Ab welchen Schulabschluss gilt man als gebildet?
Mit Berufsbildungsreife mittlere Reife oder erst mit Abitur
11 Stimmen
9 Antworten
Würde sagen, ab mittlerer Reife.
Hauptschule ist schon sehr billo, aber ab Realschule wird es echt einigermaßen anspruchsvoll, wobei man natürlich auch zwischen Personen, die gerade so bestehen und Personen, die gut bestehen, unterscheiden muss.
Bildung hat nichts oder nur sehr wenig, mit Schulbildung zu tun.
Ich habe eine etwas ältere Freundin, die am Land aufgewachsen ist und dort nur eine sechsklassige Grundschule besucht hat (das war damals noch möglich). Sie war immer sehr interessiert und eine richtige Leseratte. Sie beherrscht Englisch und Französisch auf C1-Niveau, ist unglaublich gebildet in Geschichte und Kunstgeschichte, hat ein breites Wissen über deutsche und französische Literatur - Lyrik und Prosa. Sie war und ist am politischen Tagesgeschehen sehr interessiert und hat auch darüber sehr viel Wissen. Ich habe Abitur und ein abgeschlossenes Universitätsstudium in Byzantinistik und Neogräzistik, spreche vier Fremdsprachen und lese für mein Leben gerne, aber mit meiner Freundin kann ich oft nicht mithalten.
Wie rotreginak02 sehr richtig sagte, ist das Lesen der Schlüssel zu wirklich guter Allgemeinbildung. Wer viel zu Themen, die ihn interessieren, liest, wird breiteres Wissen ansammeln, als die Schule je vermitteln kann.
Der Idealfall wäre natürlich, wenn die Schule auf viele Themen neugierig machen und es schaffen würde, Schüler zur Vertiefung zu motivieren. Leider ist das nur sehr selten der Fall und die meisten Schüler empfinden das Lernen nicht als Lust, sondern als Last. Das war bei mir genauso, nur wurde in meiner Familie immer viel gelesen und meine Eltern und die Oma verstanden es, mich neugierig zu erhalten. So wurde auch ich zum Bücherwurm.
Auch meine Söhne und mein Mann sind richtige Leseratten. Ich bin allerdings sehr dankbar, dass wir unseren Jungs Schulformen ermöglichen konnten, die ihnen die Freude am Lernen und ihre Neugierde nicht ausgetrieben haben, wie das in unseren Schulsystemen (DE/A) üblich ist.
Bildung ist relativ du willst garantiert nicht ein intellektueller Spießer sein der auf dem Wissensstand bleibt den er im Studium oder Schule sich angeeignet hat, lieber Bauernschlau und dynamische Bildung durch Selbstreflexion und lernen aus den Erfahrungen + lesen
Bei wem?
Bildung und Schulbildung sind zwei verschiedene Paar Schuh.
Gebildet ist man ganz sicher nicht wenn man sich das SCHULWISSEN angeeignet hat.
Dazu gehört eine ganze Menge mehr.
Das sollte eigentlich eine eigene Antwort und kein Kommentar werden...
Da Schulbildung nur ein kleiner Teil der Bildung ist, kann man einen "gebildeten" Menschen an einem Schulabschluss nicht fest machen.
Der höchste Schulabschluss ist die allgemeine Hochschulreife mit der man zumindest mehr Schulbildung erworben hat als mit allen anderen Schulabschlüssen.
Zur Allgemeinbildung gehörren aber aus meiner Sicht: gute Sprachkenntnisse der Muttersprache in Wort und Schrift und möglichst noch weitere Sprachen, Geschichtswissen, Kultur- und Literaturwissen, geographische Kenntnisse usw....eventuell noch Fachkenntnisse aus einem Studium o.Ä.
Ein gebildeter Mensch ist m.E. ein "belesener", denn ohne Lesen eignet man sich keine (Allgemein-) Bildung an.
In vielen Sprachen wird übrigens nicht zwischen "lesen" und "lernen" unterschieden, da gibt es nur ein Wort für beides.
Ich kenne übrigens Taxifahrer, die gebildeter bzw. belesener sind als Ingenieure oder Rechtsanwälte...