Abstrakte (Formale) und Konkrete Gerechtigkeit

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"Perelman (geht) von den folgenden sechs Gerechtigkeitskonzeptionen aus (1945, 16–20) (konkrete Gerechtigkeitskonzepte):

1) jedem das Gleiche,

2) jedem gemäß seinen Verdiensten,

3) jedem gemäß seinen Werken,

4) jedem gemäß seinen Bedürfnissen,

5) jedem gemäß seinem Rang,

6) jedem gemäß dem ihm durch Gesetz Zugeteilten." (zitiert nach Jörg Schroth, Über formale Gerechtigkeit)

Formale Gerechtigkeit soll nach Perelman eine "gemeinsame Formel" dieser sechs Konzepte herstellen. Diese Formel lautet in der Tat:

Man soll gleiche Wesen gleich behandeln.

Idee ist, dass in allen sechs Konzepten das Prinzip einer Gleichheit steckt, aber je auf ein Wesensmerkmal von Menschengruppen bezogen. Das Problem ist, wie wird die Wesensbestimmung durchgeführt und was heißt "gleich" im Unterschied zu anderen. Wer beurteilt das? Aus dem Problem, dass werten eine menschliche Aktion bleibt und durch keine Formel davon zu trennen ist, kommt Perelman mit seiner Formel nicht heraus..

Einige der konkreten Gerechtigkeitskonzepte werden bereits bei Aristoteles genann. Siehe dazu Wikipedia "Gerechtigkeitstheorien" und dann Aristoteles.