Starkes Heimweh nach Auszug, gehts einem von euch ähnlich?
Hi, ich bin 22 Jahre alt und vor einem Jahr mit 21 von Zuhause ausgezogen und lebe seitdem mit meinem Freund zusammen.
Das Verhältnis mit meiner Mutter war absolut nicht gut, sie war immer sehr toxisch und hat alles an mir und meiner Schwester rausgelassen.
Es war also hit das ich ausgezogen bin, aber ich vermisse mein altes Zimmer, das alte Haus und meine alte Umgebung so unglaublich.
Mein altes Zuhause lag am Waldrand und wir hatten einen riesigen Garten. Ich kannte zu jeder Jahreszeit jede Pflanze die im Garten wachsen würde. Wir hatten Felder vor dem Haus mit Pferden und Schafen und ich bin regelmäßig lange spazieren gegangen und habe viele Fotos gemacht.
Jetzt lebe ich an einem Stadtrand weil wir uns was anderes nicht leisten können, zwischen riesigen Wohnblocks. Draußen kann man ab 17 Uhr nichtmehr alleine auf die Straßen weil Männer mir dann hinterher grölen. Keine Natur, nur Beton weit und breit. Viel zu laute Umgebung. Ich gehe nurnoch aus dem Haus wenn ich muss.
Jedesmal wenn ich meine Eltern in der alten Umgebung besuche heule ich eigentlich danach. Ich fühle mich hier absolut nicht wohl, aber kann auch nie mehr zurück. Meine Psyche war am Ende als ich ausgezogen war, das würde meine Mutter wieder verschlimmern.
Sie sagt zwar immer "Du kannst dich jederzeit in den Garten setzen" aber das würde das alles nurnoch verschlimmern. Denn jedesmal wenn ich darin sitze vermisse ich so unglaublich diesen alten Wohnort.
Ich vermisse nicht meine Mutter, aber dieser Ortswechsel belastet mich unglaublich, und diesen Schmerz unterdrpcke ich seitdem Auszug.
Geht es jemandem von euch auch so? Ich fühle mich mit dem Thema irgendwie allein.
6 Antworten
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das ist normal ich bin 2012 umgezogen (war mein 4 Umzug) incl. "Bundeswehr".
ja an die Heimat denkt man immer zurück und ich wollte sogar wieder zurückziehen jedoch ist mein Haus verkauft.
meine Oma hat immer gesagt man ist dort daheim wo man sich wohlfühlt das hat aber nicht immer was damit zu tun wo man aufgewachsen ist.
Suche dir freunde in deinem neuen Umfeld melde dich in einem Verein an egal ob Hunde, Schach, schwimmen oder Gym gerade um sich neu zu vernetzten. dann verschwindet das Heimweh wieder sehr schnell mir hat das auch immer sehr geholfen auch als ich 3 Jahre lang rund 2000 KM weit weg war.
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Die Umgebung Deiner Eltern ist mit Sicherheit nicht die Einzige, die es so in der Art gibt. Also such Dir neue Orte, die ähnlich aussehen und die näher an Deinem Wohnort dran sind. Du kannst dort hinlaufen, mit dem Fahrrad, Bus oder Auto fahren. Es muss nicht zwingend die Umgebung sein, in der Du aufgewachsen bist.
Ich denke auch eher, dass Du auf der Suche bist. Gar nicht mal nach Natur und Co. Sondern nach Liebe und Aufmerksamkeit. Diese hattest Du nicht im Elternhaus bekommen. Bekommst Du sie jetzt von Deinem Freund? Vielleicht verbindest Du die Natur und das Altbekannte mit Liebe. Irgendwoher musst Du ja Deine Kraft ziehen.
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Wenn du unbedingt wieder ins Grüne willst, solltest du dir überlegen, wie das klappen kann. Vielleicht eine Wohnung mit Balkon, den dur dir hübsch machen kannst, oder ein Schrebergarten? Wenn die Kohle nicht reicht: Nebenjob oder in eine günstigere Gegend ziehen - wenig verdienen kann man auch auf dem Land...
Konkrete Ziele bringen dich immer weiter als Selbstmitleid und "Alles ist hoffnungslos!". Und vielleicht machst du dir beim nächsten Heimweh-Anfall auch einfach mal klar wie schlecht es dir bei deiner Mutter ging...
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Ich kann das nachvollziehen aber andersrum.
Habe lange in der Stadt gelebt und bin nun etwas ländlicher gezogen mit viel Grün um mich herum. Wenn ich jetzt an meinem alten Wohnort bin deprimiert mich das total wie zubetoniert und dreckig alles ist.
Vieleicht könnt ihr in absehbarer Zeit aufs Dorf ziehen? Es lässt sich besser aushalten wenn man weiß das es nur für eine gewisse Zeit ist.
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Nein, das kannte ich nie.
Heimweh, Heimat kenne ich nicht, ich bin aber auch deutlich anders aufgewachsen als Du.
Ich empfand mein Leben lang gegenteilig. War ich lange genug an einem Ort zog ich weiter, hinter dem Horizont gibt es Orte da ich noch nicht lebte, Menschen die ich noch nicht kenne. ...
Ich bin nirgendwo angekettet, nicht Orts - gebunden.