45.000€ während des Studiums gespart - Tipps?

5 Antworten

Mein mittelfristiges Ziel ist es, möglichst schnell 100.000€ voll zu machen um damit dann die Kraft des Zinseszinseffektes deutlich stärker nutzen zu können.

Dieser Satz klingt irgendwie nach Finanzfluss.^^ Nein, der Zinseszinseffekt läuft bei 99.000 nicht anders als bei 5.000, 100.000 oder 10 Millionen :o) Klar ist aber: Das, was du in jungen Jahren anlegst, rentiert sich am meisten, weil der Faktor Zeit eine große Rolle spielt.

Also du hast einen ETF-Sparplan - ich gehe mal davon aus, dass der global anlegt; ansonsten könnte man vielleicht weitere ETFs ins Boot holen. Und du hast eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung.

Eigentlich hast du damit schon die Note 1. Das bedeutet, dass du es vermutlich nicht mehr wirklich besser machen kannst. Aber du kannst es anders machen, wenn du Spaß daran hast^^. Mit sagen wir mal 1000 Euro im Monat in einen Welt-ETF hast du deine Pflicht mehr als erfüllt; alles darüber hinaus ist Kür und muss nicht unbedingt 100% Sinn machen.

Du kannst dich also zum Beispiel ergänzend in Einzelaktien versuchen oder weitere ETFs dazunehmen, welche die Diversifikation in deinem Depot erhöhen. Einzelaktien könnten dann zum Beispiel auch Immobilienaktien oder Rohstoffaktien sein; denn letztlich kann man auch solche Themenfelder über Aktien abdecken und muss nicht selbst zum Vermieter werden oder seine Goldbarren unterm Kopfkissen horten.^^ Wenn du bei dir in der Umgebung gut funktionierende Aktiengesellschaften hast, sind auch diese gute Ziele für direkte Investitionen. Du hast die gut im Blick, hast die Hauptversammlung in der Nähe (da gibt es auch immer nett zu essen^^) und kannst dich dann auch gut mit denen identifizieren (wobei das sich Identifizieren nicht unbedingt das beste Mittel ist, erfolgreich anzulegen^^).

Ich bin mit einem kleinen Beitrag in einer Bürgerenergiegenossenschaft investiert. Das ist kein Wachstumsgeschäft und wirft nicht viel ab. Aber ich fördere damit ehrenamtlich tätige Leute, die bei mir im Ort dafür kämpfen, dass erneuerbare Energie erzeugt wird. Fühlt sich gut an.

Grundsätzlich liegst du aber wie gesagt schon jetzt auf dem richtigen Kurs und kannst den auch so weiterverfolgen und ggf. später entscheiden, ob du hier oder da mal andere Sachen probierst.


ichhabnefrage71 
Beitragsersteller
 20.06.2024, 14:12

Hey,

danke für die Einschätzung.

Ja, mithilfe von Finanzfluss habe ich einen guten Einstieg in das Thema gefunden - wobei mir mein Vater bereits im Alter von 6-7 Jahren relativ viel über die Börse erklärt hat, dafür bin ich ihm sehr dankbar.

Natürlich stellen die 100.000€ keine lebensverändernde Grenze dar und der Zinseszinseffekt wird dadurch auch nicht stärker. Dort kommt man aber langsam an den Punkt, wo die jährlichen Renditen auf ein beachtliches Level im Vergleich zu den eigenen Einzahlungen steigen. Ich habe mir diese Zahl erst einmal als Ansporn in den Kopf gesetzt, um dran zu bleiben. Es wird eine Grenze erreicht, in welcher sich das Vermögen immer schneller und mehr erhöht.

Bei dem ETF handelt es sich um den Vanguard FTSE All World, ausschüttend. Bis ich den Sparerpauschbetrag vollständig genutzt habe bleibt das so, anschließend nehme ich den thesaurierenden.

Derzeit liegen meine Zwischenziele in den 10.000er-Schritten, die sind halbwegs zügig machbar und halten die Motivation aufrecht.

Ich schaue mir mal lokale Aktiengesellschaften an, danke für die Anregung.

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Warte mal - du verdienst 2800€, möchtest davon bis zu 1800 sparen (verstehe ich das richtig?) und 600€ laufende Kosten haben. Also bleiben noch 400€ für die Miete?

Ich würde mal überlegen, ob du nicht deinen Eltern einen ordentlichen Betrag schenken kannst. Es kommt natürlich auch auf deren Einkommen an.

Und dann würde ich auch ein bisschen Geld zurücklegen für Hobbys/ Urlaub, erste eigene Wohnung/ Möbel und unvorhergesehene Ausgaben/ Reparaturen etc.

Also, das würde ich noch einkalkulieren zusätzlich zu den 600€ für laufende Kosten. Man muss das ja nicht jeden Monat machen, man kann ja auch sparsame und weniger sparsame Monate definieren und in den sparsamen einen Betrag auf ein Extrasparkonto - oder auf dem Girokonto sparen, eben für unvorhergesehene Ausgaben, wenn man schnell Geld braucht.

