Bin ich die gemeine?

3 Antworten

Normalerweise vergoldet die Erinnerung. Das liegt wohl bei deiner Mutter vor. Die Erinnerung an die positiven Ereignisse werden verstärkt und die an die negativen verdrängt. Dabeir gibt es aber eine wesentliche Ausnahme: Wenn Angst, Schreck oder Eckel eine Erinnerung auslöst, dann nimmt diese nicht den Weg auf dem die anderen Erinerungen abgespeichert werden, sondern der Weg läuft dann über die Amygdala (ein Gefühlszentrum) und wird durch diese im Unterbewßten verankert. Das liegt wohl bei dir vor. Solche Erinnerungen haben eine andere Qualtät als die anderen Erinnerungen. Man wird sie sehr schwer wieder los und jedes Mal, wenn man sich an das entsprechende Erlebnis erinnert, gräbt sich die Erinnerung noch tiefer ins Gehirn ein. Wenn du das Verhältnis zu deiner Mutter normalisieren möchtest, mußt du dies sehr langsam und behutsam angehen. Sinnvollerweise teilst du deiner Mutter mit, was ich hier geschrieben habe, damit sie mit deiner Zurückhaltung umgehen kann. Vielleicht könnt ihr beide dafür sorgen, dass während ihr zusammen seid irgend etwas angenehmes vorhanden ist (Musik, Essen, Getränke usw.). Bei behutsamem und respektvollem Umgang kann eine Normalisierung innerhalb von ein bis zwei Jahren gelingen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.

Deine Reaktion ist voll verständlich aber nicht ganz richtig. dass Du Vorwürfe einerseits und Umarmungen andererseits ablehnst, ist klar, aber ein ehrliches Gespräch solltest Du nicht aus dem wege gehen. Ehrlich heißt dass beide Seiten ihre Anliegen und Meinungen offen darlegen können. Wenn die Mutter dann Reue zeigt, ist es schwierig das anzunehmen, aber trotzdem musst Du ihr eine Chance geben, irgendwie mit dem Fehlverhalten aus der Vergangenheit klar zu kommen. Wenn es aber nur zu ungerechtfertigten Vorwürfen kommt; ja dann hilft nichts mehr und Du musst Deinen weg selbst gehen, auch wenn das schwer ist.

Aber ,,gemein" bist Du gewiss nicht!!

alles Gute und viel Kraft gewünscht!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nun, hier gibt eben das eine das andere. Sie hat dich, zumindest nach deiner Darstellung hier, als Kind "vergessen" und dementsprechend negativ behandelt und heute kann sie eben mit den negativen Konsequenzen aus ihrem Verhalten nicht leben.

Kommt mir bekannt vor. Meine Eltern behaupten auch, seit ich den Dr.-Titel habe, wie sehr sie sich für mich eingesetzt hätten blablabla, dabei wurde ich nach der Geburt ganz schnell zu meinen Großeltern abgeschoben.

Aber...du bist 17 (zumindest nach deinem Account), was spricht gegen eine betreute Wohngruppe? Wenn du schon merkst, dass du gegenüber deiner Mutter zumachst und sie nicht an dich heranlässt, was ja nach ihrem Verhalten vollkommen logisch ist, dann wäre es doch ratsam, den Kontakt auf ein Minimum zu reduzieren oder sogar ganz einzustellen. Räumliche Trennung kann hier wahre Wunder wirken.

Dennoch...vielleicht hat in deiner Mutter auch ein Umdenken stattgefunden. Das weiß hier keiner. Diese Wunder soll es geben, dass Eltern ihre Fehler bewusst werden und sie das eben versuchen zu bereinigen.
Aber, dass sie jetzt anfängt, wenn du eben zumachst, du solltest dankbar sein, weil sie soooooviel für dich getan hat, das spricht doch für mindestens einen kleinen Narzissmus.

Wie gesagt, ich kann hier nur schnellstens räumliche Trennung empfehlen. Wenn du einen kleinen Nebenjob hast oder bereits in Ausbildung bist, sollte das problemlos möglich sein, ein Zimmerchen zu finanzieren.

Ich habe keinen Kontakt zu meinen Eltern und auch nur zu einem Teil meiner Geschwister...eben zu dem Teil, der genauso mies behandelt wurde, wie ich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – lesbisch & verheiratet