An wen kann ich mich wenden, um Hilfe zu erhalten?

4 Antworten

Spontan gedacht : (ich hoffe Du verzeihst mir meine offene Antwort )

  • Wie viel trinkt er denn?
  • Ist er denn ständig angetrunken?
  • fährt er betrunken Auto - das wäre für mich z.B. ein echter Grund Hilfe zu suchen.
  • Warum trinkt er?
  • Hast Du schon mal mit Ihm darüber gesprochen ?
  • Was ist, wenn bei der Therapie herauskommt das eigentlich sie der Auslöser für das Alkoholproblem ist.
  • Vielleicht hilft Dir ein gutes Gespräch mit ihm indem Du deine Bedenken äußerst bevor Du "Hilfe" suchst?
  • Die beste Therapie ist oft Verständnis und vor allem Liebe
  • In letzter Konsequenz wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als ihn zu verlassen... eigentlich doch für ihn ein Grund dem Alkohol abzuschwören, wenn Du ihm wirklich wichtig bist.

Es ist mMn auch eine Art "Ersatzbefriedigung" ein Möglichkeit sein vorbeigehendes Leben nicht mehr bewusst fühlen zu müssen.

Ich würde bevor ich einen Therapeuten hinzuziehen würde, wirklich androhen die Beziehung Knall auf Fall hinzuwerfen.

Bewusst mit ihm sprechen - Standpunkte austauschen - mMn immer die beste Therapie.


Larimar2109 
Beitragsersteller
 09.02.2020, 17:47

Er trinkt schon länger als wir uns kennen, es ist jedoch mehr geworden. Werktags ab 17 Uhr und Wochenende ab 11 Uhr schätze ich. Ja, es ist eine Flucht, inzwischen glaube ich das auch. Aber in die Tiefe gehen könnte nur ein Psychologe/Psychotherapeut, um zu ergründen, was die Ursache ist. Natürlich werden wir nochmal ausführlich reden. Er weiß ja auch noch nicht, dass ich jetzt gemerkt habe, dass die Beziehung (noch) existiert. Diese Beziehung ist ihm sehr wichtig, glaube ich. Und auch daran müsste gearbeitet werden, denn er kann ja nicht zwei Beziehungen haben und es schadet unserer Ehe, genauso wie der Alkohol.

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Huflattich  09.02.2020, 19:40
@Larimar2109
Aber in die Tiefe gehen könnte nur ein Psychologe/Psychotherapeut, um zu ergründen, was die Ursache ist. 

Unterschätze Deine Fähigkeiten nicht - vor allem glaube nicht das Psychologen alles "ergründen könnten". Die kochen doch auch nur mit Wasser und besser machen tuen sie am Ende oft auch nichts. Mache Dir bewusst, dass sich sein Leben mit 68 Jahren durchaus zu Ende neigt. Ist es wert ihm jetzt den Alkohol vorenthalten oder vorhalten zu wollen ?

Ein schöner Urlaub zu zweit ist oft besser als man denkt . Denke auch mal an diese Deine Zeilen :

Mein Mann (68 Jahre) und ich (54 Jahre) sind seit 18 Jahren zusammen, fast ebenso lange verheiratet, haben 2 Kinder und eine Firma zusammen. Wir verstehen uns gut, als Ehepartner und als Team. Unser Leben ist oft anstrengend und turbulent - aber es läuft wirklich gut.

Was bitte kann da eine "Jugendliebe" gegen ausrichten als bitte. Du bist seine Frau ! Wenn es obendrein noch gut läuft - wenn ich so darüber nachdenke, kann ich es echt nicht verstehen ....

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Larimar2109 
Beitragsersteller
 10.02.2020, 08:47
@Huflattich

Vielen Dank für die ermutigenden Worte!!! Ja, das ist ja so irritierend, vor allem weil er mir immer wieder sagt, wie zufrieden er mit seinem Leben ist und dass er mich liebt. Natürlich besteht da eine romantische Beziehung, die ihm emotional sicher viel gibt. Aber ich brauche das nicht! Ich bin auch irritiert darüber, dass er mich so belügt und betrügt. Denn er hatte Stein auf Bein geschworen, dass da nichts wäre.

Ich denke, dass es eine Art Flucht ist, wie auch das Trinken, und dem liegt eine tiefe Angst zugrunde. Daher mein Gedanke an einen Therapeuten, der das evtl. aufdecken könnte. Es wäre ja möglich, dass es ein verdrängtes Trauma ist. Es gab da eine dramatische Kindheit bei ihm.