Du hast offenbar die letzten drei Jahre fast ausschließlich auf Kosten deiner Eltern gelebt. Das ist kein Vorwurf, das machen ja viele so. Aber ich kenne es so, dass WENN die Kinder dann Geld verdienen, die Eltern eben auch etwas zurückbekommen und nicht "nur Miete", vor allem, wenn die Kinder sich das leisten können.

Frugalistisch zu leben, ist ein guter Lebensstil, man lernt, nichts zu verschwenden, zu erkunden, was für einen selbst das Nötigste, das Minimum ist, wie viel man im Extrem sparen kann.

ABER: Man sollte das Leben auch noch genießen und nicht geizig gegenüber nahestehenden Menschen sein. Und auch nicht geizig gegenüber sich selbst. Also, Zeiten definieren, zu denen man sich mal etwas gönnt und dann Zeiten, zu denen man sehr sparsam lebt.

Du hast doch jetzt schon ein viel größeres Polster als die meisten Menschen in deinem Alter - freue dich daran, baue das aus, aber langsam und gönne trotzdem deinen Eltern und auch dir hin und wieder etwas.

Setze sparsame Monate an und andere, in denen du Geld ausgeben "darfst". Definiere ggf., wie viel das maximal sein darf, was du eben vorher dafür gespart hast.

Aber es kann immer etwas Unvorhergesehens passieren, so dass Möglichkeiten eingeschränkt werden. Bspw. wollten die Eltern immer reisen und dann wird einer pflegebedürftig und man bedauert, das nicht vorher gemacht zu haben. Wenn dann vorher Geld da gewesen wäre, wird man sich ewig vorwerfen, nicht schon früher die Eltern nach ihrer Bucketlist gefragt zu haben. Das kann auch auf einen selbst zutreffen!


ichhabnefrage71 
Beitragsersteller
 20.06.2024, 13:40

Hey,

danke für die ausführliche Einschätzung.

Zunächst: Ja, ich plane 1.500-1.800€ monatlich zu investieren.

Die von mir angesetzten 600€ umfassen bereits den Freizeitaspekt - da sind bereits alle Ausgaben inkl. Kleidung, Hobbys und Treffen mit Freunden drin. Meine reinen Fixkosten bestehen aus den genannten Versicherungen, sowie zusätzlich dem 49€-Ticket und einer Mitgliedschaft im Fitnessstudio belaufen sich auf rund 200€ monatlich, die anderen 400€ sind für mein Privatleben. Insgesamt gelten die 600€ also für das Thema Lifestyle.

Dort mache ich es bereits wie du es vorschlägst, ich plane jeden Monat diese 600€ ein. Mal gebe ich sie aus, mal gebe ich weniger aus - das Geld stapelt sich dann langsam auf dem Konto für größere Ausgaben.

Um es objektiv zu sehen: Ja, ich habe größtenteils auf Kosten meiner Eltern gelebt. Ich lebe daheim und muss nichts abgeben, obwohl ich das angeboten habe - laut ihnen soll ich nichts abgeben, nach dem Studium werden das etwa 400-500€ monatlich sein. Die finanzielle Situation ist entspannt, wir leben in einem abbezahlten Haus und mein Vater ist Pensionär. Wir haben Geld nicht im Überfluss, aber wir brauchen uns keine Gedanken zu machen wie man die Rechnungen bezahlen kann.

Ich unternehme viel mit meinen Eltern, wir fahren jedes Jahr einige Wochen zu unserem kleinen Ferienhaus. Bei anderen Leuten bin ich nicht geizig, dafür gebe ich gerne Geld aus. Ich spare dann eher bei mir, wobei ich persönlich auch nicht viel brauche um glücklich zu sein.

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Stark! Ganz ehrlich: ich würde nicht viel verändern. Wenn du mit so einem Lebensstil glücklich bist, wozu das viele Geld? Klar, man kann sich jetzt einen Kopf drüber machen, ob man was optimieren kann, ob man irgendwie noch mehr Geld einfahren kann, aber wofür? Leb dein Leben, zahl möglich viel ein und lebe möglichst schnell vom Zinseszinseffekt.

Na läuft doch 1A. Ich persönlich würde als StopLoss immer Gold physisch ins Boot holen aber das muss jeder selber wissen. Und generell würde ich immer paar tausender auf der Bank oder in bar halten, damit du auch kurzfristig liquide bist (Unfälle, Anschaffungen, etc ). Auch auschüttende ETFs oder Einzelaktien mit ner guten Dividende sind ne geile Sache. Aber generell rate ich dir, wenn du so ein Kapital zur Verfügung hast dann nutze es auch um was vom Leben zu haben. Wie du sagst muss man ja keine Luxus Güter kaufen, aber am Wochendende Essen gehen und paar gute Urlaube mit Freunden oder deiner Freundin falls du eine hast, warum nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Erstmal Respekt dass du so viel angespart hast!

Du könntest z. B. meine Schulden begleichen. Wäre eine Top Investition!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung