Warum sollen Hunde nicht Jagen?
Ich höre im Internet sehr oft Tipps wie man Hunden das Jagdverhalten abtrainieren kann. Aber was ist so schlimm daran? Soll er doch jagen solang er danach wieder zurück kommt. Außerdem würden die meisten Hunde wahrscheinlich eh keinen Hasen o.ä. erwischen.
Generell meinte ich das eher so das ich den Hund nur jagen lassen würde wenn er auch während der Jagd bedingungslos Rückrufbar ist.
9 Antworten
Wer Tiere liebt...und ich gehe mal davon aus, dass Du als Hundehalter auch alle Tiere liebst....der sollte das Wohl aller Tiere achten...
Also wie würdest Du es finden, wenn Dein Hund Rehe und Rehkitze verletzt oder tötet...
Und was, wenn Dein Hund im Jagttrieb auf eine Strasse rennt, vor ein Auto und die Insassen verunglücken...
Ich glaube, Du hast das alles nicht bedacht.
Versetz dich mal in die Lage des gejagten Tieres. Nur weil es ein Hase oder Reh ist, fühlt es nicht anders als ein Hund. Sie haben absolute Todesangst, auch wenn sie nicht erwischt werden. Du kannst nicht einfach die Freude des Jagens deines Hundes über andere Tiere stellen.
Ein Hund hat einen angeborenen Jagdtrieb, vor allem Jagdhunde wie Dackel, Beagle usw. Es versuchen weg zu machen, könnte eher Probleme verursachen, als es besser zu machen und man muss einen Jagdtrieb vor allem Managen können.
Man muss den Jagdtrieb also eher in kontrollierte Bahnen lenken, so lastet man den Hund nicht nur aus und ist zufrieden, ohne dass er unerwünschtes Verhalten zeigt, sondern verhindert auch Probleme, nur weil man hundetypische Verhaltensweisen unterdrücken, anstelle zu Handhaben.
Wichtig ist dabei ein guter Grundgehorsam den man trainieren muss, also Rückruftraining und Impulskontrolle. Gerade bei Jagdhunden sehr wichtig, damit sie eben nicht jedem Hasen oder Katze hinterher setzen, wie du bereits angemerkt hast, dabei muss man berücksichtigen dass natürlich vergleichsweise wenige Jagdhundrassen wirklich bei der Jagd genutzt werden und viele in Privaten Haushalten leben, gerade z.B. Dackel die immer beliebter werden.
Man sollte dafür eher Ersatzjagdspiele anbieten z.B. durch Dummytraining oder Fährtenarbeit, und Apportieren, dabei kann man auch Impulskontrolle Trainieren indem er erst hinterher setzt wenn er darf und nicht einfach losrennt. Also das Jagdverhalten auf eine angemessene und angebrachte Alternative umleiten.
Während des Trainings sollte man auch Gebiete wo viele Wildtiere sind eher vermeiden, da es immer problematisch werden kann wenn ein Hund der noch nicht 1A auf Rückruf und Bleiben reagiert einem Tier nachsetzt. Sowohl für Halter, Hund, Wildtier als auch andere Personen. In einer entsprechenden Umgebung lässt sich besser trainieren als in einer anderen. Auch muss man als Hundehalter natürlich vorrausschauend denken und die Umgebung entsprechend im Auge haben, damit man als Halter frühzeitig erkennt ob z.B. ein anderes Tier in der Nähe auftaucht und entsprechend rechtzeitig reagieren kann. Gerade für Jagdhunde braucht man alternativen und Auslastung. Nasenspiele, Tricktraining etc. und hilft auch die Beziehung von Hund und Halter zu fördern.
Gerade bei Hunden mit starkem Jagdtrieb kann so ein Training aber sehr schwer sein und man sollte daher am besten auch Hundetrainer zur Hand haben die sich mit Jagdhunden auskennen.
Ein wildernder Hund, der z.B. Enten oder so erwischt schafft extreme Probleme, es kann zu Anzeigen kommen und zu einschränkungen der Haltung. Eine Bekannte hatte früher einen Husky der Gänse erwischt hat. Die Folge war Maulkorb- und Leinenpflicht und ein Busgeld, weil der Hund gewildert hat und entsprechend dies angezeigt wurde.
Es ist ein anderes Kaliber einen Hund in Privathaltung zu haben der, grob gesagt wildert, als einen Hund zu haben der wirklich als Jagdhund von Jägern genutzt wird und tatsächlich jagen darf. Aber natürlich hat auch ein Hund der zu einem Jäger gehört bestimmte Auflagen die dazu gehören, der darf auch nicht alles jagen und überall, das bedeutet er muss entsprechend erzogen werden. Auch ein Jäger bekommt probleme wenn sein Hund plötzlich an der Elbe eine Stockente erlegt.
Ich glaube schon dass Hunde, die man üben lässt, eben schon recht bald lernen einen Hasen zu erwischen.
Und ich kenn mich nicht mit Hunden oder Hundehaltung aus aber ich glaube da geht es um rechtliche Absicherung - nicht dass ein Hund dann, weil er es gewohnt ist jagen zu dürfen, das Haustier eines anderen zerlegt und man dann ein Gerichtsverfahren am Hals hat.
Ist in unserer Nachbarschaft schon passiert. Da sind zwei Huskies ausgebrochen und haben im Kaninchenstall gewütet. Die Tiere wurden dem Halter nach noch mehr Vorfällen dann entzogen.
Ein Hund der nach einiger Zeit Übung hat kann auch ein junges Reh erlegen.
Zudem besteht die Gefahr das der Hund andere Tiere wie Hühner, Hauskaninchen, Kälber, Ferkel oder Fohlen angreift.
Greift ein Hund im Wald einen Frischling an, dann wird der Hund entweder schwer Verletzt oder getötet von der Bache oder dem Rudel.
Im schlimmsten Fall fängt der an Kinder oder Menschen zu "jagen".