Abtreibungen ab 8.Woche verbieten?
Sollte man Abtreibung ab 2. Monat verbieten? von mir aus kann es auch ab der 3. Woche verboten werden.
41 Stimmen
7 Antworten
von mir aus kann es auch ab der 3. Woche verboten werden.
Das wäre dann ein komplettes Verbot, denn in der 3. Schwangerschaftswoche ist gerade mal der Eisprung und die Befruchtung. Am Ende der 3. Woche nistet sich das befruchtete Ei überhaupt erst ein, so dass es in der 3. Woche rein gar nichts gibt, was man abtreiben könnte.
Die Schwangerschaftswochen werden nämlich üblicherweise ab dem ersten Tag der letzten Periode vor der Schwangerschaft gezählt und nicht ab der Befruchtung. Dafür müsste man nämlich genau wissen, wann der Eisprung war und das wissen die meisten Frauen nicht. Den ersten Tag der letzten Periode hingegen kennen sie.
Abtreibung ab 2. Monat verbieten
Ab dem 2. Monat wäre dann ab der 5. Woche. Woher kommt diese willkürliche Grenze? Und sehr viele Frauen wissen in der 5. Woche noch gar nichts von ihrer Schwangerschaft, denn zu diesem Zeitpunkt bleibt gerade mal die Regelblutung aus. Frauen, die einen unregelmäßigen Zyklus haben oder nicht so genau darauf achten, werden wohl kaum einen Schwangerschaftstest machen, wenn ihre Periode nicht wirklich pünktlich kommt.
Hinzu kommt, dass man bei so einer frühen Grenze gar keine Zeit mehr hätte, um über die Entscheidung nachzudenken. Man müsste wirklich mit dem positiven Test in der Hand sofort einen Termin zur Abtreibung machen, wenn man ungewollt schwanger ist. Dabei ist es doch wünschenswert, über eine so schwere Entscheidung vielleicht auch mal ein paar Tage nachzudenken.
Übrigens:
Es gibt Untersuchungen, dass in Ländern mit strikten Abtreibungsgesetzen die Säuglingssterblichkeit am höchsten ist. (Column: States with the worst anti-abortion laws also have the worst infant mortality rates - Los Angeles Times (latimes.com))
"States with the largest number of abortion restrictions tended to have high infant mortality rates of 7.0 or above; abortion-friendly states had much lower rates.(CDC)"
Die USA haben zum Beispiel auch die höchste Müttersterblichkeitsrate aller Industrienationen. (U.S. Has The Worst Rate of Maternal Deaths In The Developed World : NPR)
"Indeed, the reported rate of maternal deaths in Texas soared from 72 deaths per 100,000 live births in 2010 to 148 deaths per 100,000 live births in 2012"
Zur Einordung: in Deutschland sind wir laut offizieller Statistik bei 7(!) verstorbenen Müttern auf 100.000 Lebendgeburten. Quelle: Liste der Länder nach Müttersterblichkeitsrate
Ganz offensichtlich tut man weder Gutes für Säuglinge noch für Frauen, wenn man Abtreibungen stark restriktiv behandelt.
Eine Studie des Center for Reproductive Rights and Ibis Reproductive Health aus dem Jahr 2017 ergab, dass die Feindseligkeit gegenüber reproduktiven Rechten tendenziell mit einem Mangel an staatlichen Maßnahmen zur Unterstützung der Gesundheit von Frauen und Säuglingen einhergeht. (USPA-Ibis-Evaluating-Priorities-v2.pdf (reproductiverights.org))
Passt auch ins Gesamtbild. Man interessiert sich nur für das Kind, solange es noch im Mutterleib drin ist. Danach ist es der Gesellschaft pupsegal.
Man zählt die Schwangerschaftswochen entweder ab dem Tag der letzten Monatsblutung oder ab dem Tag der Befruchtung. Das würde bedeuten, dass zwischen dem Ausbleiben der Periode und der Durchführung des Abbruchs gerade mal ein Zeitfenster von 4-6 Wochen, je nach Zählweise, bliebe. Und das ist ein Zeitraum, in dem extrem viele Frauen auch schlichtweg Schwankungen im Zyklus haben - und somit gar nicht checken würden, dass sie überhaupt schwanger sind, bis der Zeitraum für einen legalen Abbruch bereits abgelaufen ist!
Ansonsten, laut UN wird der Zwang, eine Schwangerschaft auszutragen und zu gebären, als Folter eingestuft. Und ja, hierzu wird auch der fehlende oder stark eingeschränkte Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen gezählt.
Wer also Abtreibungen verbieten möchte, befürwortet Folter! Befürwortest du wirklich Folter?
