Arugumentation?

DedeM  12.06.2024, 07:37

Was genau verstehst du darunter? Die flexible Schuleingangspflicht in Grundschulen oder etwas anderes?

ichhhhh267 
Beitragsersteller
 12.06.2024, 07:41

Also so wie ich es verstanden habe ist es die eigene Einteilung der Schulzeiten und der Kurse.

4 Antworten

Moin,

Gegenargumente, also... Na gut, spontan fallen mir dazu ein:

  • Diese Schulform ist kostenintensiver, weil die Flexibilität mit einem größeren Aufwand an Betreuung und Organisation verbunden ist.
  • Diese Schulform erfordert ein größeres Betreuungspersonal, weil durch die unterschiedlichen Möglichkeiten zwar Lerninhalte in einem Kurs gleich sein mögen, aber eben nicht die Kurszusammensetzung (ältere und jüngere Jugendliche könnten zeitgleich in einem Kurs zusammenkommen, weil die einen den Kurs früher, die anderen später belegen).
  • Diese Schulform erfordert auch eine viel größere Flexibilität des Lehrpersonals, weil nicht nur alterstechnisch die Kurszusammensetzung verschieden sein kann, sondern auch vom individuellen Lerntempo, den Fähigkeiten, der bisherigen Lernerfahrung usw. Das ist zwar auch in Regelklassen im üblichen Schulsystem so (Stichwort Binnendifferenzierung), aber in flexiblen Klassen eben noch viel ausgeprägter.
  • Deshalb müsste eventuell die Ausbildung des Lernpersonals angepasst werden, um den spezielleren Bedürfnissen dieser Schulform besser gerecht werden zu können; das würde also bis in die Lehrerausbildung neue Erfordernisse und - letztlich - auch wieder Kosten verursachen.
  • Der organisatorische Aufwand ist größer (wer wählt wann welche Kurse an; wie wird das kontrolliert; welche Maßnahmen werden wann unternommen, wenn gegen die Schulpflicht verstoßen wird...?!)
  • Der Aufwand an Leistungskontrollen könnte stark ansteigen oder müsste völlig neu gedacht werden, weil aufgrund der flexiblen Lernleistung ja auch der Zeitpunkt unterschiedlich sein könnte, wann jemand prüfungstauglich oder -bereit ist. Dann möchte der eine vielleicht eine Arbeit früher schreiben als die andere...
  • Eventuell müsste auch das übliche Notensystem völlig überarbeitet werden, weil die Vergleichbarkeit nicht mehr gegeben sein könnte.
  • Das erfordert wiederum ein Umdenken und eine Akzeptanz in der Bevölkerung, weil eine andere Art der Leistungsbewertung (zum Beispiel durch den Verzicht auf Schulnoten) bisher immer dazu geführt hat, dass Betroffene am Ende doch wissen wollten: „Und was wäre das für eine Note?”.
  • Man könnte auch einwenden, dass in einem üblichen Schulsystem Disziplin oder das Einhalten von Regeln eher vermittelbar ist, als in einem chaotischeren flexiblen System, wo alle machen, wann und wie sie es wollen.
  • Ähnliche Schulprojekte wie Summerhill mussten immer wieder gerichtliche Auseinandersetzungen über sich ergehen lassen, weil das herkömmliche Schulwesen die freie Art der Unterrichtsgestaltung argwöhnisch sieht und nicht gleichberechtigt anerkennen will; das könnte auch hier passieren (ständige Schulinspektionen, ständige Leistungsstandüberprüfungen durch den Staat usw.).

Reicht das?

LG von der Waterkant


ichhhhh267 
Beitragsersteller
 12.06.2024, 13:19

Dankeeeee🤍

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Ich halte es eher für sinnig die Schüler, die kein bock auf Schule haben, zu zwingen dorthin zu gehen. Aus meiner Sicht darf es keine flexible Schulpflicht geben!

Mindestens 10. Klasse (Realschulzweig) oder entsprechende Alternative Schulen. Wer nicht hingeht, kann abgeholt und zur Schule verfrachtet werden oder muss den Unterricht woanders bestreiten.

Selbstständigkeit/ Ausbildung/ Studium und Co. erst nach Erfüllung der Schulpflicht.

ja, das klingt für mich nach noch weniger Disziplin als diese eh schon von Generation zu Generation abnimmt. (Es gibt natürlich stets Ausnahmen)

Wenn junge Menschen auch ohne feste Schulpflicht eine Grundbildung erhalten, die jeden ermöglicht, jeden Abschluss zu erreichen, es genügend Geld gibt und Personal… Gruß Lehrer