Auto verbraucht bei sportlicher Fahrweise weniger?
Hallo,
mir ist schon des öfteren aufgefallen, dass bei meinem Corsa E 1.4 Turbo 101PS der Spritverbrauch sehr davon abhängt, wie man ihn bewegt, was ja auch logisch ist.
Folgende Dinge sind mir in den 2 Jahren aufgefallen in denen ich ihn habe:
Fahre ich normal, also 120-130kmh auf der Autobahn, Drehzahlen bis max. 3000, verbrauche ich im ausgerechneten Durchschnitt so um die 6,4 bis 6,7l auf 100km.
Fahre ich super sparsam hinter den LKWs ergab sich ein Verbrauch von 5,3l. Sehr langweilig so zu fahren.
Fahre ich ziemlich sportlich, also Gänge bis 4500 drehen, stark beschleunigen, 160-180 auf der Autobahn komme ich auf einen Verbrauch von 5,9 bis 6l.
Mein Arbeitsweg beträgt 25km Landstraße und Autobahn. Wie kann das sein, dass das Fahrzeug weniger verbraucht bei höheren Geschwindigkeiten und stärkerer Beschleunigung?
Selbst bei tieferen Temperaturen komme ich mit der Fahrweise sparsamer raus als wenn ich normal fahre. Ein Kollege kann das bei seinem Auto (Alfa 147) auch beobachten. Auch mein BC geht beim Verbrauch runter, wenn ich den Corsa sehr zügig beschleunige.
2 Antworten
Starke Beschleunigung bedeutet, dass die Drosselklappe voll geöffnet und die Drosselverluste minimal sind, weswegen fast Vollgas auch die effizienteste Art ist, zu beschleunigen (wenn man entsprechend früh hochschaltet). Viele Spritsparratgeber geben hier leider falsche Tipps ab.
Das hab ich mir auch so gedacht. Beschleunige ich nämlich sanft säuft der wie ein Loch. Bekommt er auf die Fresse dankt er es einem mit wenig Verbrauch.
In der Tat, beim Konstantfahren hättest du das Problem der theoretisch nötigen hohen Geschwindigkeit, und der Fahrwiderstand und damit die nötige Leistung steigen bei höherer Gschwindigkeit nun mal mit der dritten Potenz.
Das kann man sich aber auch bei KOnstantfahrt zunutze machen, indem man wie beschrieben leicht über die Zielgeschwindigkeit beschleunigt und dann auskuppelt und im Leerlauf rollen lässt, bis man ein Stück unter seiner Zielgeschwindigkeit ist, ab da wiederholt man das Ganze (Pulse-and-Glide). Wenn man das bei einem vorzugsweise leistungsverzweigten Hybriden macht, leiden sogar Kupplung und Getriebe nicht mehr drunter ^^.
Ist aber bei gleicher Durchschnittsgeschwindigkeit tatsächlich sparsamer als einfach nur Konstantfahrt im höchstmöglichen Gang. Wenn man beim Rollen auch noch den Motor abstellt, spart man 10-15% damit :)
Das kann man sich aber auch bei KOnstantfahrt zunutze machen, indem man wie beschrieben leicht über die Zielgeschwindigkeit beschleunigt und dann auskuppelt und im Leerlauf rollen lässt, bis man ein Stück unter seiner Zielgeschwindigkeit ist, ab da wiederholt man das Ganze (Pulse-and-Glide). Wenn man das bei einem vorzugsweise leistungsverzweigten Hybriden macht, leiden sogar Kupplung und Getriebe nicht mehr drunter ^^.
Ich habe mich diesbezüglich mal von einem US-Forum inspirieren lassen. Ziel: Geringstmöglicher Verbrauch, die nennen das "hypermiling". Zu schlagen galt es die regelmäßigen 5,8 bis 6 Liter/100 km, die ich bei Tacho 100 im Sommer auf Langstrecke erreichte.
Fahrweise: Wie Du beschrieben hast: Immer zwischen zwei Geschwindigkeiten pendelnd - bei mir zwischen Tacho 90 und 110 etwa - dann in den Leerlauf gehen, und segeln lassen. Kräftig bescleunigen mit "fast Vollgas". Lohn der Mühe über eine Streckenlänge von ca 200 km: 5,5 l/100 km. War mir dann doch ein wenig zuviel Arbeit für zu wenig Ergebnis, Fairerweise sei erwähnt, dass ich den Motor beim Segeln eingeschaltet ließ, entspricht bei einem Stundenverbrauch von warmgelaufen einem Liter ja ohnehin nur 1l/100 km Momentanverbrauch bei 100 km/h. Meine Servolenkung funktioniert halt rein hydraulisch, und wird selbst in Fahrt mit stehendem Motor prügelhart. Außerdem habe ich meine Gesamtuntersetzung im Vergleich zum Serienzustand um 16 % verlängert, gut möglich, dass dies alleine schon so viel spart, dass "P&G" kaum noch Sparpotential aufweist.
Apropos Kupplung und Getriebe: Die leiden beide nicht, wenn man es geschickt macht: Ganghebel in den Leerlauf, Gas geben bis zur zu erwartenden Drehzahl (hierfür muss man wissen, wo diese in welchem Gang bei welcher Geschwindigkeit liegt), dann Gang einlegen und kuppeln. Flutscht alles wunderbar leichtgängig, und verschleißt, wenn man es perfekt macht, keine Synchronringe des Getriebes und keine Mitnehmerscheibe der Kupplung.
Die Profis drüben im Amiland haben bei dem Thema auch noch eine Zündunterbrechung mit Knopf am Lenkrad, damit man sich den Griff zum Zündschlüssel spart. Ist aber wohl noch die harmloseste Modifikation, wenn man sich anschaut, was die mit ihren Geo Metros und Honda Civics veranstalten (ich hab da so eine Ahnung, welches Forum du meinen könntest ^^)
hypermiling.com. Dort ist einer, der seinen dicken alten V8 - Ami in einer Kombilumousine mit umgerechnet unter 5 l/100 km fährt. Maximal 40 mph (64 km/h), Karosserie, Reifen und Getriebe stark modifiziert, und von Automatik auf Handschaltung umgebaut.
Bei gleich bleibender Geschwindigkeit auf der AB ist es nicht grad so wichtig, wie schnell man fährt. Entscheidend ist, wie schnell man auf der gewünschten Endgeschwindigkeit ist und ab da mit Haltegas spritsparend "Segeln" kann.
Okay, also auch wie auf der Landstraße aif 100kmh von einer Ampel weg. Zack zack auf 100 und dann im 6. Gang gleiten lassen. So sehe ich auch im BC, dass ich sparsamer unterwegs bin.
Kommt auf die Länge der Fahrtstrecke an. Wegen 1000 m voll zu beschleunigen, nur um dann wieder bremsen zu müssen , ist ziemlich sinnlos.
Ja das ist klar. Ich lasse auch sehr sehr viel Rollen, also im Schubbetrieb mit Gang logischerweise drin. Da ist der Verbrauch ja auch bei 0,0l.
Segeln ist aber etwas anderes, es beschreibt Strecken, welche ohne Motorkraft zurückgelegt werden. Hierfür wird der Motor abgekuppelt, manche Hersteller oder ganz hartgesottene "hypermiler" schalten ihn hierbei sogar ab.
Das gilt jedoch nur beim Beschleunigen, nicht für Konstantfahrt. Fahre ich 160 statt 130, habe ich üblicherweise rund 40-50 % mehr Verbrauch pro 100 Kilometer.