Wie faul sind die Generationen Y und Z?
wollen sie wirklich nichts mehr leisten?
7 Antworten
Gen Y wurde lange Zeit nicht ohne Grund "Generation Praktikum" genannt. Nicht, weil wir so gerne unbezahlte Praktika gemacht haben, sondern weil wir genau die machen mussten, um überhaupt mal Chancen auf eine Ausbildungsstelle oder einen Job zu haben! Zumindest für die Älteren dieser Generation war das zu Beginn unseres Berufslebens bittere Realität.
Und wir haben es gemacht. Wir haben fest daran geglaubt, dass wir uns nur gut bilden und uns fleißig beweisen müssen, damit sich dann der Erfolg schon einstellen wird. Wir haben geleistet, getan, gemacht.
Und jetzt? Jetzt stehen wir da, in unseren 30ern und 40ern, ausgebrannt und müde, mit unseren Gehältern, die inzwischen zwar nette Zahlen aufweisen, aber auf der anderen Seite mit Preisen für Mieten, Immobilien, Lebensmittel und so weiter, die immer noch kaum besser als damals beim Berufseinstieg dazu passen wollen.
Wir sind ernüchtert, enttäuscht, desillusioniert. Die Versprechen, die uns gemacht wurden, wurden in keinster Weise gehalten. Also wozu noch weiter diesen Weg der absoluten Leistungsbereitschaft, hochgradigen Motivation und Aufopferung gehen? Welche Anreize werden uns dafür denn bitte geboten, was haben wir davon?
Genau deshalb gehen wir jetzt eben zunehmend nach dem Prinzip vor, nur noch gerade so viel zu arbeiten, dass es für unser Leben im Jetzt und Hier reicht. Ohne Gedanken an die Zukunft, ohne "Wenn wir uns nur gut anstrengen, dann...". Weil wir eben schon gelernt haben, dass das leere Versprechen sind. Und wer will uns das bitte übel nehmen?
Das ist alles, was du da raus liest? Also, du denkst, dass Politiker*innen Arbeitgebern vorgeschrieben haben, uns erst nach etlichen unbezahlten Praktika in bezahlten Jobs einzustellen und dort die Gehälter dann auch so gering wie nur irgend möglich zu halten? Oder dass es die Politik war, die arme börsennotierte Unternehmen dazu gezwungen hat, den Immobilienmarkt so aufzukaufen und zu gestalten, dass die Miete inzwischen nicht mehr die empfohlenen 30%, sondern eher 50% aufwärts vom Gehalt ausmacht, von Kaufpreisen ganz zu schweigen? Ja nun, Verantwortung übernehmen und eigenes Fehlverhalten einsehen oder gar korrigieren ist ja bekanntermaßen nicht gerade die Stärke der Boomer-Generation, das wissen wir inzwischen ja...
wer war denn dann Schuld wenn nicht die Politik?
Wer macht denn Politik? Roboter? Maschinen? Außerirdische? Wer wählt? Wer stellt sich zur Wahl?
Und ist die Politik in deiner Welt gleichbedeutend mit Unternehmen?
am ehesten: die Unternehmer setzen in der Politik ihre Interessen durch. Die Jugend kann das kaum. Die Politiker interessieren sich fast nur für das Establishment.
Exakt. Und wer war und ist in den letzten rund 20, 25 Jahren "das Establishent"? Gen Y und Gen Z?
das Establishment waren die älteren. Natürlich wart Ihr nicht selber an der Misere Schuld!
Exakt. Aber wir sind eben die Leidtragenden dieser Misere. Und uns wird jetzt vorgeworfen, dass wir daraus entsprechende Schlüsse ziehen und da nicht einfach mehr brav mitspielen.
Das war zu einem bestimmtem Zeitpunkt wohl so. Allerdings gab es ja vor euch schon die Nullbocker.
Deine Frage richtet sich aber nun mal konkret an uns. Inklusive dieses Vorwurfs, wir seien "faul".
inzwischen hat sich der Arbeitsmarkt im Verhältnis zur Zeit der Generation Praktikum geändert, aber nicht die Haltung der Jugend scheinbar.
Geändert hat sich maximal der Punkt, dass man inzwischen keine unbezahlten Praktika mehr machen muss, um überhaupt irgendwo genommen zu werden. An den Gehältern im Verhältnis zu den Preisen hingegen hat sich herzlich wenig getan bzw. die Situation eher verschlimmert...