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Huflattich  10.02.2020, 10:05
@Larimar2109

"Eine Art Flucht"(?)....Hmmm

Ich mach mal ein wenig Brainstorming - einfach mal darüber nachdenken vielleicht ist ja etwas dabei das hilft ....

Wie wäre es einfach dass es die Angst vor seinem Ende ist - Du schreibst ja , dass er ist 68 Jahre alt. Mehrere Aspekte fallen mir da ein :

  • Angst vor dem Verlust seines Lebens, Dich zu verlieren
  • nicht genug bekommen zu haben,
  • nicht akzeptieren alt zu sein bald nicht mehr zu können
  • Selbstbestätigung
  • nicht alt sein wollen
  • nicht alt sein können
  • alles "mitnehmen" wollen .(daher die alte Jugendliebe)
  • Angst vor dem Alleinsein - vor dem Verlassen werden

Rede mit Ihm um Klarheit zu bekommen. Mache ihm vielleicht klar, dass der Alkohol zwar Trost und einen Moment lang erleichtert, aber letztendlich eigentlich keine Lösung ist. Was will er wirklich ?

Vor allem - was willst Du von ihm?

  • Wird ihm die Androhung dass Du ihn verlassen wirst helfen? - oder Dir?
  • Beziehungsprobleme - in welchem Bereich?
  • Sorry was ist mit - Sex?
  • Was ist mit Dir - liebst Du ihn?
  • Kannst Du ohne ihn leben?
  • Willst Du ohne Partner leben
  • Gäbe es bei Dir - jemanden - anderen?
  • Wäre es nicht Zeit die Firma weiterzugeben und die Früchte der Arbeit zu genießen.
  • Reisen die Welt anschauen?
  • Was ist mit den nunmehr fast erwachsenen "Kindern"? Brauchen die Euch nicht noch als Eltern - vielleicht jetzt mehr denn je ?

Was ist es, dass Du wirklich willst ?

Männer und Psychologen - ziemlich aussichtslose Sache, wenn jemand sich Hilfe suchen sollte, ist es vermutlich eher die Frau denn er nähme sie erst gar nicht an. Er ist/war doch immer "der starke Macher".

Die Affaire ist - denke ich - lediglich Selbstbestätigung "es noch zu können". Hinzubekommen, dass sich jemand für ihn interessiert. Der Mann ist doch, sagen wir "aus den Gleisen gesprungen" in Verzweifelung, weiß nicht vor und nicht zurück - wie es weiter gehen soll - ohne Dich, ohne Halt - was soll er machen? Da ist der Griff zur Flasche nicht weit.

Ich wünsche Dir und ihm, das Du einen Weg (vielleicht zusammen?) finden wirst. - 18 Jahre Ehe alles sinnlos gewesen ?

Alles Gute dafür.

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Es ist die Frage, ob da ein Zusammenhang besteht, zwischen Fremdgehen und Alkoholproblem. Glaubst du das? Ich frage nur, weil beides vorkommt in deinem Text. Wie auch immer, für mich klingt deine Schilderung ein bisschen so, als sei dein Mann vor irgendwas auf der Flucht. Wenn ihr gläubig seid, sind die Jesuiten ganz gute Seelsorger. Und vielleicht, bei all den Turbulenzen mit Familie, Firma und so fort, reicht es vielleicht auch schon, wenn ihr euch mal eine Auszeit gönnt, als Paar oder als Familie, um wieder zueinander zu finden. Mit Trennungsvorschlägen oder -drohungen würde ich deinem Mann nicht kommen - ich denke, er braucht euren Rückhalt gerade mehr denn je.


Larimar2109 
Beitragsersteller
 10.02.2020, 08:35

Nein, zwischen dem Alkoholproblem und der anderen Beziehung besteht kein Zusammenhang, da er schon sehr lange zuviel trinkt. Ja, solche Suchtgeschichten sind immer ein Stückchen "Flucht" und ich glaube, ganz tief ist es eine Angst, die man vergessen möchte. Aber das ist so tief verborgen, dass da vermutlich nur jemand herankommen kann, mit einer besonderen Technik z.B. Hypnose.

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Wo hat dein Mann ein Problem? Du hast ein Problem mit ihm und deshalb brauchst du Hilfe! Die findest du bei einem Psychotherapeuten.


DomianFan  09.02.2020, 17:24

Nein, man muss nicht alles Negative in einer Beziehung hinnehmen.

