Ab 2024 keine neuen Gas- und Ölheizungen mehr - vernünftig?

WalterMatern  29.03.2023, 10:44

Du kennst Details?

So pauschal wird das nicht kommen.

Wie sollten Etagenheizung

so kurzfristig ersetzt werden?

Jede Wohnung eine eigene Wärmepumpe?

gromio 
Beitragsersteller
 29.03.2023, 11:09

Dafür wird es Ausnahmeregelungen geben und/oder Anreize zur Umstellung auf Fernwärme oder Erneuerbare......abwarten

WalterMatern  29.03.2023, 11:18
Dafür wird es Ausnahmeregelungen geben und

Dann stell die Frage erneut wenn Details bekannt sind und man zu der Frage etwas sagen kann?

gromio 
Beitragsersteller
 29.03.2023, 12:17

wie Du an den Antworten siehst, können eine ganze Menge bereits jetzt etwas sagen.

WalterMatern  29.03.2023, 12:36

Welche der Antworten geht NICHT von Vorraussetzungen aus?

Wie fundiert/ belastbar sind diese Vorraussetzungen?

gromio 
Beitragsersteller
 29.03.2023, 13:35

panta rhei

13 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Auf jeden Fall sinnvoll, aber man sollte die Option trotzdem in Ausnahmefällen offen halten.

Ein Haus mit Gas oder Öl zu heizen ist in den meisten Fällen extrem unsinnig. In Elektroautos betreiben wir einen riesen Aufwand um die Energie in Batterien zu Speichern, damit kein Benzin oder Diesel mehr verbrannt werden muss. Aber Zuhause wo die Heizung immer am gleichen Ort steht verbrennen wir Heizöl (Diesel) um Wärme zu erzeugen. Das ist doch idiotisch.

Selbst wenn man den Wirkungsgrad über 100% bei Wärmepumpen nicht beachtet, wäre es trotzdem noch viel sinnvoller mit dem Strom unsere Häuser zu heizen und im Auto Benzin zu verbrennen, als unsere Häuser mit Öl zu heizen aber dafür mit dem Strom und allen damit verbundenen Nachteilen Auto zu fahren...

Das CO2 bleibt immer das Gleiche, egal ob es aus einer Heizung oder einem Auto kommt... Da machen wir lieber das was technisch einfacher und effizienter ist!


Friedliebender  01.04.2023, 23:41

Die Stromtrassen reichen nicht aus, um den Strom für alle Haushalte zu liefern und zudem sind die meisten Häuser nicht genug Wärmegedämmt. Und um eine Wärmepumpe optimal zu nutzen, braucht man eine Großflächenheizung, um sie mit Niedertemperatur nutzen zu können. Es müssen andere Lösungen her. Ich weiß von was ich rede.

SetsunaKyoura  03.04.2023, 08:33
@Friedliebender

Das stimmt schlichtweg nicht!

Ich habe eine Wärmepumpe in einem Haus von 1700 mit Radiatoren von 1950 in Betrieb. Ich heize mit einer maximalen Vorlauftemperatur von 55°c und das ergibt einen saisonalen COP von 3.37.

Ich verbrauche somit ca 10'000kWh Strom pro Heizperiode und die Wärmepumpe hat eine elektrische Maximalleistung von 10.26kW. Das ist etwa so viel wie zwei Herdplatten mit Backofen und das kann auch ohne Solaranlage jede Strominstallation liefern, sei sie noch so marode.

Und stell dir vor, wenn irgendwann in 10 Jahren jeder seinen Tesla am Abend in der Garage einsteckt, ist das nicht weniger belastend für das Stromnetz. Der nimmt sich an 400V nähmlich auch seine 11kW...

Und ausserdem, wenn die Grünen alles grün machen wollen und fossile Energieträger irgendwann komplett verbieten wollen, muss man irgendwann halt auch mal ins Stromnetz investieren. Bis jetzt heisst es nur immer WIR dürfen keine fossile Heizung mehr einbauen und WIR müssen ein Elektroauto kaufen. Irgendwann ist auch mal der Staat an der Reihe und muss dickere Kabel an die Masten hängen!

Friedliebender  03.04.2023, 18:01
@SetsunaKyoura

Alte Häuser sind oft gut isoliert, durch die damaligen Baustoffe. Doch es gibt genug, die mit Hohlblocksteinen gebaut wurden, die sehr schlecht isolieren. Und das gilt für die meisten Häuser.

Ich kenne Elektroingenieure, die das bestätigen, was ich sage.

