Als Christ über andere Religionen und Philosophien informieren?

7 Antworten

Grüß Dich pacslegacy

Es kommt vordergründig nicht darauf an was Du glaubst, sondern was Du tust. Und wenn der Glauben mit dem Handeln zusammenfällt, dann um so besser. Das ist erwünscht. Das vorweg!

Doch es gibt ein Aber:

Für einen wirklich auch in schweren Tagen tragbaren Glauben zu entwickeln, sollte er unbedingt eine untrennbare Einheit von Wissenschaft, Philosophie und eigenem Erleben eingehen (Trias). Sie sollten sich nicht gegenseitig widersprechen. Und wenn man meint, dies nicht befolgen zu wollen, dem möchte ich folgendes zum Nachdenken geben:

Wissenschaft meint hier Wissenwollen

Philosophie meint hier Denkenwollen

Eigenes Erleben meint hier Erlebenwollen.

Letztlich hat das zur Folge, glaubensmäßig nach oben immer offen zu sein, um Starrheit und Dogmatismus zu vermeiden.

Das bedeutet natürlich, dass sie sich keinesfalls gegenseitig behindern dürfen, sondern dabei helfen, selbst dynamisch veränderbar zu bleiben, sich zu erweitern. Alle drei Bereiche sind absolut humanistisch und dürfen nicht verworfen werden. Und nur so ist zu verstehen, das der eigene Glaube hinterfragt werden muss. Das heißt nicht, ständig zu zweifeln und letztlich überhaupt nichts mehr zu glauben, sondern durch das leben und verwirklichen dieser Trias einen Glauben zu gewinnen, der wirklichkeitskompatibel ist.

Auf diese Weise gewinnst Du die Vielfalt des Lebens als tragenden Glaubensinhalt, ohne einengenden Vorschriften, ohne Priestern, ohne heiligen Schriften und ohne einem Gott dienen zu müssen. Dann bist Du ganz bei Dir, dienst Dir selbst und allem Lebendigen. Aber auch der Materie, denn Du selbst wie alles was organisch ist, ist ebenfalls Materie. Sind sind gleich berechtigt und kommen ohne einander nicht aus.

Unter dieser Einstellung habe mir diesen Merksatz zurechtgelegt:

Mache Dir die Welt zu Deinem Tempel, in dem Du die Vielfalt des Lebens als höchsten Gegenstand Deines Dasein verehrst.

Wie, das bleibt Dir und Deinem Weg und Willen überlassen.

Und dann mache ich Dir einen Vorschlag. Der Titel hört sich sehr kompliziert an, wird aber im Text sehr gut erklärt und ist leicht verständlich. Vielleicht regt Dich das zum Nachdenken an?

Viel Spaß beim Lesen

https://www.dropbox.com/scl/fi/33bd4bwj3fvwz4t40f5u0/Was-ist-der-monistisch-atheistische-Panentheismus.pdf?rlkey=eluq69fmjybkhrh9k68vsbdap&dl=0

Stell Dir den Text als unverbindliche Anregung vor und lasse Dich mal darauf ein.

Um noch einmal auf Deine Erwähnung von z.B. Taoismus, Stoa oder Buddhismus einzugehen. Vieles daraus ist auch in meine Religiosität bzw. in meinen Glauben eingeflossen, den Hinduismus mit eingeschlossen. Aber manches habe ich auch durch nachdenken verwerfen müssen. Grundsätzlich aber ist jede Glaubensart, jede Religion und jede Philosophie immer geeignet, sich daraus seinen eigenen Glauben zu zimmern. Das Suchen hört ja das ganz Leben nicht auf. Nicht etwa weil man nichts gefunden habe, sondern weil Eins zum Anderen kommt und sich im Laufe des Lebens vervollständigt. Jedoch sollte meines Erachtens die bereits erwähnte Trias (Wissenschaft, Philosophie und eigenes Erleben) als Einheit keinesfalls und niemals verlassen werden. Dann wird man ein wahrer Mensch.

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung

Taoismus, Stoa und Buddhismus kennen keine Götter bzw. sie sind nicht relevant.

Das erste Gebot fordert dich auf, nur einem Gott zu dienen. Da die genannten Weltanschauungen keinen Gottesdienst erfordern, kannst du sie nach Belieben in dein Leben einbauen, ohne gegen das erste Gebot zu verstossen.

Beim Buddhismus kommst du womöglich aber in einen anderen Konflikt: Jesus bietet dir die Erlösung in Form des ewigen Lebens an. Der Buddhismus fordert dich hingegen auf, auch über diese Anhaftung hinauszuwachsen und nach der kompletten Befreiung zu streben.

Es ist an dir zu entscheiden, welches dieser Ziele für dich erstrebenswerter ist.

Frag nicht irgendwelche anderen Leute, die eine Meinung im Kopf haben, sondern frag' dein fühlendes Herz. Bei religiöser und spiritueller Praxis ist nicht das Wissen und eine Meinung das Entscheidende, sondern es geht ums Fühlen. Wenn du z. B. als Christ etwas über (Nächsten)liebe weißt, aber im akuten Fall des Alltags nicht so fühlst, und mit christlicher Praxis sich dein Herz nicht öffnet, was sollte (der christliche) Gott dagegen haben wenn du es mit anderen Methoden versuchst?
Ich bezeichne mich nicht als Christ, sondern eher als Buddhist, aber das trifft es nicht wirklich. Ich bemühe mich, ein friedlicher Mensch zu sein und zum Frieden, Zufriedenheit und Glück in dieser Welt beizutragen. Das fängt bei mir selbst an, damit ich nach außen so wirken kann. Bei der Wahl der Methoden und Menschen, die mir dabei helfen, verlasse ich mich ganz auf mein Gefühl.
Wenn sich jemand etwas verbietet, dann kommt dieses Verbot nicht "von oben" (von Gott o. ä.), sondern aus den eigenen Gedanken. Ich beanspruche, selbst zu entscheiden was ich denke.

ja, verstösst es. Allerdings heisst es auch, prüft alles und behaltet das Gute. Wenn Dich bestimmte fernöstliche Meditationstechniken ruhiger im christlichem Gebet machen, warum nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gläubiger Katholik

Ich würde das so einschätzen, dass du dich tatsächlich nicht an das erste Gebot hältst. Kommt auf deine Herzenseinstellung an.