Als Vegetarier hunger auf fleisch?
Hallo, ich bin seit ungefähr 10 jahren Vegetarier war auch ein paar jahre Vegan und jetzt in letzter Zeit bekomme ich oft richtig hunger auf fleisch. Ich habe auch hin und wieder schonmal heimlich das ein oder andere stückchen gegessen bevor es weggeschmissen wurde.
Ich bin ja nur Vegetarier weil ich die Tierindustrie verachtenswert finde und eigentlich schmeckt fleisch sehr gut und ich hab es so lange geschafft keines zu essen aber ich überlege wieder damit zu beginnen. Es muss ja nicht viel sein aber so alle 2 wochen vielleicht ein besseres fleisch was nicht aus der massentierhaltung kommt oder wenn der rest sowieso weggeschmissen werden würde..nur muss ich mir dann von allen vorwürfe anhören und ich weiss auch nicht wie ich mich dabei fühlen würde weil ich schon sehr abgeneigt davon bin.
Im grunde habe ich diese überlegung, weil ich gerne testen will ob es mir körperlich irgendwas bringt wenn ich wieder fleisch esse oder ob es keinen unterschied macht
Hat jemand erfahrung damit? Würde mich über anregungen freuen
in welcher Branche arbeitest du? Also einfach ein Bürojob oder was wo man handwerklich/körperlich aktiv ist?
Kindergartenassistentin
13 Antworten
Ich kenne das Gefühl. Zwar war ich nur 3 1/2 Jahre Vegetarier, allerdings war es gegen Ende bei mir auch so, dass ich dieses Verlangen nach Fleisch hatte. Nun zu der Frage: Warum ist das so?
Da du schon so lange kein Fleisch mehr gegessen hattest, ist es wohl nicht so, dass du es einfach vermisst. Sondern du hast sehr wahrscheinlich Eisenmangel!
Wenn ein Vegetarier oder Veganer Lust auf Fleisch hat, ist es meistens der Eisenmangel. Ich bin zwar kein Arzt, aber ich habe mich vor dem Abbruch des Vegetarismus gründlich damit auseinander gesetzt. Der Körper versucht uns auf etwas Hunger zu machen, was ihm Eisen gibt und da ist Fleisch am besten.
Ich esse jetzt seit einem halben Jahr wieder Fleisch, allerdings nur in geringen Mengen und ich schaue genau, wo es herkommt.
Entweder du machst das auch oder du besorgst dir Eisentabletten. Aber vorher kannst du dich natürlich nochmal beim Arzt auf Eisenmangel untersuchen lassen. Bei mir war es tatsächlich so. :)
Es geht dabei nicht darum, sich super streng daran zu halten. Das macht auch den Spaß und die Motivation kaputt. Es ist keine Religion, bei der du bestraft wirst, wenn du einen Fehler machst.
Hier sollte man nicht in schwarz und weiß Kategorien denken. Jeder Schritt für weniger Tierleid ist gut. Aber es ist nicht immer möglich.
Menschen sind omnivore Lebewesen, deren gesamter energetischer Haushalt auf gemischte Nahrung abgestellt ist. Die Größe und Beschaffenheit innerer Organ und des Darms sind daruf ausgerichtet Fleisch und Obst und Gemüse zu essen.
Es gibt also keinen Grund organischer Art, auf vegane oder vegatarische Ernährung umzustellen. Wenn es Gründe gibt, sind die ethisch/moralischer Art, und darüber kann man nicht streiten, nur Gedanken austauschen.
Ich bin gemäßigter Fleischesser. Damit meine ich , ich esse nicht täglich Fleisch. Ich ernähre mich aber bewusst: Fleisch nur von Höfen, wo ich kontrollieren kann, wie die Tiere tiergerecht/nachhaltig aufwachsen. Und ich esse nur wenig. Natürlich nehme ich den Tod der Tiere in Kauf, und damit die vollständige Nutzung oder Abfall.
Aber wenn ich kein Rindfleich äße, gebe es das Tier nicht und es wäre nicht auf der Weide. Wenn ich kein Wildschwein oder Reh mehr esse, was ist dann los in unseren Wäldern? Es gebe vieles weitere zu schreiben, aber das lasse ich hier.
Und genau so ist es mit Milchersatzprodukten. Hier kommen in letzter Zeit bedenklich Meldungen z.B. bei Hafermilch hinsichtlich Diabetes und vorzeitiger Alterung.
Wer willens ist und überzeugt, der soll selbstverständlich weiter vegetarisch oder vegan leben. Aber bitte nicht mit Gesundheit argumentieren: das wäre unehrlich. Und Studien habe ich diemeistengesehenm auch die von Veganern veranlkassten. UAf NEnnung kann verzichetet werden.
Zu Deinem eigentlichen Problem: Ich rate Dir nur, achte auf deine Bedürfnisse und wenn du Fleisch essen solltest, achte darauf, wie es gehalten wird.