Die Inflation betrifft alle bis zum Grab! Und daran ist wirklich die Politik Schuld. Jahrelange Nullzinspolitik in Brüssel haben die Preise hochgetrieben. Aber das ist wieder ein Thema für sich.
Der Unterschied ist eben, dass uns die Inflation zu einem Zeitpunkt im Leben trifft, wo wir noch keine wirkliche Chance hatten, uns etwas aufzubauen. Und dass sie uns somit umso mehr daran hindert, genau das zu tun.
Und ansonsten, noch mal: Politik ist nichts, was vom Himmel fällt. Politik entsteht aus Wahlentscheidungen und aus Menschen, die sich zur Wahl stellen. Was aber erstaunlicherweise nur selten diejenigen sind, die sich dann zurücklehnen und alles, was schief läuft auf "die Politik" schieben.
wir sind Opfer einer Oligarchie der Unfähigen!
Also wozu noch weiter diesen Weg der absoluten Leistungsbereitschaft, hochgradigen Motivation und Aufopferung gehen?
Intrinsische Motivation.
Wofür denn genau? Also, was motiviert dich in beruflicher Hinsicht intrinsisch?
Was denn genau? Was kann man als einfacher Mitarbeiter im Job wirklich bewirken?
Du kannst sehr viel bewirken. Versuche Änderungen herbeizuführen wo du Limitationen siehst und nutze diese erweiterten Grenzen un großes zu schaffen.
Das sind doch nur leere Worthülsen. Und wieder eine Aneinanderreihung der gleichen leeren Versprechen. Nee du.
Es ist keine leere Aneinanderreihung. Mache dir mal Gedanken über meine Aussage.
Nee, präzisere deine Aussage mal! Welche Veränderungen? Was ist das "Große"?
Arbeitest du Beispielsweise in der IT, kannst du probieren ein Produkt in eine Richtung zu lenken, bei welcher es eine positive Wirkung entfalten kann.
Welche "positive Wirkung" soll das denn sein? Und wie genau soll ein ITler was genau dabei "in eine Richtung lenken"?
Überlege doch: Da wo Grenzen im Leben sind kann man daran arbeiten diesr auszuweiten. Tut man dies kann man wiederum positives bewirken.
Und du glaubst, das kann man im Angestelltenverhältnis tun? Also, dass der ITler einfach mal irgendwelche "die Grenzen des Lebens ausweitende" Dinge in die vom Kunden in Auftrag gegebene Software einbauen kann, die gar nicht in den Anforderungen stehen? Dass sein Arbeitgeber ihm dafür nicht aufs Dach steigen wird, weil er Personalstunden dafür verplempert, ohne dass der Kunde sie auch bezahlen wird, weil dieser das eben nicht angefordert hat? Hast du schon mal in einem Unternehmen als abhängig Beschäftigter gearbeitet ;)?
Garnicht. Für die Generation Y kann ich nicht sprechen, aber für die Z und ein wenig für die Alpha. Faul nicht, bloß effizienter und weniger redundant.
inwiefern effizienter und weniger redundant? Im Vergleih zu wem?
Mitunter im Vergleich zu vielen "älteren" Personen.
Es gab hier vor einer Weile eine schöne Diskussion darum, dass die Generation Z weniger zu Käsetheken in Läden gehen würde. Letztlich bin ich der Meinung, dass dies, sollte dem so sein, daran liegt, dass das Einkaufen mit Käse aus dem Kühlfach deutlich schneller geht, man sich die Zutaten durchsehen kann, es weniger Mitarbeiter benötigt, etc.
X ist die Generation nach den Boomern
Leisten auf was?
Ich bin Gens Z
Spende monatlich-jâhrlich
Selbststandig
und agachiere mich fur eine bessere Welt
naturlich nehme ich nicht jeden dreckssjob an um auf die Runden zukommen deshalb bin ich aber kein schlechter Mensch
Gar nicht würde ich sagen. Sie wollen einfach nicht zu den schlechten Bedingungen arbeiten, womit sie einfach nur recht haben.
gute Darstellung. Ihr seid die Opfer hundsgemeiner Politiker und Politikerinnen!