Beeinflusst Social Media die Rechtschreibung?

6 Antworten

Das Problem liegt viel mehr im heutigen Schulsystem. Den Kindern erst "Schreiben nach Gehör" beizubringen und ihnen später dann erklären zu wollen, wie sie es eigentlich richtig machen müssten ist kompletter Unsinn und macht bereits sehr früh viel kaputt.
Zu meiner Schulzeit wurde einem von Beginn an beigebracht wie Wörter richtig geschrieben werden, was auch Sinn macht, denn es gibt eben idR nur eine richtige Schreibweise. Zudem gab es wöchentlich mindestens ein Diktat. Heute höre ich nur noch von schwachsinnigen "Laufdiktaten", was eigentlich nichts anderes als Abschreiben mit Bewegung ist... Da muss sich keiner wundern, dass die Jugend kaum noch in der Lage ist einen fehlerfreien Satz zu schreiben. Wer soll denn sowas ernst nehmen?

Social Media sehe ich da nur bedingt als Problem. Würde die Jugend wissen wie man gewisse Wörter richtig schreibt, würde es sich ja auch nicht ständig derart falsch verbreiten. Das Einzige, was man vielleicht bemängeln könnte, wäre die Konzentrationsfähigkeit. Ich denke schon, dass Dienste wie TikTok bei starkem Konsum mitunter dazu beitragen die Aufmerksamkeitsspanne stark zu verkürzen.

Es gab schon immer Menschen, die Schwierigkeiten mit Rechtschreibung und Grammatik hatten, aber in meinen Augen war es noch nie so schlimm wie es aktuell der Fall ist. Internet und Social Media gab es allerdings auch zu meiner Zeit schon. Ich denke eher, dass es durch die enorm hohe Internetpräsenz heutzutage einfach noch mehr auffällt.

Schlimmer finde ich hingegen die KI-Systeme wie ChatGPT, die einem quasi sämtliches Denken einfach abnehmen.

Trotzdem ist das Kernproblem für mich hier definitiv das Schulsystem. Zumindest in Berlin ist das inzwischen wirklich unterirdisch. Leider zu einem großen Teil auch, weil die vielen Flüchtlinge, die wir hier aufgenommen haben, einfach in die normalen Klassen geworfen wurden und man dann der Meinung war man müsste den Unterricht eben nur entsprechend anpassen. Dass die deutschen Kinder, die logischerweise ganz anderen Deutschunterricht gebraucht hätten als Flüchtlinge, die noch gar kein Wort Deutsch sprechen konnten, damit auf der Strecke bleiben, wurde viel zu lange ignoriert. Dafür können die Ausländer nichts, unsere Politiker allerdings schon. Da war zu Vieles nicht richtig durchdacht und das merkt man eben auch zunehmend.

Von den vielen Problemen die da sind, sehe ich Social Media eher noch als geringeren Teil des Problems.

Das tut es meiner Meinung nach definitiv. Wenn du dir Texte auf Foren wie diesem hier anschaust und nach Rechtschreibung und Grammatik sortierst wirst du einen immensen Haufen haben, der unlesbar aufgrund von ebendiesen Kriterien ist.

Wenn du dir dann auch noch Kommentare auf Instagram, Tiktok und co durchliest denkst du dir manchmal auch nur: Wow, dass man sowas falsch schreiben kann ist mir neu.

Und jetzt überleg dir mal wie lange Kinder, (leider oft auch schon im Grundschulalter) vor Handy, Tablet, Fernseher,... "geparkt" werden. Wenn sie also nur die falsche Schreibweise sehen bleibt auch nur die im Gedächtnis.

Dazu kommt auch die Autokorrektur, die die Sätze vervollständigt und Wörter schreibt, die du ihr beibringst.

Eine Degenerierung der Rechtschreibung lässt sich nicht leugnen. Was immer mehr einreißt ist die Unsitte, zusammengesetzte Substantive ohne Bindestrich zu schreiben, was nur im Englischen richtig ist, aber im Deutschen falsch. Dahinter könnte entweder Yankophilie stecken, also die Sucht, alles aus den USA nachzumachen weil es doch so cool sei, oder die Unsitte, mit zwei Daumen auf dem Smartphone zu tippeln anstatt sich an den Rechner zu setzen und die Tastatur zu nehmen. Letzteres kommt auch als Grund infrage, warum die Leute zu faul sind mit copy & paste ihr Zeug nach Word zu kopieren und den Spellchecker zu benutzen.

Social Media entfalten anderweitig einen verheerenden Schaden durch Massenmanipulation und Blasenbildung, was ja vom Kreml erfolgreich als Waffe eingesetzt wird um bei uns die Wahlen zu beeinflussen. Im Vergleich dazu sind Rechtschreib-Defizite ein minderschweres Problem.

Eindeutig, wie ich finde! Da ich nicht wiederholen möchte, was diverse andere Nutzer schon geschrieben haben, nur ein Punkt noch:

Ich bin sicher, dass Social Media und der Konsum digitaler Medien im Allgemeinen das früher sehr verbreitete Bücherlesen immer weiter verdrängt. Da ebendies ein sehr wichtiges Kriterium zum Aneignen einer guten Rechtschreibung ist, sind die Auswirkungen sofort zu spüren, sobald Kinder weniger oder gar keine Bücher mehr lesen! Fatal!

Ich würde sagen nein, da viele Personen, die ich kenne, die eine mangelhafte Rechtschreibung aufweisen (dies ist keineswegs böse gemeint), schon in der Grundschule oder 5. Klasse Probleme damit hatten, also zu einer Zeit in welcher (zumindest die allermeisten) sie Social Media noch gar nicht genutzt haben.