeugung: Ja, du kannst Christ:in sein ohne Taufe, das ist zwar ein schöner symbolischer Akt, v. a. wenn man in einer Gemeinde ist, aber es ist kein Muss. Du musst z. B. auch nicht zur Kirche gehen, du musst dich letztlich nur für dich selbst zu Gott und Jesus bekennen. Allein deine eigene Beziehung zu Gott entscheidet. Im Gebet, auf deine Weise, findest du auch diese direkte Verbindung zu Gott, es ist sehr schön, dass du diesen Zugang für dich selbst entdeckt hast und es wird dir ganz sicher immer helfen. Lass dir von niemand einreden, dass es nicht zählt, wenn du nicht in einer Kirche bist o. ä.

Und ja, wenn du z. B. urchristlich, spirituell orientiert bist, kannst Du sehr gut auch zugleich an Geistwesen glauben (wie deine toten Verwandten bzw. auch Schutzengel etc.) und auch an Wiedergeburt. Ich tue dies auch. All dies war im Umkreis von Jesus auch normales Wissen, nur ist das Verständnis dazu leider bei den Mainstreamkirchen überwiegend verloren gegangen. In weit über 10 Jahren Umgang mit diesen Themen, hatte ich selbst das Glück neben viel Hintergrundwissen auch sehr intensive praktische (spirituelle) Erfahrungen dazu erwerben zu können, so dass es für mich sogar eine 100%ige Überzeugung ist (es ist real) und nicht mehr nur ein Glauben.

Ich kann dich nur komplett bestätigen, für mich zeigt das was du schreibst, dass du seelisch einen sehr guten Instinkt für die tieferen Wahrheiten in dir trägst. Du zweifelst zwar noch viel, spürst aber bereits klar, dass du irgendwie daran glaubst, es steckt seelisch in dir, wie eine Art weit entfernte Erinnerung. In gewisser Weise ist es wahrscheinlich sogar gut, dass du Atheistin warst, denn dadurch läufst du nicht in Gefahr einfach "blind" zu glauben, wie leider so viele Menschen, sondern hast dir bereits eine eigenständige Perspektive erarbeitet, ein eigenes Denken, man sollte nicht einfach nur irgendwelchen Predigern folgen. Ich bin überzeugt, dass es Gottes Wunsch ist, dass wir die Wahrheiten selbst mit Herz und Verstand ergründen.

Zu deiner Frage des "Outing" als Christin: Es kommt einfach darauf an, was du damit zeigen/ausdrücken möchtest bzw. wen du erreichen willst. Empfehlen könnte ich dir das "Fisch"-Symbol das viele moderner Christen verwenden, da das Kreuz leider historisch sehr viel Negatives mit sich bringt. Je nachdem was dir gefällt, könntest du ja z. B. eine Halskette damit tragen, wenn du möchtest das es erkannt wird, du kannst da ganz entspannt einen Weg gehen, der sich für dich gut anfühlt. In keiner Weise bist du verpflichtet das nach außen zu zeigen, wie gesagt, am Ende entscheidet nur die (geistige) Verbindung zwischen Dir selbst und Gott.

Ich hoffe das hilft dir schon weiter, bei weiteren Fragen kannst du mich auch gern anschreiben... :)

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 - (Christentum, Gott, Jesus Christus)

lattemiachato 
Beitragsersteller
 18.01.2024, 22:19

Dankeschön für die Antwort

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ksa01  18.01.2024, 23:55
@lattemiachato

Sehr gerne, ich hoffe es bringt dich weiter, die Verbindung zu Gott gehört zum wertvollsten das es überhaupt gibt und kann uns innerlich soviel geben... :)

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Der christliche Glaube ist eine persönliche Entscheidung. Christ wird man, wenn man an den Gott glaubt, der sich uns in der Bibel offenbart und das stellvertretende Opfer vom Kreuz von Jesus Christus zur Vergebung unserer Sünden für sich in Anspruch nimmt.

Das bedeutet, dass wir alle in Worten, Taten und Gedanken sündigen und deshalb Gottes heiligen, reinen und gerechten Maßstab verfehlen und eigentlich nicht zu ihm kommen können. Deshalb ist Gott in Jesus Christus selbst Mensch geworden, um stellvertretend für unsere Sünden zu sterben. Wenn wir darauf vertrauen, sieht uns Gott als reingewaschen von aller Schuld an und wir dürfen uns seine Kinder und Freunde nennen. Das ist wirklich wunderbar!

Ein paar Gedanken zur Taufe: Die Taufe ist nicht heilsnotwendig. Der Verbrecher, der gemeinsam mit Jesus gekreuzigt wurde, war auch nicht getauft und unser Herr sagte zu ihm:

  • "Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein!" (Lukas 23,43).

Sehr interessant dazu ist der folgende Artikel: Ist die Taufe notwendig zur Errettung?

Rettung gibt es nur durch den Glauben an Jesus allein. Jesus hat gesagt:

  • "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen" (Johannes 5,24).

Klingt ganz danach als sei eine sehr gute christliche Person an Dir verlorengegangen bisher.

Interessant.

Also kann Glaube und Spiritualität irgendwie in den Genen stecken und sich Bahn brechen obwohl man nicht so geprägt wurde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrungen mit Gott und Christentum

lattemiachato 
Beitragsersteller
 18.01.2024, 21:51

Ich weiß nicht ob es an mir liegt, aber ich verstehe deine Antwort nicht so richtig, kannst du es mir bitte nochmal erklären?

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vanOoijen  18.01.2024, 21:57
@lattemiachato

Ist doch einfach.

Du verhältst Dich wie ein gläubiger Mensch, weil Du an unbeweisbare Dinge glaubst.

Du scheinst einfach spirituell veranlagt zu sein aufgrund Deiner Schilderungen. Auch wenn die natürlich ziemlich diffus klingen.

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Du magst die Idee, dass da etwas ist. Aber gläubig zu sein bedeutet, einer bestimmten Religion zu folgen. Und da möchte ich Dich bitten, Dich nicht festzulegen, nur weil Du gehört hast, wie glücklich jemand mit seinem Glauben ist. Als Nächstes kommt dann oft, dass dieser Glaube die Wahrheit erkannt habe. Und da gehen bei mir alle Alarmglocken los.


lattemiachato 
Beitragsersteller
 18.01.2024, 21:54

Um einer Religion zu folgen heißt sich im Gewissen zu sein, dass man der auch folgen will und daran glaubt. Deshalb frage ich ja um mir im Gewissen zu sein. Das hat nichts mit dem Glück anderer zu tun.

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mendrup  18.01.2024, 21:58
@lattemiachato

Doch, meine Religion hat ausschließlich mit dem Glück ALLER zu tun.

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lattemiachato 
Beitragsersteller
 18.01.2024, 22:02
@mendrup

So mein ich das gar nicht. Ich meinte das ich nicht der Meinung bin gläubig zu sein nur weil andere damit glücklich sind, das ist völliger Schwachsinn.

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mendrup  18.01.2024, 22:05
@lattemiachato

Was glaubst Du? Ist in der Schrift die Wahrheit? Ich bin offen für Zweifel.

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lattemiachato 
Beitragsersteller
 18.01.2024, 22:08
@mendrup

Ich weiß selber nicht was ich glauben soll, ich bin verwirrt. Aber alles was ich geschrieben habe mein ich auch so.

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mendrup  18.01.2024, 22:13
@lattemiachato

Vielleicht bist Du viel näher am Glauben als eine Religion "von der Stange". Ich weiß nicht, ob es Gott gibt.

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