Da irrst du dich aber gewaltig! Ich kann es gern noch weiter präzisieren:
Der Mensch kann in der Systematik des Nahrungsnetzes als biophager Omnivore eingeordnet werden: Er ist ein Allesfresser, der sich im Laufe seiner Entwicklung aus einer großen und reichhaltigen Palette pflanzlicher und tierischer Nahrungsmittel zu versorgen vermochte.
sieh z.B. Ken Sayers, C. Owen Lovejoy: Blood, Bulbs, and Bunodonts: On Evolutionary Ecology and the Diets of Ardipithecus, Australopithecus, and Early Homo. In: The Quarterly Review of Biology. Band 89, Nr. 4, 2014, S. 319–357
Genau wie wir Menschen sind die Schimpansen Allesfresser. Das heißt, dass sie alle Arten vegetarischer Nahrung zu sich nehmen, aber auch Tiere essen und sie gezielt jagen
Ich habe mich nicht umsonst - primär - auf die Orangs und Gorillas bezogen...
Die nehmen Tierliches - höchstens - in Form von Maden, Käfern und Eiern auf...
Außern den Eiern sind "Omnis" ja nicht so sehr erpicht auf den Rest - zumindest nicht die meisten...;)
Es gibt unzählige Wissenschaftler, Biologen, Anthropologen, Archäologen und Ärzte, die gegensätzlich anderer Meinung sind !
nein Schimpansen gehen sogar auf die Jagd nach andern Affen.... nenn mir einen Fall wo ich unrecht habe, einen Wissenschfftler mit Quellenangabe, so wie ich Dir- ich könnte dir Dutzende andre liefern, mach ich gern, wenn du mir einen lieferst
Die Schimpansen sind uns biologisch betrachtet aber noch ein Stück näher als Orang Utans und Gorillas, auch in ihrem Verhalten. Daher wäre dieser Vergleich durchaus passender gewesen.
Veto:
Am nächsten stehen uns die großen Menschenaffen - wie Orangs und Gorillas !
Sie stehen mit uns in der Reihe der sog. "Frugivore" - der "Fruchtesser" !
Da beißt die Maus keinen Faden ab - wie man bei uns in Franken sagt...;)
Aber wie verhalten wir uns? Vielleicht macht Fleisch ja aggressiv?
Darüber gibt es in der Tat jede Menge Theorien - aber das steht auf einem anderen Blatt...;)
Ich persönlich nehme mir die Orangs als Vorbild, mein Mann sieht sich eher bei den Bonobos 😉
Mal abgesehen von körperlichen Ursachen (hat sich was geändert bei Dir, mehr körperliche Leistung gefragt? schwanger?...) ist das eben die Abweichung von sachlich/moralischer Überzeugung und körperlicher Reaktion auf was weiß ich Düfte, Gelüste usw.
= ist/bleibt DEINE Entscheidung, 29/30 vegan und 1/30 carnivor ist immer noch besser als 30/30 Mäckes ;o))
Ich hatte mich mal ca. 2 Jahre lang rein pflanzlich ernährt, um mich von Heuschnupfen zu heilen. Das hat auch funktioniert, die Allergiesymptome sind stark zurück gegangen. Aber nach den 2 Jahren musste ich immer öfter an Käse und Fisch und anderes Tierfleisch denken. Dann hatte ich mir Wurst gekauft, und nach wenigen Tagen keinen Appetit mehr darauf. Aber die Fischstände auf dem Wochenmarkt fand ich immer noch interessant. Also aß ich am Wochenende 1 Stück Fisch, - und das fühlte sich gut an. Das habe ich dann öfter gemacht, weil ich dachte: "Wenn ich so oft daran denken muss und es sich gut anfühlt beim Essen, dann braucht mein Körper das wohl." Im Sommer war ich vorsichtiger damit wegen dem Heuschnupfen. Aber die Symptome blieben gering. Und das ist bis heute so. Erst viel später habe ich durch das Internet etwas über DHA, EPA und andere Nährstoffe erfahren, die hauptsächlich oder ausschließlich in tierischer Nahrung vorkommen. Nicht alle sind unbedingt essentiell, können aber zur Gesundheit beitragen. Ich glaube aber, das muss man nicht alles wissen. Wenn man ein gutes Körperbewusstsein hat, dann merkt man schon was einem der Körper mitteilt. Seine Ernährung sollte man nicht nur mit dem Kopf (durch Denken und Meinung) steuern, sondern sich von subtileren körperlichem feedback leiten lassen. Wir können von den Tieren lernen: Die wissen nichts von Nährstoffen, und ernähren sich doch so dass es ihrem Körper gut tut - weil die nicht so "kopflastig" sind. Bei Tieren sind Kopf und Körper eine Einheit. Bei vielen (zivilisationsgeschädigten) Menschen macht der Kopf sein eigenes Ding, und lässt den Körper im Stich, der dann krank wird.
Wir Menschen zählen - entgegen der landläufigen Meinung - zu den sog. "Frugovoren" = den Fruchtessern...
Wir stehen damit in einer Reihe mit den großen Menschenaffen - allen voran den Orang-Utans und Gorillas.