Bekomme ich Abfindung weil ich es möchte?
Hallo, ich arbeite in einem Unternehmen seit 15 Jahre lang als CNC Fräßer. Habe 12 Monate Elternzeit genommen. Im April 2022 endet mein Elternzeit. Ich möchte Selbstständig werden. Dazu habe ich mich entschieden, also möchte beim Arbeitgeber kündigen. Ich bin auch Mitglied bei der IG Metall. Wie siehts eigentlich aus mit einer Abfindung? Bringt es was, wenn ich mit der Personalbüro oder mit der Abteilungschef das offen berede? Ich wäre zufrieden, wenn ich 40-50-60 Euro Abfindung bekommen könnte für die Jahre (15 Jahre), die ich hier in diesem Unternehmen verbracht habe. Könnt Ihr mir Tipps dazu geben?
3 Antworten
Eine Abfindung bezahlen Arbeitgeber, wenn sie Mitarbeitende loswerden wollen, bei denen eine reguläre Kündigung rechtlich schwierig werden würde. Da gibt's dann den Aufhebungsvertrag, gegen den der Arbeitnehmer nicht mehr klagen kann, weil zweiseitige Willenserklärung. Und damit er den unterschreibt, gibt's eben etwas Geld als Lockmittel.
Wenn du von dir aus kündigen willst, gibt es keinerlei Grund für den Arbeitgeber, dich mit Geld zu "bestechen". Wofür denn auch? Dafür, dass du freiwillig gehst? Wo wäre da der Sinn?
Bei einem Aufhebungsvertrag kann man handeln, ja. Aber den muss dein Arbeitgeber dir anbieten. Und das wird er nicht tun, weil DU es willst...
Die Höhe der Abfindungen kann stark variieren. Hängt ja auch vom bisherigen Gehalt ab.
Dann bleibt mir doch nur eins übrig, um die Chancen einer Abfindung zu erhöhen: Unbeliebt werden! Wie z.B. Krankmeldung einreichen bei einer Kopfschmerzen oder langsamer arbeiten und nicht den Arsch aufreisen, ein bisschen blöd rumtun…. und das alles so richtig regelmäßig.. ?
Dann geh mal nachlesen, was eine personen- oder eine verhaltensbedingte Kündigung ist... Könnte ziemlich schwierg werden, dort auf eine Weise zu agieren, mit der man das nicht riskiert. Erst recht in einem größeren Unternehmen, wo sowas erstaunlich oft gar nicht erst irgendwem mit Entscheidungsbefugnis auffällt...
Aufhebungsverträge gibt's deshalb auch meist am ehesten bei betriebsbedingten Kündigungen, um die Sozialauswahl zu umgehen.
Auch dann muss er dir keine Abfindung zahlen und du bekommst noch ein schlechtes Arbeitszeugnis. Akzeptier einfach, dass du hier keine Abfindung bekommen wirst und geh sauber aus der Firma. Man sieht sich nämlich immer zweimal im Leben.
Sobald der Arbeitgeber weiß, dass du gehen willst, wird er dir nicht noch Geld dazu geben. Vor allem dann nicht, wenn die Gefahr besteht, dass du ihm anschließend mit deinem Wissen Konkurrenz bieten wirst, und Kunden abwerben könntest.
Wie kommst du auf die Idee einer Abfindung , wenn du selbst kündigst?
Nein, wieso sollen sie dir eine Abfindung zahlen, wenn sie dich eigentlich nicht los werden wollen.
Du kannst aber ja fragen. Deine Vorstellung scheint mir aber sehr hoch gegriffen.
Soll ich dann dafür sorgen, dass sie mich nicht mögen?
Vielleicht nutzt das etwas. Es kann aber auch sein, dass du einfach die Kündigung bekommst.
Ja, ich verstehe es vollkommen gut. Kann man bei der Aufhebungsvetrag handeln und was heisst „etwas Geld“, wieviel sind das zum Beispiel? Das Unternehmen beschäftigt über 1700 Mitarbeiter.