Balkonkraftwerk an das selbe Kabel wie Verbraucher?

5 Antworten

Am besten an eine eigene Streckdose anschließen, wo sonst keine größeren Verbraucher dran hängen. Und schon gar nicht an eine Steckerleiste, wo noch anderes dran hängt.

Das Kabel ist nicht das Problem. Das wird vielleicht etwas warm, aber mehr passiert da nicht. Das Problem sind die Kontakte. Schukodosen sind nicht für 3,6KW Dauerlast ausgelegt. Selbst Dauerhaft 2,5KW können schon zu Verformungen führen.

Wenn Du von der KleinPV bis zu 800 Watt einspeist und über den Stromkreis nochmal bis zu 3.600 Watt kommen, könnte man rechnerisch 4.400 Watt "ziehen" ohne das eine Sicherung auslöst.

Mehrfachsteckdosen haben die Eigenschaft, dass man da meherer Geräte einstecken kann. Schließt man jetzt einen Heizkörper mit 2000 Watt und gleichzeitig eine Kaffeemaschine mit 2000 Watt an, wird es nicht lange dauern bis es komisch riecht, wenn beides eingeschaltet ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
wenn ich ein Balkonkraftwerk habe, muß ich das direkt an einer Steckdose anschließen, an der keine weiteren Verbraucher hängen?

Wie willst du denn auch zwei Stecker in eine Steckdose stecken? :)

Wie wäre es im Extremfall, wenn ich einen Verbraucher von 3600 Watt habe, der an einer Mehrfachsteckdosenleiste angeschlossen ist und an der selben Leiste hängt auch das Balkonkraftwerk (800W). Wäre das möglich?

Mal ganz davon abgesehen, dass es keine Geräte mit einer Nennleistung von 3600W und Schuko-Stecker gibt: Ja natürlich. Allerdings halt nur so lange, bis die Steckdosenleiste anfängt zu kokeln. Denn auch wenn auf der Leiste was von 3680W steht, gilt das immer nur für eine bestimmte Zeit und nicht für die Dauerbelastung.

Das Kabel hat einen Durchmesser von 1,5mm (Feuchtraumkabel).

Mit ziemlicher Sicherheit nicht. Schonmal auf nem Lineal nachgeguckt, wieviel 1,5mm sind? Erstens ist die Stärke nicht auf das Kabel bezogen, sondern auf die darin befindlichen elektrischen Leiter, zweitens werden diese nicht mit dem Durchmesser angegeben, sondern mit ihrem Querschnitt. Es sind also 1,5mm² pro Ader. Der genaue Leitungstyp nennt sich H05VV-F 3x1,5mm².

Im Übrigen würde das Balkonkraftwerk die Leitung der Steckdosenleiste entlasten und nicht belasten. Schließlich soll das Teil ja einspeisen und nicht zusätzlich verbrauchen. Bei theoretischen 800W Einspeisung und 3600W Bedarf würde das Kabel mit 2800W belastet werden. Was für eine Steckdosenleiste immernoch ziemlich viel wäre.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Elektrofachkraft im Kunden- und Wartungsdienst

Genau das ist das Problem, weshalb man um diese Balkonkraftwerke so lange diskutiert hat, Teile der Zuleitung können theoretisch höher belastet werden, als die Absicherung erlauben würde.

Ergebnis ist diese Grenze von 800W, als ein Kompromiss. Mit diesem Wissen sollte man also das Balkonkraftwerk niemals an eine Mehrfachsteckdose anschließen. Man sollte generell vermeiden, dass im selben Sicherungskreis große Verbraucher wie eben Heizungen oder dergleichen angeschlossen sind.

Im Übrigen: Verbraucher über 2000W gehören niemals an eine Verteilersteckdose.

1. Gehört weder BKW noch ein Verbraucher mit 3,6kW an eine Mehrfachleiste (Mfl)!

2. Würde das BKW einen Teil der 3,6kW übernehmen. Sprich, die Zuleitung der Mfl würde zwar je nach Einspeiseleistung entlastet, aber die Kontaktschiene der Mfl wäre trotzdem extrem hoch belastet. Und da gibt es die meisten Schmorbrände, nicht in der Zuleitung.

"Balkonkraftwerke" sind derzeit nur mit Einspeiseleistungen bis zu 600 VA zulässig, obgleich häufig auch 800 VA toleriert werden.

So ein BKW muss dann auch nicht zwingend im selben Strompfad wie die betreffenden Verbraucher angeschlossen werden, da der Hauptzähler normalerweise eingehende wie ausgehende Leistungen "saldiert".

Häufig wird allerdings empfohlen, den LSS bei Einsatz eines BKW an einem Strompfad mit anderen Verbrauchern entsprechend niedriger absichernd zu dimensionieren, bzw. dimensionieren zu lassen.

Bei einem 600 VA BKW könnte man dann z.B. einen 16A Typ B LSS gegen einen 13A Typ B LSS austauschen zur Vermeidung einer Leitungsüberlastung im betreffenden Strompfad; bzw. bei 10A L-Schutz auf 6 Ampere reduzieren.

Steckdosen und Mehrfachverteiler dürfen dauerhaft nur mit bis zu 2300 W (10 A) belastet werden. Die Freigabe bis 16 A ist nur für wirklich kurzzeitige Lastspitzen > 2300W als Puffer vorgesehen.