Tempolimit 150 km/h sinnvoll?
Wir haben das Thema gerade in Politik.
Gegen 130 oder 120 haben viele was, weil sie schneller fahren wollen oder aus anderen Gründen.
Würde eine 150 oder 170 Limit noch was bringen?
14 Antworten
Wenn ich eine längere Strecke wie beklopp rase, dann komm ich total gestresst an. Je nach Verkehrslage bin ich fix und alle, weil man sich über längere Zeit sehr konzentrieren muss und unter Druck dabei steht. Schließlich will man unfallfrei ankommen.
Am Ziel fällt mir meistens auf, dass man trotz Raserei nicht wirklich deutlich früher angekommen ist. Oft geht es nur um wenige Minuten, die ich dann brauche um wieder runterzukommen von dem Stresslevel. Ab einem gewissen Punkt macht das keinen Spaß mehr.
In Frankreich sieht man das ähnlich. Die Kampagne heißt: "Fahr wie eine Frau!" Dort will man vermitteln, dass man nicht ein besonders guter Fahrer ist, weil man viele brenzliche Situationen unfallfrei überstanden hat, sondern wenn erst gar nicht in welche gekommen ist.
Somit macht es Sinn ein Höchsttempo einzuführen. Das wäre für alle Beteiligten sicherer, wenn sich diese "guten" Fahrer nicht mehr ausleben würden mit ihrer riskanten Fahrweise.
Es bedeutet für dich Freiheit rasen zu können auf völlig überfüllten Autobahnen? Deine Freiheit endet dort, wo die der anderen beginnt.
Wer unbedingt rasen möchte, kann auf speziell dafür ausgelegte, sichere Rennstrecken gehen und wer unter Zeitdruck steht braucht neues Zeitmanagement.
Es bedeutet für dich Freiheit rasen zu können auf völlig überfüllten Autobahnen?
War die Rede davon, auf überfüllten Autobahnen zu "rasen"? Und apropos "rasen": Wie ist eigentlich die Definition davon?
Die Höchstgeschwindigkeit wäre ja ganztägig. Und auf den Autobahnen hier ist tagsüber rasen unmöglich. Wie willst du um 17:00 Uhr übes Kamener Kreuz ballern?
In der Frage ging es um Begrenzung auf 150/170 km/h. Ich ziehe die Reisegeschwindigkeit von 130 km/h vor.
Ich fahre aus Gründen der Kraftstoffersparnis meist mit 100-120 km/h, der über 33000 km ermittelte Durchschnittsverbrauch von gerundet 7 Liter E10/100 km für einen 97er BMW 523i E39 spricht Bände. Aber ich möchte die Freiheit behalten, bei freier Strecke kurz auch mal schneller fahren zu DÜRFEN.
Ich lebe seit 20 Jahren in der Schweiz. Das Tempolimit von 120km/h war für mich zunächst ungewohnt. Aber ich habe mich recht schnell daran gewöhnt. Inzwischen ist das ganz normal für mich und ich bin wesentlich entspannter unterwegs.
Ein Tempolimit bei 150km/h anzusetzen würde wohl nicht viel bringen.
Meiner Meinung nach nicht.
Ich glaube der Unmut der losgetreten würd, wäre weit aus größer als der objektiv gesehene Nutzen
Der Unmut würde die aktuelle, fahrende Generation betreffen. Jeder, der neu in den Strassenverkehr eintritt, wird es gar nicht mehr anders kennen. Praktisch jede Veränderung löst bei der betroffenen Generation Unmut aus. 10 Jahre später interessiert das keinen mehr.
Definitiv richtig, aber wäre es das grade wert?
Vorallem für was würde das tempolimit gut sein? Aus welchen Gründen?
Weniger Verbrauch beispielsweise. Ein Fahrzeug benötigt nunmal mehr Energie, wenn es mit 200 Sachen über die Strasse rauscht. Eventuell mehr Sicherheit im Strassenverkehr (sagen sie zumindest). Mir ist das unter dem Strich egal, ich fahre auch nicht schneller als 120km/h, da ich einen eher gemütlichen, umgebauten VW-Bus nutze (von 0 auf 100 in ca. dreieinhalb Stunden).
Also die Wirtschaftlichen Gründe. Dazu hab ich meine Meinung:
Der Spritpreis besteht aus ca. 50% Steuern. Wenn man nun schneller fährt, Zahlt dem entsprechend mehr Steuern, hilft der Wirtschaft und gibt dem Staat ordentlich Geld.
Von dem Geld könnte man in dem Klimaschutz investieren und alle wären glücklich.
Das ganze ist halt keine Objektve Sache, sondern rein subjektiv. Es bringt unterm Strich wenig, bis nichts schnell zu fahren, aber ich sehe das hier als sogenanntes "Recht der Unvernunft".
Sonst müsste man unterm Strich vieles verbieten (Rauchen, Alkohol, usw)
Sonst müsste man unterm Strich vieles verbieten (Rauchen, Alkohol, usw)
Theoretisch ja. Da bin ich aber der Meinung, dass man ein Verbot nicht davon abhängig machen darf, ob andere Dinge dann auch verboten werden sollten. Sonst könntest du Gesetze generell über den Haufen schiessen, dann liesse sich alles irgendwie legitimieren.
Auch richtig, war nur ein Beispiel um zu zeigen, dass das halt sehr schwierig ist, weil es für jeden nen anderen Stellenwert hat.
