Asthma pferd, Tipps?
Hallo.
leider wurde dieses Jahr Asthma bei meinen 17 jährigen Wallach diagnostiziert.
der Tierarzt war da, gab ihn eine Spritze und mir cortison und lungenerweiterer .
da es ziemlich doll war.
jedenfalls sollte ich ihn das 2 Wochen verfüttern .
ist alles besser geworden. An paar Tagen auch mal schlechter .
nach den Medikamenten solle ich es auf jeden Fall erstmal lassen. Und neuer Stall. (Asthma gerecht aufsuchen/ihn umstellen .
habe ihn dann umgestellt , jetzt steht er seit 3 Tagen in meinen eigenen offenstall . Wird gefüttert mit heulage , und steht auf Streu(hatte der Tierarzt so empfohlen) .
seit 2 Wochen ca. Hat sich sein Asthma wieder verschlechtert.
wegsalb ich vor 2 Tagen wieder mit Medikamenten angefangen habe .
noch keine richtige Verbesserung .
ich werde morgen nochmal den Tierarzt anrufen.
aber meine eigentliche Frage, habt ihr eventuell Tipps?
oder selber ein Asthma pferd, wenn ja. Wie habe ihr das verbessert bekommen?
liebe Grüße
Und danke im Voraus
6 Antworten
Der erste Schritt ist getan wenn du das Pferd staubfrei gestellt hast. Heulage würde ich persönlich nicht füttern, ich habe einen Heuentstauber und einen Bedampfer, aber wenn es nicht anders geht, ok. Hol dir auf jeden Fall einen Inhalator, da gibt es verschiedene Geräte, ich hatte eine Zeitlang den Airone, bin dann aber zum Sahoma II gewechselt und dabei geblieben.
Hab auch ein Pferdchen da stehen mit Asthma, den habe ich anfangs 1 gutes Jahr lang fast tägl. inhaliert (Kochsalz, im Akutfall Kortison), mittlerweile reicht etwa 2- 3x/Woche. Nach dem Inhalieren bewegen, damit die Lunge gut belüftet wird. Traben und vor allem auch galoppieren, 1 Galoppsprung = 1 Atemzug. Natürlich immer dem Zustand des Tieres und auch der Witterung angepasst, bei Minusgraden oder 30°C geht das so natürlich nicht. Hinterher kopfüber fressen lassen, damit gut raus kommt, was such gelöst hat.
Besprich dich mit deinem TA, und lies dich in das Thema ein. Wie Punkgirl schon geschrieben hat ist das nichts, was eben mal auf die Schnelle in Internet geklärt ist...
Ja, aber nichts, was billig oder "mal eben" ist.
Sehr zu empfehlen ist der Atempowerkurs von www.vomkrankenzumgesundenpferd.de
Inhalator und tägliche Bewegung, Optimierung der Haltung, Fütterung, ist etwas, was über Jahre (!) das Pferd wieder gesund bekommt.
Es geht - aber es braucht Zeit und Geduld und Disziplin. Und Anleitung - mehr als "ein paar Tipps" aus dem Internet. Eine kleine Antwort hier würde dafür nicht ausreichen.
Ja, allerdings. Es dauert Jahre und dann kommt der Bauer, macht nebenan das Stroh und der Staub killt das Pferd halb...
Leider dieses Jahr selbst erlebt.
Pferd symptomfrei, seit über einem Jahr, alles tutti, Haltung optimal und dann, hmpf... Der Wind stand super doof und der Bauer hatte vorher nicht bescheid gesagt, sonst hätte ich ihn in die Halle und alles verriegelt...
„Optimale“ Haltung beinhaltet in solchen Fällen eben auch die Unterbringung in einem geschlossenen Stall.
Ja, sag ich ja. Aber halt net 24/7 und die 2x im Jahr, wo der sein Graffl schneidet, sagt er eigentlich vorher bescheid, dann kannste Schnaufi Schlumpf einpacken und fertig.
