Ab wann gilt man als "Biodeutscher" und ist dieser Begriff überhaupt tragbar?

7 Antworten

Ich finde den Begriff völlig bekloppt. Hört sich irgendwie nach Kompostieren an... OK, sollte man Manche vielleicht auch - keine Ahnung.

Und in den vergangenen Jahren wird der Begriff auch vermehrt von den Neurechten genutzt. Vielleicht denken sie, dass sie damit weniger dümmlich auffallen, als wenn sie offen ihre Rassentheorie zum Besten geben.

Ursprünglich ironisch gemeint von Menschen mit Migrationshintergrund ist der Begriff leider verbrannt durch geistige Tiefflieger aus dem Rechtsaußen - Spektrum.


Ich würde sagen, eine Kombination folgender Kriterien:

  • Er sieht wie ein Deutscher aus.
  • Die Vorfahren leben schon seit vielen Generationen in Deutschland.
  • Vor -und Nachnamen sind typisch Deutsch respektive regional üblich.
  • Der Biodeutsche spricht zu Hause ausschliesslich Deutsch, eventuell mit regionalem Akzent, wie z.B. Sächsisch, Schwäbisch etc.
  • Er ernährt sich deutsch, er kleidet sich deutsch, er liebt Bier und Wurst.
  • Er arbeitet viel, präzise und fleissig; steht früh auf und geht früh zu Bett. Eine hohe Arbeitsmoral prägt ihn.
  • Sofern er eine Konfession hat, ist er katholisch oder protestantisch.
  • Er verhält sich deutsch: Er muss immer ein wenig den anderen sagen, was sie zu tun und lassen haben, ob etwas verboten oder erlaubt ist, und wenn er etwas Komisches beobachtet, meldet er den Vorfall der Polizei. Wenn ihm etwas nicht passt, nimmt er kein Blatt vor den Mund, und teilt dies seinem Gegenüber in einer Art und Weise mit, dass es durch Mark und Knochen geht. Er ist gesetzestreu und hinterfragt ungebührliches, überbordendes Verhalten. Er zieht Ruhe dem Lärm vor. Sauberkeit, Hygiene und gepflegtes Auftreten sind ihm auch wichtig. Er ist sparsam und lagert oder investiert sein Vermögen bei der lokalen Sparkasse. Er achtet auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Nicht das billigste Produkt, aber er kommt einer Abzocke rasch auf die Schliche und hält nach besseren Alternativen Ausschau.
  • Er fährt vorzugsweise unauffällige, aber hoch motorisierte deutsche Qualitätsautos. Vielleicht hat er gar einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil.
  • Er geht - nicht nur, aber gerne - nach Malle in den Urlaub.

CatsEyes  29.11.2024, 05:28

😱 Huch, welch strenges Reglement! 🤭

Dieser begriff ist weder tragbar noch sozial. Er ist diskriminierend und diffamierend.

Zudem ist die Einstufung als "Biodeutsch" vollkommen willkürlich - da es keine biologischen Deutschen gibt!

Tatsächlich ist die Bundesrepublik Deutschland ein echter Vielvölker-Staat. Schon die beiden südlichen Bundesländer bestehen aus Bayern, Franken, Oberpfälzern, Schwaben, Alemannen.

Wer ist davon nun "Biodeutsch"? Und ab der wievielten Generation ist man "Biodeutsch"?

Tatsächlich lehnt sich sich nämlich dieses "Biodeutsch" schon wieder ganz klar an eine Hitler'sche Rassenpolitik und die volksdeutsche Rassenkunde der Zeit 1933 bis 1945 an.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!

Nein der Begriff ist nicht tragbar und die Unterscheidung von "Biodeutschen" und "Passdeutschen" klingt wie damals mit Reichsbürger und Staatsbürger als man auch den Juden das Deutsch sein absprach auch wenn die Neue Rechte hierdrauf natürlich mit gespielter empörung antworten wird obwohl ihr bewusst ist dass sie genau das wollen.

Für mich ein völlig unsinniger Begriff. Zumal die Menschheit nicht in Deutschland entstanden ist. Die Definition dieses Begriffes kann nur zweckdienlich für bestimmte Gesinnungen, Denkarten sein.