160 Jahre SPD?

Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen

Gut, weil... 48%
Andere Meinung,... 44%
Schlecht, weil... 7%

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Gut, weil...

weil ich SPD Wähler bin


Bones007 
Beitragsersteller
 23.05.2023, 16:51

Sehr gut 👍🏻

Bitte bleiben Sie dabei!

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Booooman  23.05.2023, 16:55
@Bones007

Schon seit 37 Jahren - seitdem ich wahlberechtigt bin

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Andere Meinung,...

Ich fand die klassische SPD-Politik früher gut, aber unter Gerhard Schröder ("Genosse der Bosse") und dem arroganten Franz Müntefering, der Wählern ca. 2006 vorhielt es sei "unfair", gebrochene Wahlversprechen zu rügen, ebbte meine Begeisterung sehr schnell ab. Hier ist mal was zum Jubiläum, wenn's einen interessiert.

https://www.youtube.com/watch?v=prOJaBBl0y4

Ich habe mich relativ schnell dann auch für die WASG begeistern können, die es inzwischen auch nicht mehr gibt - parteipolitisch bin ich CDU'ler und galt in meiner Heimatstadt als "der rote Schwarze" - ich bin ein linksgerichteter Konservativer und fühle mich in der CDU besser aufgehoben als in der SPD, deren Ortsvereine oft im menschlichen Sinne sehr schwierig sind (ich war auch Gemeinderat und habe auch hinter den Kulissen und außerhalb der Protokolle so einiges erlebt). Die meisten "SPD'ler" sind eigentlich gar nicht so "sozial", sondern ziemlich intolerant, arrogant und unangenehm - je linksgerichteter, umso schlimmer und umso belehrender und verbohrter. Ich kann hier von etlichen Begegnungen berichten, die befremdlich waren selbst als gar nicht mittelbar Beteiligter.

Ich war wie gesagt CDU-Gemeinderat und die Zusammenarbeit mit der SPD war in allen Gremien sehr schwer. Es gab nette Genossen, aber das war nicht die Regel - die meisten waren verbissene Ichmenschen und Selbstdarsteller, die zwar "sozial" predigten, wenn ein Redakteur der Zeitung kam, aber sonst genau diejenigen, die SPD wählten, als Abschaum und primitive, dumme Arbeiter beschimpft haben. Auch die Freien Wähler kamen nicht mit ihr zurecht. Es gab auch die Fraktion der Republikaner, Fraktionssprecher war ein früherer Lehrer von mir; mit denen konnte man eigentlich reden und das waren an sich lösungsorientierte Kommunalpolitiker.

Auch die Jusos galten in meiner Heimat nicht zu Unrecht als notorische Krachmacher und Unruhestifter, die u.a. Wahlplakate aller anderen Parteien zerstörten oder Wahlkampfstände der CDU und der FDP sabotierten. Wer in unserer Heimat Mitglied der Jusos war, hatte es aus dem Grund schwer bei der Lehrstellensuche - nicht weil man eine extrem schwarze Region wäre, sondern weil die Jusos ohne Ende verrufen waren.

Ebenso waren die Kandidatenlisten der SPD oft schwierig: Polternde, dem Juso-Lager unmittelbar entwachsene Studenten mit markigen Sprüchen standen stets sehr unfreundlich und arrogant auftretenden, optisch wie Günter Grass so gegen Ende der 80er-Jahre aussehenden älteren Lehrern mit Bart und Wollsakko zu rotem Pullunder gegenüber und natürlich dem typischen 68-jährigen "Quotenarbeiter", der zwar nach dem Krieg in seinem Dorf Schreiner, Maurer oder Schlosser gelernt hatte, aber entweder Berufssoldat in Pension ist oder zuletzt seit 30 Jahren Betriebsrat mit eigenem Büro war oder in der SPD-Kreisgeschäftsstelle tätig gewesen ist, so dass er eine fürstliche Pension kassiert und "soziale Sprüche" zum Besten gibt. Wer soll denn so was wählen? Das ist doch ein Freibrief für Nichtwähler oder animiert dazu, andere Parteien zu wählen. Genau so was hat mich damals davon abgehalten, in die SPD einzutreten, obwohl ich mich mit Anfang 20 trotz des Schröder-Debakels inhaltlich noch eher bei der SPD wiedergefunden hatte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kriminick  23.05.2023, 17:03

Ich verstehe nur all zu gut, was Du empfindest bzw. analysierst. Ich kenne auch eine ganze Latte eher ... bräsiger Sozialdemokraten, und die institutionelle Macht dieser Leute ist leider oft zu groß. Dennoch ... ist die politische Wirkung einer Gruppe manchmal ja interessanter als das Auftreten ihrer Individuen. Was jedenfalls die relative Garantie sozialer Gepflogenheiten in Deutschland angeht, ist die SPD doch eine in ihrer gesamten Geschichte weitgehend verlässliche Truppe, verglichen vor allem mit vielen definitiv unsozialen Ambitionen der CduCsu. Dies sage ich als ... Linksradikaler. :)

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rotesand  23.05.2023, 17:08
@Kriminick
bräsiger Sozialdemokraten, und die institutionelle Macht dieser Leute ist leider oft zu groß.

