USA: Wieso würden 79 Prozent der Deutschen für die Demokraten stimmen?
Laut einer Forsa-Umfrage hätten bei der letzten US-Präsidentschaftswahl zwischen Donald Trump und Kamala Harris 79 Prozent der Deutschen die Demokraten und nur 13 Prozent die Republikaner gewählt (siehe hier). Und dies war bereits so, bevor Donald Trump die politische Bühne betreten hat:
Bei der US-Präsidentschaftswahl 2012 hätten 86 Prozent der Deutschen für Barack Obama (Demokraten) und nur 7 Prozent für Mitt Romney (Republikaner) gestimmt. Auch anlässlich der Präsidentschaftswahl 2008 hätten 74 Prozent der Deutschen für Barack Obama (Demokraten) und nur 11 Prozent für John McCain (Republikaner) gestimmt. Bei der Wahl 2004 hätten ebenfalls 80 Prozent für John Kerry (Demokraten) und nur 13 Prozent für George W. Bush (Republikaner) gestimmt.
Gleichzeitig fordern insbesondere bürgerliche Wähler eine konsequente Strafverfolgung und harte Strafen - also genau das, wofür die Republikaner stehen. Wenn die Kriminalitätsrate wie in den USA noch deutlich höher wäre, dürfte die Zustimmung zu diesen Positionen sogar noch deutlich höher sein. Die Demokraten tun hingegen durch Reformen des Kautionssystems alles dafür, dass Straftäter schnell wieder entlassen werden.
Warum würden die Deutschen in den USA so viel linker wählen als die Amerikaner?
4 Antworten
In den USA ist man schon Kommunist, wenn man für eine Krankenversicherung ist.🤦♂️
Wenn die Amis so gewählt hätten, wie Deutsche empfehlen, dann hätten sie sich den unfähigen Präsidentendarsteller ersparen können.
Das sollte Warnung genug sein, von disruptiven, rechtspopulistischen Parteien die Finger zu lassen.
Weil die Deutschen gebildeter sind. Außerhalb der Eliteunis ist das Bildungsniveau in den USA sehr niedrig.
Ah, und Gebildete wählen links und Ungebildete rechts? Wie kann man bitte derart borniert sein?
Das liegt in erster Linie daran, dass das politische Spektrum in den USA sehr viel weiter nach rechts verschoben ist als in Deutschland.
Die US-Demokraten decken (fast) das gesamte politische Spektrum der Bundesrepublik ab, während die Republikaner nach unseren Maßstäben den rechten Teil der Union und das gesamte Rechtsextreme Spektrum bedienen – und ebenfalls ca. 50% groß sind. Dadurch gibt es nur entweder – oder, was im Zweifel auf die Wahl des geringsten Übels hinausläuft. Ein differenzierter Ausdruck der politischen Überzeugungen ist nicht möglich.
Dieser seeehr starke Konservatismus liegt in den USA daran, dass die ersten Siedler Europa wegen staatlicher Repressionen verlassen hatten – also von einem Staat, der im täglichen Leben zu spüren ist, die Nase voll hatten. In Europa hingegen haben die Menschen spätestens seit Bismarck gelernt, dass der Staat sich zur Not kümmert, um (soziale) Unruhen mit Geld zuzuschmeißen – daher erwarten die Leute eher einen starken Staat. Diese Unterschiede spürt man halt noch heute.
Das was wir in Deutschland haben - eine soziale Marktwirtschaft - gilt in den USA schon als sehr links.
In Deutschland hingegen hat sich das System bewährt und keine der Parteien im Bundestag ist generell dagegen - manche wollen ein bisschen mehr, manche ein bisschen weniger, aber das Grundkonzept zweifelt keiner an.