Wenn Wehrpflicht, dann für alle?
Guten Tag,
In den letzten Monaten kam häufiger das Thema der Wehrpflicht auf.
Für mich als männliche Person würde dies bedeuten, dass ich eine Grundausbildung machen und im Kriegsfall auch zur Waffe greifen müsste.
Nun steht aber im Grundgesetz, dass alle Menschen vor dem Staat gleich sind. Deshalb bin ich der Meinung, dass die Wehrpflicht auch für Frauen und alle anderen Geschlechter, falls sie wieder in Kraft gesetzt wird, gelten sollte.
Was haltet ihr davon?
8 Antworten
Vorab: Ich bin grundsätzlich gegen die Wehrpflicht, soviel vorweg.
Zur Frage: Laut der deutschen Verfassung gilt die Wehrpflicht für Männer, derzeit ist die Pflicht Grundwehrdienst zu leisten ausgesetzt, jedoch ist das theoretisch wieder änderbar.
Eine Verfassungsänderung die die Wehrpflicht auf Frauen ausweitet halte ich für unwahrscheinlich, ebenso halte ich es für unwahrscheinlich, dass die für alle Männer geltente Pflicht Grundwehrdienst bzw Zivildienst zu leisten, die es bis 2011 gab, wieder aktiviert wird.
Die Wehrpflicht die nur für Männer gibt wäre theoretisch verfassungswidrig, steht aber selbst in der Verfassung. Das halte ich für ebenso fragwürdig wie die Wehrpflicht an sich, faktisch ist es aber so.
Solange Frauen nicht für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn bekommen, sie sich nach wie vor hauptsächlich um die Kindererziehung kümmern und sie weiteren gesellschaftlichen Diskriminierungen ausgesetzt sind (z. B. Frauen es schwerer haben, in Führungspositionen zu kommen), solange kann ich als Mann es akzeptieren, dass ich Wehrdienst leisten muss und Frauen dies freiwillig tun können.
Ähnlich argumentierte man auch damals im neunzehnten Jahrhundert, da hieß es auch dass die Frau fleißig Kinder kriegen und aufziehen sollte, während der Mann für das Vaterland sterben soll.
Die Argumente bleiben meistens genau gleich.
Natürlich wenn für alle oder niemanden, alles andere wäre sexistisch.
Tatsächlich hat der Verteidigungsminister bislang lediglich ein Konzept vorgestellt, ob daraus eine Wehrpflicht resultiert, ist fraglich.
Es geht in erster Linie um Personalgewinnung, da auch die Bundeswehr dem Fachkräftemangel unterliegt.
Eine Wehrpflicht gibt es noch, welche ja bekanntlich ausgesetzt ist, im Grunde ist das in der Weise ausreichend.
Käme es zu einer neuen Form einer Militärdienstpflicht, dann würde diese höchstwahrscheinlich dem Konzept der alten Wehrpflicht ähneln und nur das männliche Geschlecht betreffen.
Für mich als männliche Person würde dies bedeuten, dass ich eine Grundausbildung machen und im Kriegsfall auch zur Waffe greifen müsste.
Würde es nicht. Du hast das Recht, den Dienst an der Waffe zu verweigern.
Ich halte die Wehrpflicht generell für unnötig. Sie sorgt nicht für mehr Sicherheit und kostet den Staat nur jede Menge Geld, das bei einer Berufsarmee wesentlich besser angebracht wäre.
Aktuell nichts, da sie ausgesetzt ist. Sobald man sie wieder aktiviert, kostet sie massenweise Geld.
Richtig. und wird das Geld für eine Verbesserung der Berufsarmee verwendet? Wohl kaum denn unsere Trümmertruppe ist ja kaum einsatzfähig.
Und genau das gehört geändert, anstatt sich über eine unnütze Wehrpflicht zu unterhalten.
Wieviel kostet den Staat denn die aktuelle Wehrpflicht?