Verdienen sich Firmen mit Garantieverlängerungen eine goldene Nase?
Ich hab mir am Wochenende einen Rasierer (für 100€) gekauft. An der Kasse dann folgendenden Dialog mit der Verkäuferin.
"Möchten Sie eine Garantieverlängerung abschließen?"
"Nein, möchte ich nicht"
"Die jetzige Garantie geht aber nur ein halbes Jahr."
(Ernsthaft jetzt??) "Nein möchte ich trotzdem nicht. Wenn kaputt kauf ich neu."
6 Antworten
Bei mir ging beim Kauf des neuen Rasierers das Gespräch sogar noch weiter (ich hatte etwas Zeit). Ich fragte, was ausser dem Motor noch versichert ist. Der Verkäufer war erst irritiert und meint: "ich glaube alles". "Das glaube ich nich", meinte ich. Der Verkäufer ging sich beraten und kam kleinlaut zurück. Tatsächlich gilt die weiterführende Garantie nicht für Verschleißteile, die können nicht ersetzt werden. Mit anderen Worten, nach einem Jahr ist ein ständig genutzer günstiger Rasierer für die Tonne, denn die Verschleißteile sind i.d.R. dann nicht mehr lieferbar. Die Garantie ist also absolut sinnfrei.
Genau das habe ich auch erlebt. Für meinen vor 18 Monaten gekauften Braun Rasierer hatte ich Probleme einen neuen Scherkopf zu erhalten.
Ja, das ist rausgeworfenes Geld.
Erst mal gibt es ja gesetzliche Zeiten in Deutschland, die kein Händler einfach einschränken kann. Die Garantie beträgt 6 Monate, die Gewährleistung 2 Jahre.
Der Unterschied liegt darin, dass im ersten halben Jahr davon ausgegangen wird, dass der Defekt durch einen Produktionsfehler verursacht wird, danach muß der Kunde das theoretisch beweisen. Nach meiner Erfahrung wird das aber immer hingenommen, wenn nicht deutlich erkennbar ist, dass der Defekt durch Beschädigung oder falschen Gebrauch entstand.
Bei den Zusatz-Garantien muß man auch gut schauen: die erstatten oft nicht den Neu-Wert, sondern einen Zeitwert. Das ist dann nach den zwei Jahren oft gar nicht mehr viel.
Und ich sag mir immer: wenn das Produkt die ersten zwei Jahre überstanden hat, macht es das auch noch ein paar Jahre. Es gibt Ausnahmen, aber meistens ist das so. Überlege mal: wenn Du für alle Geräte und Waren, die Du jemals gekauft hast, diese Versicherung bezahlt hättest: wie viel hättest Du möglicherweise ausgezahlt bekommen?
Entschuldigung, wenn ich dass so sage aber da ist ja von vorne bis hinten alles FALSCH erläutert.
Erst mal gibt es ja gesetzliche Zeiten in Deutschland, die kein Händler einfach einschränken kann. Die Garantie beträgt 6 Monate, die Gewährleistung 2 Jahre.
1. Ist eine Garantie eine freiwillige Lesiting des Herstellers (hat nichts mit dem Händler zu tun). Es gibt mittlerweile einige Hersteller, die keine Garantie meh3 anbieten. Oder nur eine Garantie mit Zusatzgebühren.
2. Die Gewährleistung deckt nur Schäden ab, die bereits VOR dem KAUF da waren.
Im ersten Jahr geht der Gesetzgeber davon aus, dass der Mangel schon vor dem Kauf bereits existiert
(Hat nichts mit einem Produktionsfehler zu tun 🤔)
, ausser der Händler kann das Gegenteilbeweisen. Im 2. Jahr muss der Kunde beweisen, dass der Mangel bereits vor dem Kauf da war.
Letzteres ist für den Kunden sehr aufwendig und der Kunde trägt das Risiko die Kosten für den Gutachter selber zahlen zu müssen, wenn er es nicht beweisen kann.
Da zeigt sich wieder die Vorteile einer Garantie, diese garantiert die Funktionen für eine gewissen Zeitraum.
Während die Gewährleistung nur verhindern soll, dass der Händler Ihnen keine bereits mangelhafte Ware verkauft.
Disclaimer: KEINE Rechtsberatung (Wissen aus Wirtschaftsstudium)
Schöne Weihnachten
Eine Versicherung ist ein Geschäftsmodell. Wenn man dadurch nicht Gewinne generieren könnte, würde man es nicht anbieten. Insbesondere dann nicht, wenn es statistisch gesehen hochwahrscheinlich ist, dass ein Gerät innerhalb des zusätzlich angebotenen Garantiezeitraumes einen Defekt aufweist, den diese Garantie abdecken soll.
Natürlich ist das nichts anderes als eine Versicherung, die einspringt, wenn das Gerät in der Zusatzzeit im Sinne der Versicherungsbedingungen kaputt geht.
Klar die wollen nur abkassieren.
Für bestimmte Kleingetäte halte ich eine solche Versichetung für überflüssig, aber die Versicherung für unsern Volloutomaten kostet 48€ im Jahr. In den drei Jahren nach der Hersrellergarantie wurden schon die Brüheinheit (225€) und der komplette Wassertank (125€) aufgetauscht, ohne zusätzliche Berechnung.
Kann man eine Garantieverlängerung wirklich als Versicherung bezeichnen? Für mich sind das zweierlei paar Dinge.