Benutzt jemand einen Gates Riemen am Fahrrad?

nein (noch nicht) oder fahre kein Fahrrad/Pedelec 60%
ja 40%
früher mal 0%
hab es noch vor 0%

5 Stimmen

4 Antworten

ja

Seit 2017 schon.

Einen Gates CDX in Verbindung mit einer Rohloff Speedhub 14 Gang Nabe. (siehe Foto unten)

An meinem Trekking-/Reiserad.

Ein sehr komfortabler und wartungsarmer Antrieb. Einmal die Riemenspannung richtig eingestellt, hält der zig tausend Kilometer lang ohne ihn nachzuspannen.

Und die Rohloff Schaltung braucht einmal im Jahr oder alle 5.000 km einen Ölwechsel - fertig.

Nachteile:

  1. Etwas schwergängiger als eine Kettenschaltung.
  2. Wenn alles mal getauscht werden muss, wird es teuer: Ich habe für ein CDX Riemenblatt vorne, ein CDX Rohloff Ritzel hinten und den CDX Riemen im Austausch nach ca. 13.000 km über 330 Euro bezahlt. Reine Materialkosten, ohne Einbau. Und die Rohloff Nabe einzeln kostet auch schon über 1.000 Euro - ohne Rad. Ein Bike schon ohne "E" mit Rohloff + Gates bekommt man kaum unter 3.500 Euro. E-Bikes kaum unter 5.000 Euro. Eher noch teurer.

An einem sportlichen Rad würde ich keinen Riemen fahren wollen. Am Mountainbike habe ich weiter meine Shimano XT Ausstattung. Aber an meinem Trekkikgrad ist der optimal.

Vom billigen CDN rate ich ab. Da sind z.B. die Riemenblätter und Ritzel aus Kunststoff und schnell verschlissen.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
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tommgrinn 
Beitragsersteller
 05.07.2023, 15:04

Danke für die Vielen Infos! Ich habe einen CDC, der ist wohl auch billiger als der CDX. Aber 1)Riemenblatt + 2)Ritzel scheinen zumindest aus 1)Stahlblech(?) und 2)Alu(?) zu sein. Schwer das im eingebauten Zustand zu erfühlen.

Kannst du dich erinnern, dass bei neuem Riemen+Riemenblatt eine gewisse Rasterung auftritt? Also dass man fühlt wie die (eventuell noch leicht zu großen) Noppen des Riemens ins Riemenblatt reinfloppen?

WeiSte  05.07.2023, 16:48
@tommgrinn

Nein, das Gefühl hatte ich nie.

Allerdings lief der Riemen ab und zu etwas rau.

Anfangs gab es außerdem etwas Probleme, bis die Riemenspannung mal endlich wirklich richtig eingestellt war.

So, wie mir das Rad beim Händler übergeben wurde, war sie viel zu hoch. Damit war ich (aus anderem Anlass) bei einem anderen Händler, der stellte das fest und reduzierte die Spannung, gemäß seinem Gates Spannungsmesser.

Eine dritte Werkstatt (bei der ich wegen Rissen in der Felge - Materialfehler, hatte nichts mit dem Riemen zu tun - zum neu Einspeichen des Hinterrades war) sagte dann wieder, die Spannung wäre viel zu niedrig und erhöhte sie wieder ordentlich. Nebenbei bemerkt ebenfalls laut Gates Spannungsmesser. 🤔

Ich habe mir dann selbst diesen hier gekauft und die Spannung selbst eingestellt. Zudem sprühe ich den Riemen so ein- bis zweimal im Jahr mit ölfreiem Silikonspray ein. Seit dem ist Ruhe.

Ich habe mein Rad aber wie gesagt auch schon 2017 gekauft. Damals, so hatte ich das Gefühl, waren einige Händler und Werkstätten noch selbst mit der Technik überfordert und wussten nicht, was sie tun.

Das sollte heute ja kein Thema mehr sein, denn so neu ist der Riemenantrieb heute auch nicht mehr.

tommgrinn 
Beitragsersteller
 05.07.2023, 19:49
@WeiSte

Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.

ja. 1 x gerissen, weil wohl ein Ast-Zweig dazwischen geraten ist. Bei einem steileren Anstieg an einer Bahnhofsrampe ist das dann komplett gerissen.

Das ist aber sonst relativ zuverlässig. Das ist dann diese Nuvinci Enviolo 380 als stufenlose Schaltung

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 - (Fahrrad, Erfahrungen, Mountainbike)

tommgrinn 
Beitragsersteller
 23.07.2023, 19:49

Interessante Ritzel. Was für eine Entfaltung hast du bei deinem Pedelec? Und ist der Motor ein CX oder ohne?

KarlssonvDach58  24.07.2023, 15:09
@tommgrinn

das ist noch nicht wieder freigegeben nach der Unterschlagung. Performance CX aus Jan 2018.

Beim S-Pedelec mit dem Performance Speed habe ich dann 4 Umdrehungen als Entfaltung, wie der Techniker sagte ebenfalls mit Enviolo 380

nein (noch nicht) oder fahre kein Fahrrad/Pedelec

Die Überlegung war da. Vor allem die Langlebigkeit und die praktisch nicht notwendige Wartung sind für mich überzeugende Argumente.

Aber der Anschaffungspreis hat mich dann doch abgeschreckt. Vor allem wenn man den Riemenantrieb mit einem Drop Bar Lenker und hydraulischen Scheibenbremsen kombinieren möchte.

Da erschien mir der Griff zu einer 1×11 Shimano GRX Kettenschaltung preiseffizienter.

wenns nen Rennrad mit aktueller Technik damit gibt, kannst mir Bescheid sagen, dann könnt ichs mir evtl. überlegen


WeiSte  05.07.2023, 17:49

Die Technik ist hoch aktuell und könnte im Trekking- und Reiseradbereich irgendwann den Kettenantrieb völlig ersetzen aber eben nicht bei Rennrädern. Und so wird es auch bleiben, denn hier kommt es ja vor allem aufs Gewicht an und gerade das ist nun nicht die Stärke einer Nabenschaltung mit Riemenantrieb.

Die Rohloff Speedhub 14 Gang Nabe, die optimal für Riemenantrieb geeignet ist wurde aber ursprünglich sogar vor allem für den Einsatz im Mountainbike Sport entwickelt. Aber nicht mal hier konnte sich die Nabenschaltung (vor allem wegen des hohen Preises) durchsetzen, obwohl sie seit den 1990er Jahren auf dem Markt ist und schon seit damals 14 (!) völlig gleichmäßig abgestufte Gänge bietet. Statt dessen fährt man hier heute - über 20 Jahre später - immer noch mit einer vergleichsweise armseligen 1 x 12 fach Kettenschaltung herum und nimmt dafür auch noch pizzatellergroße, hässliche Ritzel in Kauf.

Rennrad bin ich in den 1980er Jahren übrigens auch mal gefahren. Damals hatte ich einen Colnago Super Rahmen und u.a. die komplette Campagnolo Super Record Gruppe am Rad. Das Rad hat damals über 3500 DM gekostet, was ein ordentlicher Preis war, denn ein Peugeot 10 Gang Rennrad gab es damals z.B. für gerade mal 550 DM und normale Tourenräder haben damals kaum mehr als 300 DM gekostet.