Dann wären sie komplett verboten, was aber an der Quote nichts ändert, es fördert lediglich die heimlichen, unprofessionellen Abtreibungen in Hinterhöfen.
Sorry, nein
Ich bin "pro choice". Es ist der Körper der Frau, zum einen. Zum anderen ist nicht jede Schwangerschaft gewollt.
Klar, jetzt könnt man sagen "Na dann muss sie eben besser verhüten". Aber was, wenn sie bei einvernehmlichem Sex verhütet - aber dann zu einem anderen Zeitpunkt vergewaltigt und dabei geschwängert wird? Oder was, wenn die typischen hormonellen Verhütungsmittel bei einer Frau mehr schädigen als Gutes zu bewirken?
Oh und.... bedenke noch eines.... Eine Schwangerschaft kann schon bei sehr jungen Teenagern entstehen, egal ob bei einvernehmlichem Sex/ bei Vergewaltigung. Um das zu verhindern müsste man also theoretisch bereits am dem Alter von rund 10 Jahren eine durchgehend wirksame Verhütungsmethode einsetzen, oder wie?
Und was ist bei allgemeinen Verhütungsunfällen? Kein Verhütungsmittel ist grundsätzlich zu 100 Prozent sicher. Was wenn Pille UND Kondom versagen?
Ist es wirklich sinnvoll in absolut jedem Fall Schwangerschaften auszuhalten, Babys zur Welt zu bringen.... Wenn die betroffene Frau genau weiß das sie das Kind nicht versorgen kann/ nicht versorgen will? Was passiert dann mit dem Baby? Klar, im Idealfall wird es in die Fürsorge übergeben.... und vielleicht hat es Glück von tollen Leuten adoptiert zu werden. Aber wer kann das garantieren?
Und die Dunkelziffer der heimlichen Schwangerschaften, heimlichen Geburten, ausgesetzten Neugeborenen oder getöteten Neugeborenen? Würde die nicht auch steigen wenn Abtreibung komplett verboten wäre, oder nur "genehmigt" wäre innerhalb der ersten Wochen?
Nicht zu vergessen.... wir würden in die "gute alte Zeit" zurückfallen.... in der man sich im Notfall durch dubiose und gefährliche Dinge "selbst half". Oder in der man heimlich eine Engelmacherin aufsuchte. Insgesammt würde dadurch das Risiko für die betroffene Frau enorm steigen das sie dadurch geschädigt wird oder gar stirbt. Und wenn sie nicht stirbt, so hat sie anschließend keine Möglichkeit es via psychologischer Hifle verarbeiten zu können.
Dann schreib das (was du in deinem dritten Punkt grade geschrieben hast) als Zusatz zu deinem Fragetext.
Denn damit grenzt du das Thema ein.
"Arme Frauen können sich keine Abtreibung leisten,.. deshalb haben arme Länder viele Kinder...": Nein und Ja gleichzeitig. In einem armen Land kann sich eine arme Frau eine offizielle Abtreibung in einer modernen Klinik nicht leisten weil ihr das Geld dafür fehlt. Und sie hat dort auch keine Krankenversicherung wie man das hier in Deutschland beispielsweise hätte. Also geht diese arme Frau im Notfall zu einer "Engelmacherin" oder verlässt sich auf überlieferte Hausrezepte.
Und, in armen Ländern bekommen auch arme Leute Kinder weil: - Verhütungsmethoden Geld kosten, - die Aufklärung nicht so weit fortgeschritten ist wie beispielsweise in Deutschland, - es mitunter zur kulturellen Norm gehört das man innerhalb der Ehe Kinder zeugen muss/ Kinder gebären muss um als wertvolles Mitglied der sozialen Gemeinschaft gelten zu können, - KInder werden in einigen Kulturen auch als künftige Versorger/ Unterstützer ihrer Eltern angesehen.
Du redest aber eher von Männern die Sex ohne Kondom besser finden oder?
-Es geht hier eher um die Abtreibung ohne Grund weil Spaß wichtiger war als Verhütung
Also ein Kind als Strafe für Spaß am Geschlechtsverkehr?
Aufgrund der vorhergehenden Beratungspflicht würden viele Frauen voraussichtlich Probleme haben die Frist einzuhalten.
-Arme Frauen können sich keine Abtreibung leisten, deswegen haben arme Länder viele Kinder.
-Nach einer Vergewaltigung geht man als Opfer entweder sofort in die Notaufnahme und lässt es dokumentieren oder man lässt es und bleibt zuhause. Nur wenige Abtreibungen finden wegen Vergewaltigung statt
-Es geht hier eher um die Abtreibung ohne Grund weil Spaß wichtiger war als Verhütung