Vorweg mal: jeder Mensch, der sich einer Religion zugehörig fühlt wird - wenn er sie ernst nimmt - seine eigene Version dieses Glaubens entwickeln.
Mein Eindruck (aus deinen wenigen Sätzen) ist, dass du dich bisher noch gar nicht sehr mit deinem Glauben auseinandergesetzt hast. Er scheint mir mehr auf der Gefühlsebene zu existieren. Du hast dich nicht dafür entschieden, weil du es logisch oder verständlich oder moralisch richtig findest, er ist einfach "da".
Ich würde vermuten, dass du die Konzepte von Gott bzw. Schutzengeln von anderen Menschen, vermutlich älteren Familienmitgliedern, gehört hast, und dich "irgendwie" damit identifiziert hast, aber dich nicht genug mit der jeweiligen Religion (oder einer anderen Religion) auseinandergesetzt hast, um dich dieser wirklich zugehörig zu fühlen.
Atheist bist du auf jedenfalls nicht, denn ein Atheist glaubt nicht, dass es so etwas wie einen Gott gibt (die meisten denken auch, dass es das Übernatürliche an sich nicht gibt). Du glaubst aber an einen Gott, also nein.
Es gibt noch andere Bezeichnungen, vielleicht findest du dich in einer davon wieder:
Agnostiker - die sind der Meinung, dass man nicht wissen kann, ob es einen Gott gibt oder nicht.
Spirituell: Dieser Begriff wird häufig von Menschen verwendet, die an etwas Höheres oder Transzendentes glauben, ohne dies mit einer bestimmten Religion zu verbinden.
Agnostisch-spirituell: Dieser Begriff beschreibt jemanden, der zwar nicht sicher ist, was die Existenz oder Natur Gottes angeht, aber an eine Form von Spiritualität glaubt.
Deist/Deistin: Deisten glauben an einen Gott oder eine höhere Macht, die das Universum erschaffen hat, jedoch nicht aktiv in das Leben der Menschen eingreift. Dieser Glaube ist nicht an eine organisierte Religion gebunden.
Freigeist: Wird oft verwendet, um jemanden zu beschreiben, der sich nicht an religiöse Dogmen hält, aber offen für die Idee einer höheren Macht ist.
Pantheist: Manchmal beziehen sich Menschen, die Gott oder das Göttliche in allem sehen (aber ohne konkrete religiöse Rahmenbedingungen), auf diesen Begriff.
Individualgläubig oder Individualspiritualität: Diese Begriffe betonen eine sehr persönliche, nicht institutionalisierte Form des Glaubens.