Ich finde es sollte so bleiben wie es ist, damit nicht noch mehr missmut in der Gesellschaft entsteht und früher oder später wird es sich eh kaum noch einer leisten können/wollen mit 200 km/h aufwärts zu fahren und dann mit 35 litern/100km an der tanke zu stehen. Und der Teil der es trotzdem macht, darf dann tief in die Tasche greifen und davon kann das ganze dann -zumindest teilweise wieder ausgeglichen werden.
Auch ein Fakt den man beachten muss ist, dass autos die diese Geschwindigkeiten erreichen, meist eh schon kräftig aufgrund von entsprechendem hubraum besteuert sind und alleine dieses Geld dafür genutzt werden könnte
Und der Teil der es trotzdem macht, darf dann tief in die Tasche greifen und davon kann das ganze dann -zumindest teilweise wieder ausgeglichen werden.
Das ist halt eben etwas die Krux: Das Zeug, dass da in die Luft gepulvert wird, lässt sich eben mit den erhöhten Spritkosten nicht weg kaufen ;-) Ist die gleiche Mär wie mit dem CO2-Ausgleich beim Fliegen: Das Flugzeug verbraucht genau gleich viel Energie - mit oder ohne dieser Ausgleichszahlung. Was mit dem Geld auch immer gemacht wird: Es dürfte nichts damit zu tun haben, was da in die Luft geschleudert wird.
Natürlich wird von diesen Zahlungen das CO2 nicht weggehext, aber wenn es in Forschung, oder in den den Ausbau von erneuerbaren Energien fließt (zum Beispiel Windkraft), lässt sich das auf die Zeit gesehen so zu sagen ausgleichen.
Ein windrad mit 300kw kostet ca 70k.
So ein windrad produziert in Norddeutschland ca 600-750k kWh Strom pro Jahr. Würde man diesen Wert, mit einem gaskraftwerk erzeugen würden ca 280 Tonnen CO² ausgestoßen werden.
Damit man den Betrag von 70k an steuern zusammengekommt, müsste man ca 100.000 Liter Benzin verbrauchen. Ein durchschnittliches Auto stößt pro verbrannten Liter Benzin 2,4 kg CO² aus. Bei diesem verbrauch von 100.000 entstände somit ein CO² Ausstoß von ca 240 Tonnen.
Das sind natürlich nur grobe Werte, dennoch sieht man deutlich, dass wenn die Steuern nähme, welche durch den erhöhten verbrauch eingenommen werden und in winkraftanlagen steckt, schon nach einem Jahr mehr CO² "eingespart" würde als durch den Mehrverbruach ausgestoßen wurde. (Bau und installationskosten und CO² austoßes des windrades zum fertigen, liefern etc, nicht mitberücksichtigt.)
Das verstehe ich soweit alles. Ich habe nur meine Bedenken, dass es auch so umgesetzt wird.
DE hat im Jahr 2012 beschlossen, den Atomenergie-Ausstieg zu wagen und sich dafür eine gewisse Zeitspanne gegeben. Diese hätte man eben nutzen müssen, um alternative Energiequellen erschaffen zu können. Die Steuerabgaben gab es damals bereits und sie wurden bis zum heutigen Tag sogar noch ausgebaut und erhöht.
Bloss: Heute ist 2024. Die AKW's stehen still, Alternativen sind in den letzten 12 Jahren keine geboten worden und das Windrad hat ja nicht erst neu erfunden werden müssen.
In diesem Sinne: Was ist mit den eingezogenen Geldern geschehen, die da genau dafür hätten verwendet werden müssen? 12 Jahre an Ansparungen. Da ist bis heute irgendwie nichts geschehen. Zumindest nicht in einer Form, die da eine effektive Relevanz tragen würde. Man hätte dann in den letzten 12 Jahren natürlich auch bauen müssen.
Heute preist man Elektrofahrzeuge, die werden zurzeit mehrheitlich wieder mit Kohlestrom betankt. Irgendwie geht das halt alles nicht so richtig auf.
Klaro, dass das umgesetzt werden muss, was zur Zeit nicht geschieht, steht auf einem anderen Blatt Papier. Darüber könnte man Stunden plaudern, warum Steuergelder nicht dahin fließen wo sie sollten usw, aber das ist ja hier nicht das eigentliche Thema. Ich wollte nur zeigen, dass der mehrverbruach, welcher durch hohe geschwindigkeiten entsteht, Theoretisch recht einfach durch die Steuern im Kraftstoff auszugleichen, wenn nicht sogar für die Umwelt genutzt werden könnte und daher das Argument, wir brauchen ein tempolimit, weil besser für die umwelt nicht 100%ig zu Ende gedacht ist. Wir brauchen eine kompetente Regierung die Gelder dahin fließen lässt wo sie sinnvoll sind und gebraucht werden, dass ohne Zweifel aber das ist ein anderes Thema
Man lasse einfach alles wie es ist!
Meistenteils kann man sowieso nicht schnell fahren. Da gibt es ohnehin schon Geschwindigkeitsbegrenzungen wegen Lärmschutz oder weiß der Teufel was auch immer - und den Rest regeln die unzähligen Baustellen. 🤷
Bei jeder Autobahnfahrt bin ich eigentlich dauerhaft am Überholen, wenn ich mit 150 km/h fahre. Nur ein sehr sehr kleiner Teil fährt deutlich schneller als 130 km/h, insofern sehe ich da wenig Nutzen.
Der Aussage, dass man kaum schneller ankommt, wenn man übermäßig schnell fährt, stimme ich zu, und belegt ist es ebenfalls. Nicht verstehen kann ich indes, dass man deswegen ein weiteres Stück Freiheit einschränken möchte.