Bedeutet Demokratie, dass die Mehrzahl bestimmt über eine Minderheit oder dass die Mehrheit sich mit der Minderheit organisiert?

14 Antworten

In einer liberalen Demokratie sind Mehrheitsentscheidungen durch Grundrechte, Meinungsfreiheit und Minderheitenschutz begrenzt. Ohne das wäre Demokratie nur „Diktatur der Mehrheit“.


superseegers  24.04.2025, 12:49

So isses. Darum sind wir ein demokratischer und sozialer Rechtsstaat.

am besten hat TomMenkens geantwortet und dem will ich mich anschließen.

Was ich noch anmerken möchte ist, dass alle Bürger sich wieder mal besinnen sollten , dass die machtausübenden Politdarsteller in Berlin unsere Vertreter sind und nicht die Herrscher über uns.

Echte Demokratie heißt: organisierte Solidarität, nicht organisierte Unterdrückung.

Die Mehrheit herrscht nicht, sie hört, verhandelt und handelt gemeinsam mit der Minderheit.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Die Mehrheit bestimmt entweder direkt oder bestimmt Vertreter. Letzteres ist die unausweichliche Konsequenz, wenn es eine sehr große Zahl von Wählern gibt, welche über sehr viele Themen abstimmen wollen.

Würden nur drei Fragen im Jahr durch alle Bundesbürger entschieden werden, ließe sich der echte Mehrheitswille mit einer direkten Wahl durchsetzen. In der Realität geht es aber täglich um tausende Entscheidungen aller Art und da ist dann ein echter Mehrheitsentscheid schlicht nicht mehr umsetzbar.

Man braucht keine Demokratie, um mit einer Mehrheit über eine Minderheit zu bestimmen, damit kann auch eine Diktatur sehr komfortabel leben.

Demokratie bedeutet, daß Mehrheiten auch mal wechseln können, daß eine Opposition so etwas ist wie eine Regierung in Wartestellung. Und vor allem, daß eine Mehrheit ihre Machtposition nicht dafür nutzt, einen solchen Wechsel zu erschweren oder gar zu verhindern.