Bestimmte Wörter und Buchstaben vermeiden?
Hey Community. Ich habe eine Frage. Ich weiß, dass sich das jetzt total bescheuert anhört, aber seit ungefähr einem Jahr habe ich immer wieder Wörter/Buchstaben, die ich nicht mag, weil sie sich in meinen Ohren seltsam anhören oder in meinen Augen seltsam aussehen, und deswegen beim Schreiben vermeide. Eine Zeit lang mochte ich es nicht, dass Wort „ich“ klein zu schreiben. Ich benutzte nie die Wörter „es“, „so“, „er“, „sie“ und das ist bei vielen Wörtern so. Es ändert sich immer wieder und manche Wörter bleiben Wörter, die ich versuche zu vermeiden und manche Wörter wandern wieder in den grünen Bereich. Weiß jemand von euch, was das ist?
Wäre schön, wenn mir jemand helfen kann.
4 Antworten
Meine laienhafte Meinung ist: je öfter du dem nachgibst, desto schlimmer wird es. Wenn du die Worte hingegen nicht meidest, sondern dich zwingst, sie zu benutzen, wird es vielleicht besser.
Ich bin kein Psychologe, aber zumindest bei leichten Angststörungen wird das in der Verhaltenstherapie angewendet (z.B. wenn Leute versuchen, ihre Angst vor Spinnen loszuwerden, werden sie mit Spinnen konfrontiert). Eine "Konfrontationstheorie" wäre vielleicht, dass du eine ganze Seite mit dem jeweiligen Wort vollschreibst. Wenn das zu schwer ist, nur ein oder zweimal das Wort schreiben, und dann jeden Tag ein bisschen mehr.
Ansonsten wäre es (da es dich ja offenbar sehr einschränkt) vielleicht mal ganz gut, mit einem Therapeuten darüber zu sprechen. Aber ganz ohne eigene Anstrengung wird man sowas nicht los.
im übrigen hast du die Wörter, die du meidest, oben ja alle geschrieben :D
Weiß jemand von euch, was das ist?
Vermutlich eine Macke.
Viele mögen doch irgendwelche Wörter nicht und benutzen sie deshalb kaum oder meiden Wörter oder Wendungen, die „verhasste“ Personen oft verwenden.
Ist ja nichts Schlimmes, solange es einen nicht im Alltag einschränkt oder sich dadurch ein hoher Leidensdruck entwickelt.
Naja. Das ist aber genau das Problem. Diese Problematik schränkt mich im Alltag stark ein und ich kann bestimmten Tätigkeiten nicht mehr nachgehen.
Inwiefern schränkt sie dich ein? Vielleicht kann man dir dann eher Tipps geben oder sich das vorstellen. :)
Hast du noch andere solche „Macken“/Auffälligkeiten als das Vermeiden von Wörtern?
Es schränkt mich im Alltag ein, weil ich ein Mensch bin, der gerne Texte schreibt und nun fällt es mir immer schwerer Texte zu schreiben, weil es meistens Wörter sind, die man oft braucht.
Ich habe einen krassen Perfektionismus beim Schreiben mit der Hand. Ich schreibe den Text oft mehrmals ab.
Es schränkt mich im Alltag ein, weil ich ein Mensch bin, der gerne Texte schreibt und nun fällt es mir immer schwerer Texte zu schreiben, weil es meistens Wörter sind, die man oft braucht.
Oh je, und wenn du dich direkt mit den „triggernden“ Wörtern konfrontierst, indem du Bücher liest oder die Wörter bewusst oft schreibst/in deine Texte miteinbeziehst - eine Art Konfrontationstherapie?
Du sagst ja, einige Wörter kannst du nach einer Zeit wieder sehen und schreiben (Beispiel: „ich“), wie ist das abgelaufen? Kam das einfach von einem Tag auf den anderen, dass es wieder ging?
Ich habe einen krassen Perfektionismus beim Schreiben mit der Hand. Ich schreibe den Text oft mehrmals ab.
Das mache ich auch und klar, es ist (leider) sehr zeitaufwendig und nervenaufreibend, aber am Ende dann auch (meist) zufriedenstellend.
Wenn du aber solche großen Probleme hast, die dich anscheinend auch wahnsinnig stören, kannst du ja auch mal mit einem Psychotherapeuten oder deinem Hausarzt in Kontakt treten und dich sicherheitshalber beraten lassen.
Oh je, und wenn du dich direkt mit den „triggernden“ Wörtern konfrontierst, indem du Bücher liest oder die Wörter bewusst oft schreibst/in deine Texte miteinbeziehst - eine Art Konfrontationstherapie?
Dachte auch an sowas, aber irgendwie ist das verdammt schwer. Ich wollte da sowieso nochmal mit meiner Psychologin reden.
Du sagst ja, einige Wörter kannst du nach einer Zeit wieder sehen und schreiben (Beispiel: „ich“), wie ist das abgelaufen? Kam das einfach von einem Tag auf den anderen, dass es wieder ging?
Es ging ohne Auslöser wieder. Ohne, dass ich irgendwas gemacht habe.
Dachte auch an sowas, aber irgendwie ist das verdammt schwer. Ich wollte da sowieso nochmal mit meiner Psychologin reden.
Ist doch super, wenn du professionelle Unterstützung hast und die Methode mit ihr bereden kannst. Klar wird das schwer sein, aber ohne Anstrengung hat man auch keinen Erfolg. ;)
Stimmt schon. Danke für die Antwort.
Alles Gute, dass sich das schnell ändert und dein Alltag wieder leichter und weniger anstrengend wird!
Da hast du dir ja was angewöhnt ...
Nicht gerade sehr vorteilhaft für den Alltag.
Vielleicht ist es ja - wie schon jemand schrieb - eine harmlose 'Macke', vielleicht aber auch ein zwanghaftes Verhalten, wenn es weiter fortwirkt und dich einschränkt.
Hoffen wir mal das Erstere ... und dass es sich auswächst.
Ja. Ich habe eine diagnostizierte Borderline Persönlichkeitsstörung.
Bist du über 18?
Ich vermute mal 'nein'. Dann dürfte die Diagnose jedenfalls so nicht gestellt werden strenggenommen. Korrekt wäre dann (falls zutreffend) die Bezeichnung 'PersönlichkeitsENTWICKLUNGSstörung vom Borderline-Typ'.
In dem Alter ist nämlich noch viel (Weiter-)Entwicklung möglich.
Ich bin 17 Jahre alt und meine Psychologin in der Tagesklinik hatte mir damals erklärt, dass diese Diagnose bei so deutlicher Ausprägung mit 9 von 9 Symptomen auf jeden Fall schon gestellt werden kann.
Es gibt Kollegen, die das so handhaben. Es widerspricht aber den offiziellen Diagnoserichtlinien beim ICD (dem dafür maßgebenden Klassifikationssystem).
Ich kenne das nur, wenn Leute, die ich nicht leiden kann oft Worte nutzen, die im Kopf hängen bleiben. Dann meide ich die auch bewusst, weil ich noch soweit wie möglich von distanzieren will
Wenn dich das nicht stört, würde ich sagen, dass es ok ist
Danke für die Ratschläge. Ich weiß, dass ich die Wörter oben geschrieben habe. Das sind aber Wörter, die ich in der Vergangenheit vermieden habe, die aber jetzt wieder gehen.