Berufskolleg, dann Studium?
Guten Tag,
in 2,5 Jahren werde ich das Berufskolleg mit der Fachhochschulreife und der Bezeichnung "Staatlich geprüfter Assistent für Informationstechnik" verlassen.
Meine Frage: Kann ich damit dann an einer Universität studieren? (Also reicht die schulische Ausbildung, damit ich eine Prüfung für die Zulassung ablegen kann?)
Mit freundlichen Grüßen
2 Antworten
Mit der Fachhochschulreife (FHR) kannst in Hessen sowie in BaWü (hier zusätzlich nur mit Deltaprüfung) alle gestuften Bachelor/Master Studiengänge studieren, aber keine mit Abschluss Staatsexmanen. In Brandenburg wird das wohl etwas liberaler gehandhabt.
In Niedersachen gilt FHR an Unis nur als "Fachgebunde Hochschulreife", also nur für die Fächer des FHR-Schwerpunktes.
Dieser Assistent gilt als abgeschlossene Berufsausbildung und mit zusätzlichen 3 Jahren Berufspraxis könnte man damit formal auch an Unis studieren. Das hat aber gleich mehrere Haken: Die Zulassung zu N.C.-Fächern (BWL, Medizin etc.) erfolgt nur im Rahmen einer kleinen Sonderquote und zusätzlich verlangen die Unis auch noch einen Eignungstest von allen Bewerbern, auch bei nicht N.C. Fächern.
Wollte nun z.B. eine Friseuse, die 3 Jahre lang fleissig Dauerwellen gelegt hat, Medizin studieren, müsste sie erst mal die Eignungsprüfung dafür ablegen. Hat sie die, entscheidet die Uni, in eigenem Ermessen, wer zugelassen wird. Dann kommen vermutlich zuerst mal irgendwelche Op-Helfer etc. dran und man kann das wohl für die arme Friseuse komplett vergessen. Eine theoretische Chance bestünde aber, das ist wahr.
In meinen Augen ist die ganze Regelung eher sowas wie ein Werbe-Gag für die berufliche Bildung. Man sollte solchen Quatsch, der darauf beruht, dass sich Leute völlig falsche Hoffnungen machen, komplett sein lassen. Finde ich. jedenfalls.
Wenn du die Fachhochschulreife erhälst, berechtigt der Abschluss grundsätzlich erst einmal nicht zum Studium an Universitäten, sondern "nur" zum Studium an Fachhochschulen.
Ausnahmen sind hier Hessen, Brandenburg und fachgebunden Niedersachsen, sowie der Uni-Zugang nach der Delta-Prüfung in Baden-Württemberg.
Was genau meinst du aber mit "Prüfung für die Zulassung"?
Beste Grüße!
Nein, zumindest nicht ohne Weiteres. Der Zugang zu Hochschulen (egal ob Uni oder FH) aufgrund einer beruflichen Vorbildung ist nur möglich, wenn man neben der abgeschlossenen Ausbildung auch noch mehrere Jahre Berufstätigkeit nachweisen kann. Eine Prüfung, mit der man das umgehen kann, ist mir zumindest nicht bekannt, ebensowenige eine Zulassungsprüfung (außer der Delta-Prüfung in BW), mit der man die Fachhochschulreife zur allgemeinen Hochschulreife für den Uni-Zugang "aufwerten" kann.
Oder hast du hier ein konkretes Beispiel eines Bundeslandes oder einer Uni im Hinterkopf?
Ansonsten erkundige dich dazu schon mal konkret bei einigen Unis, die für dich vielleicht in Frage kommen.
Ich habe mehrere Pläne. Einer davon wäre "Berufskolleg beenden, Ausbildung an der RUB, studieren an der RUB". Wäre das möglich?
Leider nur, wenn vor dem Studium noch der Schritt "drei Jahre arbeiten" eingefügt würde.
Aber erkundige dich, wie gesagt, mal direkt vor Ort.
Mann kann doch mit einer abgeschlossenen Ausbildung eine Uni-Zulassung durch eine gesonderte Prüfung erlange, oder nicht?