Wenn der Mann ein Alkohlproblem hat und emotional fremd geht, ist das ein Problem des Mannes, das aber zum Problem für das Paar wird

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Huflattich  10.02.2020, 12:24
@GutenTag2019

Ich weiß nicht ob es das wirklich trifft .Ich habe so ein wenig den Eindruck, dass sie erwartet das er funktioniert. Es klingt irgendwie so gar nicht nach "Liebe" eher nach Enttäuschung und Verrat - Nach dem Motto ich geh ja auch nicht fremd, oder greife zur Flasche, obwohl ich es doch durchaus erst recht "das Recht" und Grund dazu hätte.....

Dienst nach Vorschrift keine gute Basis für eine funktionierende Ehe.

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GutenTag2019  10.02.2020, 17:42
@Huflattich

Möglich. Aber was steckt dann dahinter? Warum muss er funktionieren? Wovor hat diie FS Angst?

Enttäuschung, ja. Nach dem Motto "Ich habe dir meine besten Jahre geschenkt und werde jetzt betrogen!"

Wer andere in Therapie schicken will, braucht sie meistens selbst. Und Veränderung kann man nie von anderen erwarten, sondern muss bei sich selbst beginnen.

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Huflattich  10.02.2020, 19:51
@GutenTag2019

Das ist üblicherweise nun mal der Standpunkt einer es "gut meinenden" Frau die es als persönliche Niederlage auffasst "gescheitert" zu sein...."Man gibt nicht so schnell auf"

Was mich besonders stört ist dies hier:

Natürlich besteht da eine romantische Beziehung, die ihm emotional sicher viel gibt. Aber ich brauche das nicht!

Diese Ehe wirkt doch genau betrachtet, fast wie eine Geschäftsbeziehung in der man Vereinbarungen getroffen hat - es scheint gerade so, als hätte nur er "Vertragsbruch" begangen und hätte das gefälligst wieder gut zu machen. Wo ist denn da noch "Romantik", "Liebe", "Trauer um eine in die Brüche gehende Beziehung?" Also, wenn Du mich fragst, ist die Beziehung als reine Vernunftehe geschlossen worden und er hat sich gefälligst an die "vertraglich vereinbarten Regeln" zu halten und bitte nun erst recht mal nicht ständig alkoholisiert !

Nur, wie soll er diese Situation denn ohne Alkohol ertragen ?

Natürlich weist man die Verantwortung weit von sich. Wer will sich evtl. die eigene Mitverantwortung eingestehen...

  • Warum hat er denn diesen alten Kontakt überhaupt aufleben lassen?
  • Warum hat er seinen Frust "immer schon" (seit sie ihn kannte) im Alkohol ertränken wollen?
  • Warum hat er in diese Beziehung eingewilligt - warum hat sie ?
  • Was verbindet die zwei?
  • Was ist mit den Kindern?
  • Warum glaubt sie eher daran, dass es vorwiegend seine Kindheit ist, die die Misere schon damals ausgelöst hat ?
  • Was hat Sie wirklich verletzt, geärgert ?
  • Was veranlasst ihn sich nach anderem zu sehnen?

"Krankheiten" haben auch immer Symptome und Ursachen. Hier ist es die vermeintlich verloren geglaubte Beziehung, zu der Jugendliebe, Alkohol und ein gefühlt "verlorenes Leben", dass man paradoxerweise auch partout nicht mehr missen möchte. Ganz zu schweigen von der finanziellen Situation, die Firma aufgeben die Frau und obendrein, dann auch noch alles finanzielle teilen zu müssen.

Wer soll da ernsthaft raten und helfen können ?

Ich würde statt zu einer einseitigen psychologischen Behandlung (egal welche Seite) zum außergerichtlichen Mediator raten, um erst mal zu klären, wer, wem, was vorwirft .... daran könnte man dann vielleicht "arbeiten ".

Ich hoffe ,dass wenn die FS diese Zeilen liest, etwas positives heraus liest und uns nicht böse sein wird. Es ist lediglich der Versuch einer Analyse aus dem uns zur Verfügung gestellten Tatsachen. Ob es da noch mehr zu berichten gäbe, können wir nicht wissen, kann daher auch alles lediglich Vermutung sein.

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GutenTag2019  10.02.2020, 22:09
@Huflattich

Gut herausgearbeitet, Respekt! Hoffentlich kann die FS damit etwas anfangen!

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung