AfD und Nazis?
Gestern in einer Talkrunde: L. Klingbeil von der SPD nennt Alice Weidel und ihre AfD offen und auf Nachfrage wiederholt "Nazis".
Wie findet ihr das, hat er recht, ist das zu viel ?
Mit hat die Reaktion der S. Wagenknecht gut gefallen (obwohl ich sie sonst nicht mag).
9 Antworten
Es ist vieliecht nicht jeder in der AfD bekennend ein Nazi, ABER sie dulden und setzten Leute auf Platz 1, die bekennend Rechtsextrem sind, oder sogar per Gericht als Faschist bezeichnet werden dürfen.
Selbst die rechtsradikale Fraktion ID hat die AfD abgestoßen, da sie ihnen zu rechts ist, das muss man erst mal schaffen, als rechte Partei...
Krah hat sich so steile Aussagen geliefert, wie die Verharmlosung von SS-Soldaten (ist ja nicht jeder ein Verbrecher, der bei der Waffen-SS war... ähm doch, Junge, doch!).
Höcke hat eine fette Strafe bekommen weil er SA-Losungen gerufen hat und die Menschen dazu animierte, den Satz zu verfolgständigen, der Mann war GESCHICHTSLEHRER, naja von 1933-45 hat er im Studium jedenfalls verpennt...
Zudem sagte Höcke, dass das Problem sei, dass wir Hitler als das absolut Böse ansehen (Ja Junge, ALS WAS DENN SONST?).
Wenn du mit solchen Menschen in einer Partei bist, dich nicht distanzierst und auch sonst nicht gegen diese Menschen etwas unternimmst, weder parteiintern, noch extern, billigst du deren Meinung.
Wer die Meinung solcher Menschen billig, ist genauso schlecht, wie diese Menschen selbst, was dich faktisch auf die gleiche Stufe stellt. Wer einem Nazi nicht widerspricht, sondern ihm schweigend recht gibt, ist also selbst ein Nazi.
Ich finde die Aussage von Klingenbeil gut, da man das ruhig öffentlich bekennen kann und den Elefanten im Raum beim Namen nennen sollte, ich finde aber auch, das SW nicht unrecht hat, es spielt der AfD in ihre Jammer-Hörnchen und Mimimi-Sonaten...
Whataboutism ist immer eine nette Idee, sich raus zu reden... Fakt ist: Krah hat die Waffen-SS verharmlost und damit sogar die ultra rechte ID-Fraktion gegen sich aufgebracht, muss man auch erst mal schaffen, sogar den Rechten zu rechts zu sein... Des ist eine Leistung, durchaus.
Durch seine offene Bekennung zu rechten Ideologien darf er auch nicht jammern, wenn man Nazi zu ihm sagt und jeder, der sich eben nicht gegen ihn stellt, gibt ihm ja irgendwie recht... Ergo: rechtsradikales Pack schlägt und verträgt sich.
Habe ich doch... Jeder, der nicht offensichtlich gegen die Rechtsextremen der Partei ist, ist stillschweigend damit einverstanden, was sie sagen und tun und somit sind sie vom gleichen Schlag!
Frau Weidel hat starke rechtsextreme Tendenzen und viele menschenunwürdige Meinungen geäußert, allein was die Rolle von LGBTQ und deren Rechte angeht, sie hetzt munter "gegen die anderen" und treibt die Spaltung wohlwollend voran, sie diffamiert politische Kolleg*innen und spricht Menschengruppen ihre Rechte ab. Zudem hat sie sich NIE öffentlich gegen die Aussagen von Krah, Höcke, Bystron und all den anderen "netten Zeitgenossen" gestellt.
Das macht sie keinen Strich besser als die, die diese abscheulichen Dinge gesagt haben.
Jeder, der nicht offensichtlich gegen die Rechtsextremen der Partei ist, ist stillschweigend damit einverstanden, was sie sagen und tun und somit sind sie vom gleichen Schlag!
Das mag in diktatorischen Parteien so sein (Kommunisten, Faschisten), es gibt aber auch Parteien, welche eine gewisse Meinungsvielfalt zulassen und vlt deshalb auch erfolgreich sind. Gerade bei SPD und Grünen sieht man den Erfolg schwinden je mehr die Genossen auf Linie gegen Rechts (das beginnt dort bei der Union) getrimmt werden.
Und das macht die AfD jetzt weniger "nazihaft"?
Sorry, man wird nicht weniger Nazi nur weil jemand gegen einen ist. Wer sich mit Nazis solidarisiert, mit ihnen maschiert oder ihre Aussagen nicht deutlich, mehrfach und entschieden von sich weist, wer in einer Partei ist, die ein rechtsextremer Verdachtsfall ist, oder aber sogar bestätigt rechtsextrem, der ist und der bleibt: ein NAZI
Nazi wird in Deutschland mitunter mit den schlimmsten Verbrechen gegen die Menschheit assoziiert. Frau Weidel übertreibt gerne auch mal verbal, was ich ablehne, aber nichts rechtfertigt einen derartigen Vergleich und damit auch eine derartige Beleidigung für eine Frau, die sich noch nichts zu Schulden kommen hat lassen.
Ich hoffe, dass sie juristisch dagegen vorgeht und dass diese Beleidigung vor Millionen von Menschen ein deutliches Urteil nach sich zieht.
Ein juristisches Vorgehen wäre wünschenswert, dann wäre zumindest diese Frage geklärt.
"Nazi" ist eigentlich die Abkürzung für Nationalsozialist. Leute, die sich nur ihrem eigenen Volksstamm zugehörig fühlen + andere davon ausschließen. Das tut die AfD. Faschist wäre noch eine Steigerung davon. Genaugenommen ist Nazi sogar noch eine Beschönigung für die damaligen Faschisten von 33 - 45, die andere Volksgruppen nicht nur ausschlossen, sondern sogar umbrachten.
Wer, keine Probleme mit der Nazizeit und den über 60 Millionen Toten (5, 5 Millionen mit "industriellen Methoden" ermordete, zuvor gequälte, und nach deren Ableben in Gräben geworfene, zuvor deren Zähne wegen des Zahngolds rausgerissene und deren Haare wegen der Produktion von Bürste abrasierte Menschen); wer damit kein Problem hat, oder sich für eine Partei engagiert, in der Leute sind, die damit kein Problem haben, kann nicht nur, sondern sollte unmissverständlich als das bezeichnet werden was er ist, als Nazi ...
Ich fand die Benennung von AfD Wählern und die entsprechende Erklärung dazu von Florian Schröder im Talk mit Julian Reichelt absolut korrekt und nachvollziehbar, und finde das man das auf diese Talkshow Situation genauso beziehen kann. Nur das man jetzt mit dem anderen Ende der Fahnenstange redet.
Wenn Krah die SS verharmlost hat, was war das dann erst, was der deutsche Staat bis in die 80er hinein mit der Nichtaufarbeitung der Vergangenheit gemacht hat ? Grass, Tappert, Schmidt - alle Verbrecher ? Ok, Schmidt war Wehrmacht, aber an einem der größten Kriegsverbrechen, mit etwa einer Million Toten, beteiligt.