SetsunaKyoura  03.04.2023, 19:23
@Friedliebender

OK, das bei neueren Häuser viel gepfuscht wird ist leider bekannt und meistens mangelt es bei der Isolation. Aber einfach sagen ich MUSS jetzt eine Ölheizung einbauen, weil mein Haus zum billigsten Preis gebaut wurde ist nicht der richtige Ansatz. Wer vor 20 Jahren gespart hat und dazumal zu knauserig war, muss jetzt halt in den sauren Apfel beissen und seine Hütte anständig Isolieren oder mehr Strom zahlen weil die Wärmepumpe nicht so effizient arbeitet. Effizienter als eine Öl oder Gasheizung ist jede Wärmepumpe, auch bei 65°c Vorlauf.

Eine schlechte Isolation ist eh die grösste Bausünde der Neuzeit, höchste Zeit das dies ebenfalls mal reguliert wird!

Und zum Stromnetz, bis da mal jedes Haus eine Wärmepumpe hat dauert es auch mit dem Verbot von Ölheizungen noch mindestens 20Jahre. Also genug Zeit um das Stromnetz sukzessive aufzurüsten.

Ausserdem wie in meinem vorherigen Kommentar schon erwähnt, das Elektroauto ladet an der gleichen Steckdose wie die Wärmepumpe. Und die werden gepusht als gäbe es kein Morgen, aber niemand sagt hier etwas zum Stromnetz. Nur die böse Wärmepumpe ist für alle Kohlekraftwerke auf der Welt verantwortlich...

Vernünftig ist das nicht, deshalb haben schon einige denkende Politiker Widerspruch dagegen eingelegt. Dieses Thema ist noch lange nicht vom Tisch.

Es gibt viele Wohnungen und Häuser die nicht mit Wärmepumpen ausreichend beheizt werden können. zudem, was geschieht mit den vielen Etagenheizungen? Wie soll das gehen, wenn diese gegen eine Wärmepumpe ausgetauscht werden soll? Woher will die Regierung den ganzen Strom her nehmen und was ist mit den ganzen Stromzuleitungen? Die jetzigen wären völlig überlastet. Also muss ein anderer Weg gefunden werden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Die Frage ist, ob es vernünftig ist, jetzt noch eine neue Gas- oder Ölheizung zu verbauen. Gerade bei Gas werden die Gasanschlüsse mittelfristig stark sinken. Das bedeutet, dass die Netzentgelte für die übrigen Kunden immer höher werden. Hinzu kommt, dass der Preis für Gas mit Sicherheit nicht mehr maßgeblich sinken werden - im Gegenteil - wenn die Abnahmelast sinkt, steigen auch hier die Kosten. Das heißt, jeder der jetzt eine neue Heizung verbaut, sollte sich im Klaren sein, dass diese über eine typische Lebensdauer nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden kann. Jeder sollte sich Gedanken machen, welche Alternativen bei ihm möglich sind. Unabhängig davon, ob das Gesetz so kommt oder nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Arbeite seit 25 Jahren bei einem Netzbetreiber.

Nein, eher unvernünftig und wohl noch nicht ausgegoren.

Macht gar keinen Sinn in der aktuellen wirtschaftlichen Lage, zudem müssen die Menschen das auch bezahlen können. Wenn man die Dinger dann noch mit Atomstrom oder Kohlestrom betreibt ist der Effekt nicht da, denn wenns kalt ist und man die Heizungen braucht scheint auch keine Sonne für Solarstrom, Wind ist auch nicht immer da.


SetsunaKyoura  29.03.2023, 10:41

Atomstrom ist CO2 neutral...

Leider werden in Deutschland lieber AKWs abgeschaltet und dafür Kohlekraftwerke gebaut um den den Tesla zu laden.

Nordseefan  29.03.2023, 14:57
@SetsunaKyoura

Klar Atomstrom ist problematisch. Aber was nützt der ausstieg wenn die um uns rum munter weiterlaufen?

SetsunaKyoura  29.03.2023, 15:27
@Nordseefan

Atomstrom ist nur problematisch wenn man es schlecht macht. Lieber ein paar seriöse AKWs in Westeuropa als irgendwo in einem Erdbebengebiet oder mit instabiler Wirschaft/Regierung oder gar Krieg!

Nordseefan  29.03.2023, 15:51
@SetsunaKyoura

Das Problem ist die ENDLAGERUNG. Das ein AKW bei uns in die Luft geht, da habe ich auch wenig bedenken