In der Tat - gäbe es die nicht in ihrer Macht, hätte ich vielleicht den Weg in die SPD gefunden, aber das menschliche Klima sprach nie dafür. In der CDU gibt es auch viele "alte Männer", aber die sind meist relativ gesellig und lustig, während die "SPD-Senioren" meist unfreundlich, arrogant und belehrend sind, zudem intolerant gegenüber Andersdenkenden und selbstgerecht - so meine Erfahrung. Die "Jungen" so um die 30-60 verkaufen sich besser und treten netter auf, sind aber inhaltlich nicht anders als die "Alten".

Dass die SPD sicherlich eine gute Sozialkonstate ist, mag ich ihr nicht absprechen, aber menschlich habe ich mich in den Ortsverbänden immer unwohl gefühlt und merkte, wie tief die Gräben waren und jeder nach der Macht des anderen gierte.

CDU und CSU sind aber auch nicht direkt christlich und auch nicht direkt sozial - d.h. auf dem flachen Land in der Kommunalpolitik, die mein Steckenpferd ist, habe ich in der CDU/CSU (bin genau im Grenzland Bayern/BaWü ansässig) sehr gute Kontakte und auch Freundschaften über die Partei hinaus, weil man sich einfach menschlich mag - aber auf Bundesebene mag es genau umgekehrt sein und im Landtag wird es nicht besser sein.

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Kriminick  23.05.2023, 17:10
@rotesand

Ich kann mir vorstellen, dass Du ein interessanter, ein angenehmer Zeitgenosse und nicht verbohrt bist.

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rotesand  23.05.2023, 17:15
@Kriminick

Danke :-). Ich bin zumindest einer, bei dem die Leute das kriegen, was sie sehen - nicht mehr und nicht weniger. Ich verstelle mich nicht und versuche gerecht, fair und freundlich mit anderen umzugehen, ehrlich und offen - bisher hat's doch meist geklappt, ich habe auch noch nie einen ernsthaft unzufriedenen Kunden gehabt & auch wenn mitunter schon mal die Fetzen flogen, ist menschlich nie was kaputtgegangen. Nur die unschöne Bezeichnung "Akademikertrottel" empfand ich in all den Jahren dann doch als entwürdigend bzw. ordnete es als die Beleidigung ein, als die es die Person gemeint hat, die mich entsprechend betitelte.

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Bones007 
Beitragsersteller
 23.05.2023, 16:58

Ich bin SPD-Mitglied und habe die nötige Ahnung und Erfahrung von der Sie sprechen. Aber ob ich da überall zustimmen würde? Eher Nein...

Ich sage da nur "Brandmauer gegen Rechts" die fällt anscheinend ziemlich schnell oder steht nur dann wenn man Sie nicht braucht...

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rotesand  23.05.2023, 17:04
@Bones007
Aber ob ich da überall zustimmen würde? Eher Nein...

Sind zum Großteil sicher auch regional bezogene Beobachtungen, die nicht überall so sein müssen, die auch sicherlich nicht synonym für die SPD stehen, aber meine Gedanken und Erlebnisse sind, an die ich im SPD-Zusammenhang sofort denke.

 "Brandmauer gegen Rechts"

Wenn die CDU mit der AfD gemeinsame Sache machen würde (!), weiß ich trotz netter Kontakte innerhalb der CDU nicht, ob ich die Mitgliedschaft aufrecht erhalten würde. AfD geht einfach nicht, auch wenn sie ihre Daseinsberechtigung hat und gerade wegen des Versagens der großen Parteien (auch die CDU macht Fehler; ich habe auch nicht immer CDU gewählt und bin kein Merkel-Freund, im Gegenteil) da steht, wo sie derzeit steht.

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Bones007 
Beitragsersteller
 23.05.2023, 17:20
@rotesand

Und wie betrachten Sie dann den „Skandal” in Oder-Spree?

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Gut, weil...

Die SPD hat wahlprogrammatisch das GG schon eingefordert, als Konservative noch auf Bäumen hausten...:-)

Gut, weil...

Ich bin kein SPD-Wähler, noch bin ich deren "Klientel" bzw. Zielgruppe, noch unterstüzte ich deren politischen Ziele/Schwerpunkte (stehe weiter rechts). Trotzdem ist es natürlich gut dass es die Partei gibt.

Jede Partei repräsentiert die Interessen der Menschen die sie wählen, damit ist jede Partei welche Stimmen aus der Bevölkerung erhält wichtig und richtig, egal ob ich deren Ziele für richtig bescheuert oder richtig gut halte.

Eine Demokratie soll durch verschiedene Parteien die verschiedenen Meinung in der Bevölkerung repräsentieren. Das geht nur wenn es eben auch verschieden Parteien mit verschiedenen Meinungen gibt...

So funktioniert Demokratie. In meinem Weltbild zumindest.

Gut, weil...

Mein Familie waren von Anfang an Sozialdemokraten.