Amerikanisierter Schweizer?
Ist es schlimm wenn man sehr amerikanisiert ist als Schweizer? Das liegt, daran, dass ich sehr viel Amerikanische Medien konsumiere, und generell mich viel mit den USA, und Amerikanischer Kultur beschäftige.
Auch schreibe ich oft Englisch, und spreche auch öfters Englisch. Viele hassen ja amerikanische Kultur, aber ich muss sagen ich hab amerikanische Kultur lieben gelernt.
Ist das bedenklich, wenn man doch sehr amerikanisiert ist?
4 Antworten
Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?
angelehnt an Goethes "Erinnerung":
Lies dir den Text zum Zitat mal in Ruhe durch. Da ist was dran. Ich denke z. B. daran, wie begünstigt du allein dadurch bist, dass du in der Schweiz lebst, auch wenn dir die Schweizer pauschal als etwas zu engstirnig erscheinen. Niemand zwingt dich zu kleinkariertem Denken - du bist deines eigenen Geistes Herr. Ich denke auch, dass die Schweizer weltoffen genug sind, um dich nach deiner ureigenen Façon leben zu lassen.
Nun nimm noch die geographische Lage der Schweiz! Wenn's dir in deiner Heimat zu eng wird, bist du in Nullkommanichts in Italien, in Frankreich, Österreich oder Deutschland. Die Italiener mögen im ersten Moment lockerer, lebenslustiger, überhaupt lustvoller, genießerischer rüberkommen als deine Eidgenossen. Aber täusch dich nicht, Spielregeln gibt es überall, auch in Italien. Und manche Regeln im sozalen Leben dort dürften dir als freiheitsliebendem Schweizer sicher nicht so sehr gefallen. Überhaupt: In einem anderen Land Urlaub machen, das ist eine Sache, dort leben aber eine ganz andere.
Und glaub bloß nicht, dass du in den USA freier lebst als hier. Anpassung ist großgeschrieben, die Nachbarn schätzen es nicht sehr, wenn du ausscherst, von der Norm abweichst, die vielleicht in ihrem Viertel oder Stadtteil herrschst. Natürlich lässt man dich leben, wie du möchtest, aber wenn du nur dein Ding durchziehst und dich nicht um die Meinung der anderen scherst, dann scheren sie sich auch nicht um dich.
Warst du überhaupt schon mal - für längere Zeit - in den USA? Oder beziehst du deine Vorstellungen nur aus Filmen? Was nicht gut ankommt, ist, wenn man nicht anpackt, keine Ideen hat und sich hängen lässt. Aber Typen, die nur nörgeln, jedoch selbst nichts auf die Reihe kriegen, können ja auch hier keinen Schnitt machen.
Das ist völlig normal. Sowas hat es in der Geschichte schon oft gegeben. Mal war es die römische Kultur, mal war es die spanische, mal die französische.
Im Grunde ist das nichts anderen als ein nachäffen der Vasallen, um ihren Herren zu gefallen. Eine Mode. Das verschwindet ganz schnell, wenn der Dollar seinen Einfluss als Weltleitwährung verloren hat. Mein Tipp: Lern schon mal Chinesisch.
Wenn du selbst nicht in den USA gelebt hast ist das nur eine psydo amerikanisierung. Weil man ja nie wirklich erfährt was es heißt Teil der US Bevölkerung zu sein.
Du musst aufpassen, dass deine Werte und deine Kultur nicht ausgetauscht werden. Aber man kann auch an ausländischen Medien interessante Dinge finden.
Ich mag Schweizer Werte eh nicht. Wir sind zu rigide, engstirnig.