Das richtige Maß an Bewegung ist äußerst wichtig. Ca 1-2 x in der Woche ordentlich galoppieren tut solchen Pferden meist sehr gut, damit Herz und Lunge „durchgelüftet“ werden. Allerdings immer mit Gefühl und Verstand - an Tagen/ Wochen, wo das Pferd schon jämmerlich da steht, sollte man es natürlich nicht „jagen“, sondern nur ausgiebig im Schritt bewegen. Und nein, Offenstall reicht nicht, man muß fast täglich aktiv für Bewegung sorgen.
Ein Lecksteine mit Kräutern ist hilfreich.
Es wird immer unerklärlich Zeiten geben, wo es mal besser und mal schlechter wird. Oft liegt es einfach ab der Luftqualität. Wenn zum Beispiel Saharastaub anfliegt, oder umliegende Getreidefelder abgeerntet werden, ist die Staubbelastung für das Pferd schwierig.
Wahre Worte... Habe meine Haltung längst auf das Schnauferl angepasst und dennoch hatten wir im Mai einen Anfall der seinesgleichen sucht... Warum? Weil der Nachbar sein Stroh gemacht hat und nicht Bescheid gegeben hat... Ansonsten hätte ich das Schnauferl in die geschlossenen Räume gebracht, die vorher mit Sole vernebelt werden...
Saharastaub ist auch immer sehr "nett"...
Was mir auch aufgefallen ist, wenn es lange trocken war im Frühjahr, dann kommt Regen und alle Pflanzen explodieren förmlich, das ist dann auch für meinen Asthmatiker zu viel, der zwar keine Pollenallergie hat, aber die Luft ist quasi sichtbar vor lauter Partikel...
Besitze selbst einen Asthmatiker und es ist weder billig, noch unaufwendig, diese Tiere zu halten...
Es muss zwingend so staubfrei sein wie möglich, der Boden, das Einstreu, Futter, etc.
Heulage kann Allergien auslösen, bedampftes oder gewaschenes Heu wäre eine weitere Option.
Inhalator und/ oder Solekammer und zwar täglich 1-2x beschaffen. Die mobilen Inhalatoren sind die besten, da kann in Bewegung inhaliert werden, geht tiefer in die Lunge rein, kosten aber im Schnitt 1000€.
Solekammern kann man sich meist als Anhänger mieten, ist aber auch sehr teuer.
Verschiedene Kräuter helfen, den Schleim zu lösen und das Abhusten zu erleichtern, Lungenkraut weitet zudem die Bronchien etwas. Ich empfehle gern Produkte wie Tussivet, B-Vetsan, Breath Powder von natural horse care und Broncho Synchro von Hotte Maxe.
Gefüttert wird bitte IMMER vom Boden aus, damit der Kopf gesenkt werden muss, was das Abfließen der Siffe erleichtert.
Bewegung ist ein MUSS! Täglich, spätestens alle 2 Tage muss das Pferd 15-20 Minuten am Stück laufen. Am besten wäre Trab und Galopp, wenn das nicht geht, Up-Tempo Schritt!
Jeder Galoppsprung ist ein Gewinn, denn im Galopp kann das Pferd seine Atmung nicht regulieren, ein Atemzug pro Galoppsprung.
Viel Vorwärts-Abwärts arbeiten, damit die Suppe sich lösen kann.
Physio kommen lassen, die die verkrampfte Atemmuskulatur und Faszien löst.
Wenn dich ein normales Pferd im Schnitt ca. 400€ kostet und 4x die Woche besucht werden will, hast du bei einem Asthmatiker locker 800€ und musst täglich 1-2x hin.
Das A und O ist die Haltungsoptimierung. Dazu gehört auch, dass die Umgebung Staubfrei ist. Sind Heu-/Strohballen in der Nähe gelagert ?
Der Rotz muss raus. Daher auch suffiziente Bewegung ohne das Pferd zu überanstrengen.
Wie ist die Qualität der Heulage ? - dies kann auch ein Faktor sein.
natürlich aber auch wie bereits erwähnt: Inhalation, Fütterung, etc.
Und selbst mit optimalster Haltung und allem drum und dran ist ein Erfolg leider nicht garantiert...